Gambia – Der Elefanten-Baum

Ein langer, mangrovengesäumter Korridor, je nach Gezeitenstand mit mehr oder weniger Mangrovenwurzeln bzw. -grün auf Augenhöhe …. wohin mag er wohl führen?

Eine Lichtung tut sich auf, einige wenige kleinen Pirogen dümpeln vor einem ebenso kleinen Sand-Bereich dahin. Wir tragen unseren blauen Plastikboliden weit hinauf auf den Sand. Man weiß ja nie. Die Einheimischen können die Gezeiten viel besser einschätzen als wir. Wir tragen mal lieber ein paar Meter weiter.

In Zeiten des intensiven Shrimps-Fangs (z.B. im Ramadan) ist der Platz belebt!
Viele Frauen, viele Boote, geschäftiges Treiben.


Mehrere Pfade führen in´s Innere. Der Erste führt zu einem großen umgestürzten Affenbrotbaum, dessen Wurzelballen weit über uns ragt. Der Nächste führt weit in´s Mangrovendickicht und verzweigt sich. Der Dritte bringt uns zu einem mächtigen Baum ….

der „Elefanten-Baum“

Dessen Umgebung ist fein säuberlich gekehrt, nur an den Randbereichen ist wieder – der klassiche, in Gambia allgegenwärtige – Müll zu finden.
Wow! Eure Majestät, der Baum!
Wir erfahren von Muhamed, dass hier ein altehrwürdiger Seiden-Baum vor uns steht!
In der Regenzeit erblüht er in hellrosa – tausende und abertausende von kleinen rosa „Pinseln“ schmücken ihn.
Das ist aber nicht der Grund, warum er als „Elefantenbaum“ bezeichnet wird. Auch nicht, weil er so groß und mächtig ist. Nein, weil in seinem Geäst ein Elefantenkopf gefunden werden kann:
Wer findet ihn auf dem oberen Bild?

Das kommende Foto ist bereits der Joker für diejenigen, die einen brauchen ;-):

Die wahre Attraktion bzw. das, was diesen besonderen Baum so BESONDERS besonders macht, verbirgt sich in seinem Inneren!
Durch eine Spalte, eine Öffnung, versteckt mitten unter den Wurzeln, kann man diesen Baum betreten !!! Es ist ein Höhlen-Baum !!!
Und was für eine Höhle !!!
Man betritt einen Raum, in der 10 Personen locker Platz haben. (10 Europäer. Mit afrikanischen Maßstäben sicher 25.)
Durch ein großes, annähernd dreieckiges Astloch fällt Licht in diese Baum-Höhle.

Seit 2015 sind Beschneidungen von Mädchen in Gambia offiziell verboten.
Bei Burschen ist es nach wie vor erlaubt. Das Ritual, das rund um die Beschneidung vollzogen wird, wurde allerdings stark „abgeschwächt“.
Wie viele Zeremonien mit wie vielen Leidens- und Lebensgeschichten der Betroffenen dieser Platz und dieser Baum wohl erlebt haben?

Der kleine Bruder von Muhamed bereitet uns einen äußerst wohlschmeckenden, typisch gambianischen Grün-Tee – „Ataya“:

gut gesüßt und gut aufgeschäumt (durch oftmalige Umschütt-Manöver aus großer Höhe)

Danke schön!

Jaha! Beim Elefantenbaum kann man richtig gut entspannen – aber auch mal die Drohne an die frische Luft holen bzw. in ihr fliegen lassen!

Abendstimmung unter dem Elefantenbaum