In Las Palmas ist die Seglercommunity groß!
Die wöchentlichen Treffen deutschsprachiger Segler, (organisiert von Lothar, dem „TO-Kümmerer incognito“) in einem Lokal in der Hafenzeile, fördern das gegenseitige Kennenlernen. Hier beschnuppert man sich gegenseitig und beginnt, Seglergarn zu spinnen, sich auszutauschen. Und nach diesem ersten Kennenlernen kommt es oftmals zu intensiverem, persönlicherem Austausch, denn: die Langfahrtsegler-Community ist eine ganz eigene Spezies:
ALLE Vertreter, ausnahmslos ALLE, so unterschiedlich sie in ihren Weltanschauungen, Gewohnheiten und Lebenserfahrungen auch sind und wo auch immer sie in ihrem Lebensplan stehen, egal, ob Kurzstreckenfans oder Ozeanliebhaber, ob Dauerlieger, Hängenbleiber, Lang- oder Kurzzeitlieger (so wie wir), ob im Boat-Office arbeitend, im Sabbatical, Voll-Aussteiger, Pensionisten oder vor der Berufskarriere – ALLE, die wir bis jetzt bereits kennenlernen durften, sind hilfsbereit, sympathisch, interessant, weltoffen…. und noch viel mehr …. einfach tolle Typen!
- Lothar (der Kümmerer rund um TO) und Renate. Die „Segler in Rente“: ein hübsches Appartement mitten in Las Palmas, incl. Swimmingpool auf der Dachterrasse)
- Dauerliegerin Veronika, die sich „Las Palmas auf Boot“ als Pensionssitz auserkoren hat
- Björn mit Sy „Anyway“ (ein Trimaran mit „Überbootgeschwindigkeit“ – eine Dragonfly)
- Rainer mit Megastahlross, dem Schmuckstück „7 Seas“, die zum Verkauf steht, denn….
- …. Petra hat ein Boot, groß genug und auch nicht zu groß – perfekt für 2.
- Siegfried auf Sy „Island“, auf dessen Plan der Beagle-Kanal steht
- Frank und Heike auf SY „Manatee“ (alte Bekannte aus La Gomera)
- Beata und Frank auf SY „Paradise“
- Perjan und Michelin auf SY „Come Di“
- Benno mit seiner SY „Nina Pope“
Und natürlich trifft man sich auch am Steg, in der Ferreteria, im Bootszubehörgeachäft, kommt über gemeinsame Seglerfreunde in Kontakt und so weiter und so heiter z.B. mit …. - „Opa Seebär“ alias Holger und Gudrun auf SY „Snegge“
- Jean-Louis et Brigitte aus der Bretagne mit SY „Galaad II“
- Jörg und Margo auf Kat „Kanoa“
- „Otis, the sailor on 4 paws“ mit seiner Familie: Caleb aus Peru, Elise aus Frankreich und deren 2 Kinder) auf SY „Yupanqui“
- Renate mit ihrem Findus, dem Begleiter auf Samtpfoten, auf SY „Cataleya“
- Torill auf ihrer SY „Rainbow Lady“
- Jutta + Leo auf „Schloß Ort“
- René – der Auto-Mann für alle Fälle
Undundund….
Sooooo viele sympathische Menschen – und jeder hat unzählige interessante Geschichten zu erzählen, jeder hat seinen höchst individuellen Werdegang und Lebenslauf-
Hier treffen sich verschiedenste Schicksale, hier vereinen sich sowohl „Versuch und Irrtum“, „Hinfaller und Aufsteher“, hier ist ein Sammelpot für gelebte und ungelebte Träume, Hoffnungen und Wünsche…., so kunterbunt, so bewegend, so erfrischend, so inspirierend!
Sie alle haben eines gemeinsam: Irgendwann haben sie sich auf den Weg gemacht –
den 1. Schritt gewagt!
Und dann…. step by step …. ihr Leben, ihre Story, ihre Erfolgsgeschichte kreiert.
So nett es hier auch ist …. wir gehören eindeutig zu den „Durchreisenden“, zu denen, die den Ruf der großen weiten Welt, noch ganz intensiv hören!
Davor braucht auch Vitamine wieder ein bisschen Zuwendung, außerdem findet Vitaminchen einen neuen Besitzer und das neue Vitaminchen ist ein bißchen größer und hat einen festen Boden – in Vorbereitung für die Karibik.
Ein bißchen Touri-Programm zwischendurch:
Und zu guter Letzt findet noch ein Druckschnellkochtopf Einzug auf Vitamine – Danke, Lothar!
Sodale! Abfahrbereit!
Doch erstens kommt es anders, zweitens als man denkt!
Die geplante Abfahrt zurück in den Nordosten der Kanaren, um von dort – bei passender Wetterlage – nach Madeira zu segeln, verschiebt sich:
Des Käptn´s aufmerksames Adlerauge entdeckt am Vorabend, dass die Genua-Befestigung am Horn defekt ist.
Gott sei Dank entdeckt! Ohne Genua für Tage hart am Wind wäre keine feine Angelegenheit!
Jetzt ist ein Segelmacher gefragt, der bereit ist, diese Reparatur kurzfristigst zu erledigen.
Puh! Das ist wohl vergleichbar mit der „Nadel im Heuhaufen“.
Über Rainer kommen wir zu Giuseppe (einem gebürtigen Italiener), dieser näht es tatsächlich am nächsten Tag und bringt es uns mit Kristina (einer gebürtigen Kroatin) spätabends noch vorbei. Wie lieb von ihm!
Hurra! Noch am Abend ziehen wir sie wieder hoch an ihren Stammplatz vorne am Bug.
Am nächsten Morgen in aller Früh heißt es: Leinen los!
Hinein in den Sonnenaufgang! Hinüber in den Westen und in den Südosten von Fuerteventura – in die Bucht Morro Jable – dem 1. Etappenziel.
Die nächsten Stunden bieten ein Segelerlebnis wie aus dem Segler-Bilderbuch. Passender Wind, passende Welle – Seele baumeln lassen…
Genau das hat sich der Käpt´n wieder einmal gewunschen: Wieder einmal so richtig schön segeln!
Der Streß, der die letzten Wochen wieder auf ihn einprasselte, wird – zumindest teilweise – vom Winde verweht!
Wir schaukeln in aller Gemütlichkeit in der weitläufigen, geräumigen Bucht mit Sandboden pur von Morro Jable. Pfingsten unter Palmen!
Und was ist am Land das schönste! Der Ausblick auf VITAMINE!
Es lässt sich hier auch hervorragend das Unterwasserschiff reinigen und das neue Virtaminchen ausprobieren. Tagsüber gesellen sich viele große und kleine Ausflugsboote zu uns, auch der Strand ist gut bevölkert. Und wir verstehen absolut, warum!
Hier ist das Wasser nicht nur klar wie Klosterbrühe! hier schillert es in Karibikfarben!
Feiner, breiter Sandstrand, Sonne, Fische (Begattung bei Plattfischen beobachtet), Atlantik-Mantas bei Tag (direkt unter VITAMINE) und Mond, Sterne, Planktonglitzer in der Nacht.
Und das Tüpfelchen auf der Ananas: ein breiter Sand-HANG, auf dem es sich herrlich hinaufstapfen und anschließend herunterkugeln lässt und als Schokostreusel auf dem Tüpfelchen gibt es dann noch den herrlich erfrischenden Schwimm zum Dinghi, in dem mein Käpt´n, als Dinghi-boy getarnt, auf mich wartet……
Trotz aller Idylle: Es zieht uns weiter – Madeira ruft schließlich nach wie vor!
Laut Luckgrip ist es heute möglich, hart am Wind aufzukreuzen – hinauf in den Norden von Fuerteventura. So weit die Theorie. Die Praxis setzt oft auf Unabhängigkeit und geht ihre eigenen Wege beziehungsweise schickt ihre eigenen Winde. So auch heute:
In der Praxis ist es uns nicht möglich, Höhe zu laufen. Auch wenn die Theorie stur bei ihrer Meldung bleibt – wir beschließen, nach 1-2 Stunden Hin- und Herfahren, umzukehren: retour in unser kleines Paradies vor Morro Jable! Soll eben noch nicht sein.
Und so haben wir noch das Glück, zu einem Foto von Vitamine „unter Vollzeug“ zu kommen:
Ein Kollege von Sepp macht gerade in Morro Jable Urlaub und fotografiert uns auf dem Weg zum Ankerplatz. Wie toll! Solche Fotos haben hohen Seltenheitswert!
Da draußen war es wieder mal Genuß pur, ganz vorne am Bug zu stehen, die Bewegungen von Vitamine zu spüren, die Sonnenstrahlen, den Wind und hin und wieder Meerwasser durch heraufkommende Wellen auf der nackten Haut zu spüren – Mega, dieses stimmige, belebende, wohltuende Er-Leben!
Mega allerdings auch der blaue fleck, der in dem Moment entstand, als „eine Hand für mich“ (so die alte Seglerweisheit, um Unfälle zu vermeiden) zu wenig war und es mich mit hartem Aufprall auf das Teak bzw. die Ankerwinch gesworfen hat. „Schllecht vor Schmerz“ kannte ich bislang nicht – so bin ich nun um eine Erfahrung reicher. Der Weichteilschaden ist enorm und wird wohl einen bleibenden Defekt produzieren, aber bislang gibt es keine sonstigen Ausfälle UND es ist kein Bruch oder ähnliches an die Mobilitätssubstanz gehendes. Ein Dank an alle meine Schutzengel – und – der Lerneffekt bleibt, denn:
dieses Erlebnis soll mich sicher vor Schlimmerem bewahren und dieses Erlebnis bewirkt, dass ich noch eine Lage an Sicherheitsdenken und -verhalten zulege!
Die Bucht Morro Jable ist riesig – der Boote sind wenige.
Ein klassiches Phänomen macht auch vor Morro Jable nicht halt:
Neu hinzukommende Boote auf der Suche nach einem Ankerplatz werden magisch von den bereits in der Bucht ankernden angezogen. Obwohl gefühlt meilenweit Platz wäre, um den Anker zu setzen, rasselt er in unmittelbarer Nähe zumindest eines anderen Bootes Richtung Sandboden.
Disziplin Boots-Kuscheln voll im Trend!
Wir kuscheln lieber intern!
Und das können wir auch gut – so ganz ohne Fell – und sei es ein unechtes – geht´s eben nicht!