Neuer Tag, neue Bucht!
Nun liegen wir in der Riesenbucht „Illa Gavina“ vor dem Hafen „La Rapita Mallorca“ mit langgezogenem Sandstrand am Ufer und auch der Grund unter uns besteht aus feinstem Sand. Wie schön!
Wir arbeiten uns langsam an der Südküste von Mallorca nach Westen, Richtung Palma die Mallorca, vor.
Obwohl es den ganzen Tag regnet und der Wind heult (der Käpt´n sieht bis zu 35 Knoten auf unserem Windanzeiger), ist es doch angenehm warm und am Ufer herrscht reger Betrieb.




Vitamine wird wieder einmal von rot-gelbem Saharasand überzogen! Was für ein exotischer Look!
Und wie geht es dem hinter Vitamine im Wasser schaukelnden Vitaminchen?

Oh Schreck – Vitaminchen´s Befestigungen rechts und links an ihrem Bug, die Halterungen für das Seil, mit dem sie an Vitamine befestigt war, sind ausgerissen!
Puh – Glück gehabt! Wir hatten sie – wegen des starken Seegangs – noch mal am Heck mit Vitamine verbunden – nix mit selbständigem Ausflug, wie damals auf Naxos in Griechenland – Gott sei Dank!

Nur…. seltsam … der Käpt´n mit T-Shirt im Wasser ?!?
Eine „Monster-Welle“ hat ihn vom Bord von Vitaminchen gespült, als er erste Hilfe leisten bzw. Pauli, den Dinghi-Motor, zum An-Deck-Hieven Vorbereiten wollte!
Armes Vitaminchen!
Wir hieven sie auf´s sichere Vordeck, ihren Stammplatz, und lassen ihr wenigstens ein längst fälliges neues Seil als Handlauf angedeihen. Neue Befestigungen werden in die Bestell-Liste aufgenommen.
Die Nacht ist – wie auch der Tag – sehr unruhig. Vitamine tanzt ordentlich und zeigt dabei sehr viel Bauch – uns kommt vor, so viel wie noch nie.
Leider ist es eine Bewegung, die der Käpt´n schlecht verträgt. Er wird vor Anker seekrank. Das ist ihm auch noch nie passiert.

Am nächsten Tag weht die gelbe als auch die rote Flagge am Strand – Badeverbot!
Wir legen unsere Schwimmleine aus und gehen zwar in´s Wasser, aber bleiben brav hinter Vitamine, in der Nähe der Badeleiter und somit der An-Bord-Komm-Möglichkeit.
Das Wasser ist so aufgewühlt, dass auch mit Brille+Schnorchel ken Boden zu sehen ist. Fabei ankern wir hier nur auf 7- 8 m Tiefe.
Aber das sonnenpustende Wolkengesicht wird wohl bald wieder für Beruhigung sorgen!

Am Tag darauf macht der Wind Siesta – es ist Ententeich. Die Wasseroberfläche glatt wie ein Spiegel. Wie gemütlich. Und der Käpt´n kann sich wieder erholen!


Den Abend verbringen wir gemütlich an Bord, das frische Gemüse ist „aus“ (das letzte Bunkern liegt bereits 3 Wochen zurück) so kommen erstmalig die selbst gedörrten Zucchini und Melanzani zum Einsatz. Genau für solche Tage sind sie gemacht!
Der Sand unter Vitamine hat sich wieder beruhigt. Er hat sich auf den Boden gelegt und lässt sich von den Bewegungen der an- und abrollenden sanften Wellen ebenso sanft schaukeln – das Wasser ist kalr – der Boden ist wieder zu sehen.
Heute ist es ruhig – und wir haben wieder mal Lust auf Land –
Lust auf einen Sonntagsspaziergang!

Schnell merken wir: Wir sind hier tatsächlich im Touristen-Mekka unserer deutschen Nachbarn! In den kleinen Lebensmittel-Geschäften entlang des Strandes gibt es Badeartikel. Sonnencreme und jede Menge deutsche Produkte, die schnell mal aus der Packung, der Dose oder dem Glas gegessen werden können. Der Haupttourist soll sich schließlich wie zuhause fühlen!
Zu 90 Prozent hören wir deutsch-deutsch – zu 10 Prozent österreichisch-deutsch. Nur die Verkäufer unterhalten sich auf spanisch.
Wir machen eine „Einkaufs-Nachbesprechung“ direkt vor der geschäftigen Zeile – auf den Felsen dieses Strandbereiches.
Und wir stellen fest: Unsere soeben erhobene Hör-Statistik entspricht dem Einwohnerverhältnis A zu D = 1 : 10.
–> Mallorca ist fest in deutschsprachiger Hand.
Vitaminchen bringt uns zurück zu Vitamine, auf halber Strecke düst ein Hobby-Kat heran, und fragt auf englisch, ob nicht einer von uns Lust hat, umzusteigen. So ein Hobby-Kat ist für 2 Crew-Mitglkieder ausgerichtet – Einhand ist er schwer zu bändigen.
Der Erstkontakt ist auf Englisch – schnell wird auf Deutsch gewechselt – denn Robert kommt aus – wie nicht verwunderlich – aus Deutschland!
2 Stunden lang hat er am Strand nach einem Crew-Mitglied gesucht – schließlich hat er in Deutschland gerade erst seinen 1. Segelschein gemacht – dieser muss unbedingt auf Salzwassertauglichkeit getestet werden!
Gefunden hat er keinen – gechartert hat er trotzdem und sich eben alleine aufgemacht.
Die Überlegungen seiner Freundin, in diesem Fall vielleicht doch auf ein Hobby-Kat zu steigen, wurden im Keim erstickt mit der Aussage: „So ein Teil kentert recht leicht“
Robert´s Mut wird belohnt – 2. Crewmitglied gefunden!
Sepp entledigt sich von unnötigem Ballast wie Handy und Geldtasche auf Vitaminchen, springt ins´s Wasser….. und schon ist er 1. Offizier!
Der Wind passt perfekt – die 2 Buben haben Spaß!


