Almerimar – unser 1. Hafen am spanischen Festland

Für die Luftfahrt gilt:
Ein Flugzeug wurde gebaut, um zu fliegen. Es ist in der Luft in seinem Element. Die kritischen Momente sind Starten und Landen.“
Das Gleiche gilt für die Schiffahrt:
„Ein Boot wurde gebaut, um auf dem Wasser unterwegs zu sein. Dort ist es in seinem Element. Die kritischen Momente sind An- und Ablegen!“

Ein unbekannter Hafen, 25 Knoten Wind, 40 Knoten Böen.
Das sind mehrere Parameter, die das Manöver „Anlegen“ gewaltig erschweren.

Das befinden auch die Marineuros – 4 (!) stramme Burschen stehen in Almerimar am Pierr bereit, um die Leinen entgegenzunehmen. So viel Hilfe hatten wir noch nie!

Und auch dieses Anlegemanöver unter erschwerten Bedingungen gelingt Käpt´n Sepp hervorragend. VITAMINE fährt wie auf Schiene beim 1. Versuch in die Parklücke!!

Applaus!


Na wenn da nicht ein ordentlicher Manöverschluck, in diesem Fall ein „Anleger-Bier“, fällig ist!
Apropos – ebenfalls fällig ist der Besuch im Hafenbüro für die Anmeldung.
Das Hafenbüro ist in einem ausnehmend hübschen Gebäude am Ende des langen Piers. Der Hafenkapitän ist nett und deutschprechend – er hat einige Male auf Messen in Deutschland gearbeitet.
Hier sind wir in Spanien: im Büro unterhalten sich einige Männer lautstark und mit südländischem Temperament – auf spanisch natürlich.
Irgendwie gelingt die Kommunikation bezüglich Anmeldung trotzdem.

das schmucke Hafengebäude in Almerimar

Das es auch auf hoher See, fernab von Küste und Untiefen, zu gefährlichen Situationen kommen kann, zeigt die Trelax, die sich eines Abends nach einer anstrengenden, herausfordernden Fahrt von Cadiz (an der Atlantikküste Spaniens) durch Gibraltar hierher an den Wartepier von Almerimar (an der Mittelmeerküste Spaniens) rettet.
Mit unorthodox hängendem Groß!
Nicht nur die Trelax, auch die Crew ist etwas „durch den Wind“.
Das Reißen und Fest-Stecken des Groß-Falles hat bewirkt, dass sich das Groß nicht – wie brave Groß-Segel – in´s Lazy Bag bergen ließ sondern ca. auf halber Höhe „steckengeblieben“ war.
Puh – ja – Segeln kann mehr an Aufregung und Anstrengung bieten, als einem lieb ist!

Das Gros ist glücklicherweise nicht gerissen, sondern hat sich „nur“ verhängt. Mit vereinten Kräften ist bald alles wieder an seinem Platz und „Trelax“ schaut wieder aus wie ein adretter Trimaran – nicht wie ein sterbender Schwan.
Am nächsten Morgen bringen wir die „Trelax“ zu 4. an ihren Liegeplatz – für uns die 1. Fahrt auf „Trelax“ – und  Sepp lässt sich mit Hilfe der elektrischen Winchen (wie praktisch für das Bodenpersonal!) im Trelax´schen Bootsmanns-Stuhl (wie bequem für den Rigg-Checker!) auf 27 Meter über dem Meer bringen, führt den Mastcheck durch, fädelt das alte Groß-Fall aus und das neue ein. Soweit wieder alles in Ordnung! Wie fein!   

Egon & Alex – die „Trelax“-Crew

Warum ist eigentlich die VITAMINE mit ihrer Crew genau hier, in Almerimar, gelandet?Schließlich hat die spanische Mittelmeerküste doch einiges an attraktiven Städten und Häfen zu bieten!
Warum wir ausgerechnet Almerimar auserwählt haben?
TJA – daran ist größtenteils TaTJAnchen beteiligt! Tatjana von der Wal, die uns, als wir noch im grauen, verregneten und stürmischen Mallorca saßen, immer wieder vorgeschwärmt hat, wie schön die Sonne hier scheint, wie schön warm es hier ist und wie wenig Regen es hier gibt! Somit war klar: Nichts wie hin zur Wal! Nichts wie hin nach Almerimar!
Wie schön, die Wal & ihre Crew wiederzusehen!

Am nächsten Morgen regnet´s – dabei regnet´s hier fast nie! Tatjana versteht die Wetterwelt nicht mehr. Es wird doch nicht mit uns zusammenhängen? Nein – beruhige ich sie – mit uns kommt maximal Gewitter – aber nicht nur so ein paar wenige Regentropfen!

Tatjana ist wieder so lieb und führt mich in´s Hafenleben ein:

Lebensmittelgeschäfte, China-Läden,
Kosmetikgeschäft incl. Massage, Frisöre und einige Physiotherapien und Zahnarztpraxen liegen entlang des Scooter-Weges.

Und: SEHR wichtig: Ferreterias! (Eisen- und sonstige Warenhandlung)
denn: an Bord gibt´s IMMER zu tun!


Alex, die rührige Wäschereibesitzerin + TO-Stützpunktleiterin in Almerimar ist wohl die Ansprechsperson Nr. 1 für alle seglerischen Lebens-Fragen!
Vor 10 Jahren haben sie und ihr Mann Udo beschlossen, deren Lebens-Mittelpunkt vom kühlen Deutschland in´s warme Spanien zu verlegen! Gesagt – getan – und nicht bereut!

Alex organisiert auch ein TO-Treffen!
Für alle Mitglieder im Verein „Trans Ocean,“ die im gut belegten Hafen von Almerimar liegen.

Wie schön!

Bei „Trans Ocean“, dem deutschen „Verein zur Förderung des Hochseesegelns“, geht es schließlich nicht nur um die Zeit auf See, sondern auch um die Zeit an Land – Kameradschaftspflege inclusive! Die Bar Manolo bietet Platz, Tapas + Rosquillas (die „spanischen Doughnuts“), und Zeit, um Seemannsgarn in großer Runde zu spinnen, sich kennenzulernen, sich auszutauschen, neue Freundschaften entstehen zu lassen…..

z.B. mit Susi und Micha, die sich erst vor ein paar Monaten mit ihrer Amel „MALU“ auf den Weg gemacht haben
„vom hohen Norden kamen sie her“

… oder mit Kerstin und Jürgen, die sich gemeinsam mit Sepp eine Contest 49 zugelegt haben.

Jürgen hat wohl schon in der Sandkiste an Segelbooten gebastelt – sein lang gehegter Traum::
„mit dem Segelboot um die Welt“

Dieser Traum hat einen Namen bekommen: „Lady Jane“ und liegt am Pier gegenüber!

…. und mit Alice und Rolf, den Schweizer Aussteigern, die seit 5 Jahren mit ihrer Privilege „Zubenubi“ auf 2 Kufen unterwegs sind.

Mit alten Bekannten aus Griechenland, (Egon …..

…… und Alex und deren 3 Kufen, der „Trelax“ (siehe auch oben) schwelgen wir „in den guten alten Zeiten“

Vielen Dank für die Organisation, liebe Alex!

Schauschau – die liebe Wal hat fast ihre gesamte Crew geschickt – Tatjana + Thomas!
(die schwarze Samtpfote Mo wärmt wohl gerade das Bett vor 😉

In der Bäckerei mit einem superlieben und motivierten „Bückerjungen“ landet nicht nur ein frisches Baguette und eine Bananenschnitte in meinem Rucksack sondern auch die klassischen „Galletas de Almendras“ (Mandelkekse)
Und Sturm! Echten Sturm! Wein hat sie nämlich auch, die Bäckerei.

Johannes kommt mit seinem Auto aus dem Nachbarhafen Roquetas de Mar und fährt mit mir in ein Mega-Einkaufszentrum im Hinterland. Bunkern im großen Stil beim Carrefour! Wie praktisch!
In Roquetas liegt seine „ALUBABA“, sein schwimmendes Zuhause. Die Wohnung in der Schweiz hat er aufgelassen, auch seine Heimat Österreich sieht er derzeit gerne aus der Ferne. Die nächsten Jahre ist Boot-Zeit angesagt!  

Er bringt Augenpflege von Nicola und eigenhändisch hier in der Sierra Nevada Gesammeltes:

seltsame rosa Kügelchen. Hm……

An Bord gibt´s eine gemeinsame gemütliche Jause mit dem besagten Sturm aus der Bäckerei, zu dem sich später auch Tatjana und Thomas dazugesellen!

Ach ja: Die rosa Kügelchen! Was könnte das sein?
Richtig angesprochen werden sie als „rosa Pfeffer“ !