Gemütliche, stimmige, wohlfühlige Tage ziehen über die Bucht Vathy. Vitamine liegt vor Anker und hat viel Platz um sich. Es ist sehr selten, dass ein Fischerboot ihr so Nahe kommt – was die 2 wohl zu besprechen haben?
Vitaminchen macht täglich einen Ausflug mit mir. Manchmal lasse ich es am Ufer zurück und erkunde das Hinterland, manchmal erkunden wir auch nur gemeinsam die Bucht.
Das Wasser ist sauber, aber – nicht, wie wir es bis jetzt gewohnt waren – klar bis zum Grund. Die Sichtweite beträgt ca. 2 Meter, diese Bucht hütet ihre „tiefen“ Geheimnisse (die ganze Bucht hat nur maximal 10 Meter Wassertiefe – in der ganzen Bucht wäre es möglich, zu ankern) vor neugierigen Blicken mit verschiedensten Grün-Blau-Tönen.
Das tägliche Schwimmen stärkt das Immunsystum (Pfarrer Kneipp hätte wohl seine Freude daran) und macht ein gutes Körpergefühl! Ich habe mir vorgenommen, einmal täglich zumindest eine Runde um Vitamine zu schwimmen. Spätestens wenn ich beim Bug vorne wieder umdrehen könnte, hat mich die Wasserfreude gepackt und ich schwimme noch weiter und länger und es beginnt, mir so richtig zu gefallen! Rein aus Vernunftsgründen drehe ich wieder um. Auch wenn es IM Wasser nicht kalt zu sein scheint, weiß ich mittlerweile, dass die Aufwärmphase nach einem extraorbitant langem Aufenthalt in 17° sich schwierig und lange gestaltet – trotz heißem Tee und frisch gebackenem Brot! *lach*

Adventkalender für die „lieben Kleinen“ daheim organisieren, für uns einen „alternativen“ Adventkalender basteln – hin und wieder „nach Hause telefonieren“ und als Senior Consulter fungieren…. Soooo gut geht´s MIR!
Der Käpt´n pflegt von früh bis spät zu arbeiten – die Herbst-/Weihnachtszeit ist immer heftig, so auch im Boat-Office – seinem Bärli ist schon ganz schwummerig vom vielen Computerisiseren
Beim Käpt´n wirkt es sich… naja …. ähnlich aus ….
Bei einem Landausflug bietet sich hinter mir ein schöner Ausblick zurück in die Bucht und vor mir begegnet mir ein Bauer, der gerade seine Schäfchen zur abendlichen Fütterung nach Hause bringt. Bei einem anderen Landausflug würde ich gerne weiter in die Höhe – aber die gefühlt kilometerlangen Zäune, die die Weidegebiete abtrennen, verhindern dies.

Naja … auch die Natur bringt einiges Maschenzaunartiges + Stacheliges zum Vorschein:
„Lärm“ beschränkt sich auf 1 x täglich ein in der Ferne dieser weitläufigen Bucht vorbeituckerndes Fischerboot und hin und wieder ein Auto auf der Uferstraße – allesamt im Schritt-Tempo. Wir wissen nicht so genau, ob es an den Schlaglöchern im nicht vorhandenen Straßenbelag liegt oder am Anblick des „exotischen Segelbootes“, das vor Anker liegt. *lach*
Am Freitag nachmittag kommt der Käpt´n endlich auch wieder mal hinter´m Computer hervor und an die frische Luft!
Wir machen einen Landausflug, bei Maria´s Taverne vorbei, freuen uns über Fauna, Flora + „Edelsteine“, folgen der Schotter-Sand-Straße durch die Schaf- und Ziegenweiden durch bis wir zu den beeindruckenden Klippen der Ostseite der Insel sehen. Dort draussen waren wir vor einer Woche!
Jetzt hält der Käpt´n Ausschau nach Orai. Sie hat sich auf den Weg gemacht, um uns zu besuchen für ein paar Tage!

Ja! Da sind sie! (ganz links im Bild) Wie fein! Sie werden tatsächlich bald einlaufen, unsere lieben Nachbarn von Analipsi!
Mit im Gepäck dankenswerterweise Lebensmittel aus Katerina´s Minimarket für uns – nichts Lebensnotwendiges, but very „nice to have“.
Kurzer Stopp beim Rückweg, auf Höhe der Taverne von Maria. Vielleicht ist jetzt jemand da, ansonsten lege ich meine mitgebrachte Brot-Kostprobe, gestern frisch gebacken, vor die Tür.
Stimmen sind schon zu hören. Maria´s Mann sitzt gerade mit Fischerkollegen zusammen, Maria ist im Haus. Ich habe das Gefühl, sie freut sich sehr, mich zu sehen und zeigt mir gleich den netten Platz auf ihrem Fensterbalken innerhalb der Terrasse, der als Pinwand fungiert, auf dem das kleine Danke-Schreiben, dass ich ihr nach dem Kennenlernen vorbeigebracht hatte, seinen ehrenvollen Platz bekommen hat.
Und ich möge warten, Ihr Mann war fischen!
Ja! Sage ich! Und zeige ihr das Foto, das ich heute morgen von ihm und seinem bärigen Boot gemacht habe, als er relativ knapp neben uns vorbeigetuckert ist – und gefischt hat!

Sie verschwindet kurz in der Küche und kommt retour mit einem 50-cm-Jäger und einem mit 30 cm.
Schöön! Fette Beute!
Und dann bekomme ich erst mit: Die beiden sind für mich !!! Von Ihrem Mann !!! Und Kartoffeln + Zwiebeln + Eier gibt´s als Zugabe – für die vollständige Mahlzeit….
Ich bin wieder mal (fast) sprachlos und bedanke mich bei ihr und ihrem Mann, der sich mittlerweile auch zu uns gesellt hat. Den Großen – wir denken, es sind Hornhechte – haben wir sogleich verspeist…
Mhm…. Köstlich! Unser erster selbst zubereiteter Fisch in Griechenland!
Am Abend kommt Orai noch auf eine Nachspeis´ vorbei und auf gute Gespräche – wieder eine gute Gelegenheit, Seemannsgarn zu spinnen – schließlich haben wir uns schon laaaaange nicht mehr gesehen! *smile*
Die beiden sind Rotwein-Trinker, wir sind Weißwein-Trinker – aber – auch hier gilt: „nix is fix, aber das is sicher“. Der diesmal von den Beiden mitgebrachte Portwein schmeckt – wiederum – hervorragend! Er hat sich schon fast das Prädikat „Likör“ verdient – also ganz meine Geschmacksrichtung! *lach*