Die Bojengeschichte lässt uns keine Ruhe. Wenn jemand nicht möchte, dass wir seine Boje benutzen, dann machen wir das auch nicht. Es ist nicht in unserem Sinne, Unfrieden zu verbreiten.
Das möchten wir demjenigen vermitteln. Nur – wem und wie?
Beim nächsten Einkauf bei Catherina erzählen wir ihr unsere Bojen-Story.
Catherina kennt natürlich jeden auf der Insel und ist mit mindestens der Hälfte irgendwie verwandt. Das Holzboot gehört ihrem Onkel. Dem Älteren. Sie wird nachfragen. Sie kann sich für´s Erste nicht vorstellen, dass er gegen eine Benützung etwas einzuwenden hätte. Der Einzige, den das wohl stören würde, ist ein ganz spezieller Inselbewohner mit skurrilen Geschäftsideen. Da gab es eine Bojen-Affäre ……. Damals ….. die in Analipsi bzw. wahrscheinlich auf ganz Astypalea einiges an Wellen geworfen hat.
Ein Plauscherl mit Catherina ist doch immer wieder nett!
Bei einem Spaziergang durch den kleinen Ort Analipsi kommt uns einiges Interessant-Lustig-Kreatives unter und wir kommen auch bei einem anderen Mini-Market vorbei.
Dieser ist gerade gut besucht – in diesen Zeiten trifft man sich eben am späten Freitag-Nachmittag im Mini-Market – schließlich muss jeder mal einkaufen. Einer der Männer grüßt freundlich auf Englisch und wir kommen in´s Gespräch. Im Sommer bietet er mit seinem Ausflugs-Boot Touren zu den vorgelagerten Inselchen und deren Karibik-Stränden an.
Ah! Bootsbesitzer, dann kann er wohl die Bojen in der Bucht dessen Besitzern zuordnen. Auch ihm erzählen wir unsere Bojen-Story und so radebrechen wir dahin und beschließen eine Fortsetzung am nächsten Morgen bei uns an Bord. Nach Blick auf die Wettervorhersage legen wir unser Date auf 8 Uhr – danach soll der Wind deutlich zulegen.
Am nächsten Morgen verlässt für den Shuttle-Dienst nach langem wieder einmal der Dinghi-Motor sein Stamm-Platzal am Heck, erstmalig mit der neu am Geräteträger montierten Umlenkrolle, um den Dinghi-Motor kräftesparender und sicherer als bisher von Vitamine´s Heck zu Vitaminchen´s Heck hieven zu können.
Ebenfalls das Erste Mal präsentiert sich der Dinghi-Motor mit seinem neuen Verhüterli mit modisch-dezenter Farbnote & stylishem Schnitt, beides bringt seinen wohlgeformten Körper perfekt zur Geltung!
Bei der Farb-Entscheidung des Verhüterli shat die Dame links oben, die Flagge in knallig-kräftigem rot-weiß-rot, ein gewichtiges Wort mitgeflattert! Die Heimat-Flagge ist aktuell im Standby-Modus und eingerollt, aber wenn sie aktiv und ausgerollt ist, hat sich ihr prächtig-kräftig-patriotisches rot mit dem bisherigen pastell-orange des Verhüterlis deftige Augen-Kämpfe geliefert!
Die pastell-orange Vorgängerin hat jahrzehntelang brav Dienst getan – die jahrzehntelang flatternden Flagge in rot-weiß-blau ist 2 1/2 Jahre früher in Pension gegangen – jetzt darf pastell-orange ebenso den verdienten Ruhestand antreten.
Dinghi samt Käpt´n tuckern zum Pier und mit Fahrgast wieder retour – Käpt´n als auch Fahrgast sind pünktlich.
Antonis Lebensgeschichte ist interessant:
Mit 12 Jahren hat er erstmalig auf einem „big boat“ angeheuert, mit 14 Jahren war er bereits für 2 Jahre Crew-Mitglied an Bord eines Frachters und über die großen Ozeane der Welt unterwegs.
Fast die ganze Welt hat er gesehen, viel hat er erlebt – in seiner jugendlichen Sturm- und Drangzeit ist er durch den Carneval von Rio getanzt, hat viel an Leid in Afrika gesehen, ist in die großen Häfen Deutschlands eingelaufen, hat sich durch das Nachtleben von New York treiben lassen und ist beim Great Barriere Riff vorbeigekommen.
Und jetzt ist der richtige Platz für Antonis in seiner alten Heimat – auf Astypalea.
Wie schön.
Er liebt seine Insel, sie ist für ihn das Paradies!
Viele der Bewohner von Astypalea wissen dieses Paradies nicht zu schätzen, sagt er.
Die Plastikverpackung in der Hand landet auf dem Boden – nicht im Mistkübel. Landschaftspflege ist Zeitverschwendung – demgemäß liegt viel an Müll in der Gegend herum oder schwimmt im Wasser.
Damit kann und will sich Antonis nicht abfinden und dadurch hat er sich bei so manchem auf der Insel keine Sympathiepunkte eingehandelt.
Ja – Erfahrungen und Einstellungen von Weltenbummlern können stark abweichen von den Meinungen der „Alteingesessenen“. Neues Gedankengut stößt oft auf Widerstand.
Wir können seine Ansicht gut nachvollziehen. Wir sind österreichischen Sauberkeits- und Achtsamkeits-Standard gewöhnt. Davon ist Griechenland – so nett und sympathisch die Menschen auch sind – meilenweit entfernt.