In Analipsi gibt es einen Süßwasserbrunnen! Direkt an der Uferstrasse, nur ein paar Meter weg vom Pier! Beim Reden kommen ´d Lait z´sam – Catherina war ganz erstaunt, dass wir das noch nicht wussten.
Wie fein! Unser Trinkwassertank ist fast vollständig geleert und auch der Brauchwassertank hat schon viel luftigen Inhalt.
Für uns Mitteleuropäer ist es selbstverständlich, immer und überall frisches Wasser in Trinkwasserqualität zur Verfügung zu haben. Zum Kochen, Abwaschen, Duschen, Garten gießen, Haare waschen, Auto waschen, für die Klospülung und eben auch zum Trinken.
Es ist wohl wie mit der Gesundheit: Man weiß sie erst so richtig zu schätzen, wenn man sie einmal nicht mehr hat. So geht es uns jetzt mit dem Trinkwasser.
Nur einen Katzensprung entfernt, in Kroatien, Italien und eben auch in Griechenland gestaltet sich die Versorgung mit Trinkwasser schon ganz anders als bei uns daheim. Für die Einheimischen hier ist es ganz normal, sich ihr Trinkwasser in Form von Mineralwasser im Geschäft zu kaufen. Diese Unmengen an Plastik, die aufgrund dessen weltweit anfallen, will ich mir gar nicht vorstellen.
Mr. Google sagt zum Thema Trinkwasser:
„2,2 Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Wasser. Eine unfassbare Zahl. Rund 785 Millionen Menschen haben noch nicht einmal eine Grundversorgung mit Trinkwasser.“

Trinkwasser ist das wertvollste Lebensmittel. Es ist nicht ersetzbar oder austauschbar.
Ohne bekömmliches Wasser kein Leben!
(foto-copyright:
manuel gruber
Herzlichen Dank,
lieber Sohn, für die Zur-Verfügung-Stellung)
Wir holen unsere leeren Wasserkanister und -flaschen von Vitamine und machen uns auf zum Brunnen.
Und beamen uns damit nach Afrika!
Der schlichte Brunnen, direkt an der staubigen, spärlich mit Asphalt versehenen Landstraße gelegen, ist adrett anzusehen mit seiner halbkreisförmigen Bauweise und der weißen, leicht abblätternden Färbelung – ganz modern im Vintage-Look. Er wird gesäumt von großen, lichten Schatten spendenden Tamarisken.

Die Sonne brennt gnadenlos vom im reinsten Blau erstrahlenden Himmel.
An den schmalen Streifen Sandstrand gleich anschließend branden Baby-Wellen sanft an´s Ufer und ziehen sich ebenso sanft wieder zurück. Die kleinen, bunten Fischerboote halten großteils griechische Siesta oder warten – mit mehr oder weniger großem vorangehenden Sanierungsbedarf – an Land auf ihren neuen Einsatz. Über den ganzen Strand ist allerlei an Plastik-, Metall- und Haushalts-Müll verstreut.
Na wenn DAS nicht nach Afrika klingt….. !

Okay – ich gebe zu: ein bisschen ist die Fantasie mit mir durchgegangen. Aber NUR, was die „sengende Hitze“ betrifft! Heute ist es erstmalig nach Wochen oder gar Monaten so warm, dass wir unsere Sommersachen aus der Versenkung geholt haben. Das war sehr euphorisch – ab dem 2. Gang zum Brunnen ist bereits wieder die warme Kapuzenjacke mein treuer Begleiter – naja – auf dem Foto macht sich das sommerliche Outfit ausnehmend gut! Alles andere würde schließlich nicht zum „Afrika-Feeling“ passen!

Wieder bei Vitamine landet das frisch gezapfte Wasser in seinen Bestimmungsorten – den Wassertanks an Bord.
Und jetzt haben wir noch ein Date:
Antonis hat sein ganz persönliches Stückchen Paradies in der alten Heimat gefunden. Das Grundstück, das er sich voriges Jahr gekauft hat, bevölkern aktuell das Lamm „Tato“, etliche adrette, hübsch gefiederte Hühner und ein Wohnwagen.
Und viele, viele Ideen sind vorhanden: den bereits geschaffenen Garten erweitern, Obstbäume pflanzen, Haus errichten, eine heimelige Grill-Gelegenheit mit Meerblick kreieren, eine natürlich überdachte Wohlfühlzone schaffen……
Es ist sehr schön, zu sehen und zu spüren, wie groß die Freude von Antonis ist!
Paradies gefunden – mögen die nächsten Jahre paradiesisch verlaufen!

Von Antonis erfahren wir, dass das Wasser des Afrika-Flair-Brunnens ein „Watermaker“Wasser ist, also ein aus Meerwasser gewonnenes Süßwasser. Hm…. ob da der ökologische Footprint deutlich kleiner ist als beim Plastikflaschen-Wasser?