Bucht Vai–ein kleines Stückchen Paradies !?

In der Bucht Vai ist es angenehm ruhig.
Es ist eine reizende Bucht – bananenförmig, mit sehr breitem Kieselstreifen, der sich in weitem Bogen weit in´s Land hineinzieht, mit unzähligen bunten Steinchen in sämtlichen Stadien, von robust-kantig über wohlgeformt-rund  bis zu schönstem Sand.
Es ist so idyllisch, dass der Käpt´n vollkommen von seiner Arbeitswoche abschalten und sich in die Turnplanung für die nächsten Wochen vertiefen kann:

Der Käpt´n bei der Turnplanung

Es gibt noch Etwas, das unter „unzählig“ fällt und hier gestrandet ist, und so gar nicht zu „Paradies“ passen will:
Schandmale der Zivilisation – wo und unter welchen Umständen auch immer sie achtlos entsorgt, aus Versehen verloren oder der Einfachheit halber einfach so weggeschmissen wurden.

Der letzte Fall von ernsthaft gestrandeten Schiffbrüchigen und deren Hab und Gut dürfte bereits ein paar Jahrhunderte zurückliegen. Und die Tatsache, dass der Käpt´n die notwendigen Hilfsmittel und Werkzeuge für seine Turnplanung gleich vor Ort gefunden hat, rechtfertigt dieses „Strandgut“ auch nicht.Auf jeden Fall in einer Zeit, wo man sich noch nicht vorstellen konnte, dass  so Etwas wie „Plastik“ überhaupt existiert, geschweige denn, dass dieses Material weltweit zu einem gigantischen Umweltproblem werden könnte.

Apropos „gigantisch“:
Die Bucht Vai liegt am Beginn der Strasse nach Vathy. Diese Strasse ist ca. 25 km lang, eine Sackstrasse, die ca. 1 km vor dem Ort Vathy endet. Sie ist ausgestattet mit fetten Leitschienen, Hinweistafeln, Gefahrenzeichen, Fahrbahnbegrenzungsleuchten und reflektierenden Mittelspurleuchten. Der Bau hat 3,398 Millionen Euro verschlungen. In Vathy wohnen aktuell 12 Personen. Und die freilaufenden Ziegen nutzen sie auch mit. Die Strasse. Haben wir gesehen. Und die wildlebenden (4-beinigen) Hasen sicher auch. Haben wir nicht gesehen. Der Übergang VOR Vathy in die althergebrachte Schotterstrasse mutet vergleichsweise etwas etwas… nunja ….. abrupt an.