Die Meister ihres Faches

Die Morgenstund hat Überraschungen parat:
Ein Meister seines Faches bei der Arbeit:
Backbord von unserem Boot sitzt ein unscheinbarer, relativ kleiner schwarzer Vogel auf dem Wasser. Geschickt hebt er seinen ganzen Körper kurz aus dem Wasser, macht sich lang und …. Schwupp… weg ist er – abgetaucht! Und in der nächsten SEKUNDE taucht er steuerbord wieder auf.
Ei der Daus!

Es ist ja nicht so, dass unsere VITAMINE so extrem breit ist, mit ihren 3,6 Metern ist sie eine schlanke Lady. Aber es sind bestimmt 30 Meter, die dieser kleine Vogel mit beeindruckender Schnelligkeit zurückgelegt hat – und das unter Wasser!
Kormorane können bis zu 90 Sek. unter Wasser bleiben und bis zu 45 Meter tief tauchen!
Nahrung: Fische!
Kein Wunder, dass er bei Fischteich-Besitzern nicht gerne gesehen wird.

Ein absoluter Spezialist der Vogelwelt.

Und doch so universell! In der Luft, an Land als auch im Wasser zuhause.

Auf zur nächsten Meisterleistung: 
zu den „Jardines de Alfabia“ – den „Gärten von Alfabia“.
Sie liegen am Fuß des Tramuntana-Gebirges (hoher Grundwasserspiegel und schier unversiegbare Quellen) und sind ein maurisches Meisterwerk – botanische Zauberkunst – entstanden im 12. Jahrhundert!
„Niemand muß sterben, der ins Paradies will – wenn er einen Garten besitzt!“

Eine mächtige, von Phönix-Palmen gesäumte Freitreppe empfängt den Besucher.
Großzügig angelegte Gartenbereiche mit verschiedensten Bäumen und Pflanzen laden zum Lustwandeln ein, zum „Herunterkommen“, zum Entspannen und Genießen ein.
Genau das Richtige nach einer intensiven Boat-Office-Woche!

Der Florettseidenbaum bewacht sich selbst.


Sein Stamm ist (in jungen Jahren) dicht besetzt mit warzenförmig aus der Rinde hervorbrechenden spitzen Stacheln .


Es macht einen sehr wehrhaften Eindruck!

Das Herrenhaus wird von freundlichen Löwen bewacht.

Die imposante Erscheinung des ebenfalls im 12. Jahrhundert errichteten und mehrfach umgebauten Herrenhauses mit seinen historischen Möbeln und dem großen Innenhof samt Stallungen zeugt von einer großen Vergangenheit!

Das Herrenhaus in den Gärten von Alfabia ….

… mit prächtigem Wappen im prächtigen Speisesaal

Schwer zu sagen, für wen die Arbeitsbedingungen härter waren – wer hier mehr „geknechtet“ wurde!

Den Pferden wünschte ich eine Extraportion Hafer
– und den Knechten einen Extraschluck Wein!

Inmitten der Gärten lädt ein kleines, sperfekt in´s Gesamtambiente integriertes Restaurant mit sehr idyllischen, locker verteilten Sitzbereichen dazu ein, dieses stimmungsvolle Ambiente länger zu genießen. Landschaftsarchitektur par excellence!

Gott sei Dank haben wir uns von den vielen negativen, ja – niederschmertternden Berichten über diese Gärten im Internet nicht abschrecken lassen.
Wir fühlen uns hier SEHR wohl und es ist für uns der perfekte Start in´s Wochenende.
Vielleicht haben diese harten Kritiker an mitteleuropäischen Maßstäben gemessen. Mit den harten „Zuchtlatten“ von Genauigkeit, Ordentlichkeit, Gepflegtheit.
Unter solchem Fokus kann auch der schönste mediterrane Garten seinen Zauber nicht entfalten.

So gut es uns hier auch gefällt – wir ziehen weiter:
In der Serra de Tramuntana (im Tramuntana-Gebirge) liegt die Stadt SÓLLER – im Herzen des „Orangentals“ im Nordwesten von Mallorca.

Kirche Sant Bartomeu in Sóller

Die „Sol-Tram“ bringt sowohl Touristen als auch Einheimische stilvoll durch die Stadt …..


Nachem wir unseren fahrbaren Untersatz wieder vor dem hübschen Appartement von Claudia und Andreas abgestellt haben, besuchen wir sie auf deren Katamaran „Wonderland“, auf dem sie noch „Anker-Wachdienst“ leisten, bis der glückliche neue Besitzer übernimmt. Die Bootskarriere wurde genossen und ist beendet. Als nächstes steht ein Landsitz – eine Finca – auf dem Lebensplan der beiden. Good luck!

Unsere Überlegungen für die nächsten Tage sind weniger „umwälzend“:
Wir wollen „nur“ von der Bucht Santa Ponca im Süden hinauf in den Nord-Osten Mallorcas, in die Bucht von Pollenca. Dort ist Marco, unser Sprayhood-Fabrikant, zuhause und dort wird er weiterarbeiten.
Nur: es ist Starkwind aus dem Norden angesagt – und die Bucht ist gegen Nordwind schlecht geschützt. Beim Brainstorming auf „Wonderland“, Befragung diverser WetterApps, Rücksprache mit Marco und Anfrage bei Flatty (Bekannter der Wonderland-Crew, der mit seinem Boot in der Bucht von Pollenca dauerhaft vor Anker liegt) beschließen wir, zu verschieben. Da oben kann tatsächlich richtig „die Post abgehen“.

In den nächsten Tagen bewährt sich der Standby in Santa Ponca:
die Vorhersage bleibt dabei: im Norden Böen bis 60 Knoten Wind und bis zu 4 Meter Welle.
Bedingungen, die sich wohl die meisten Fahrtensegler nicht freiwillig aussuchen würden. Wir definitiv nicht.
Wir sind froh, diese Wetterlage gemütlich schaukelnd in Santa Ponca zu verbringen.

Die Tage vergehen schnell mit Boat-Office, Teakarbeiten, Einbau unserer neuen Lattenrost-Variante auf den Brettern unserer Liegestatt in der Bugkabine für das bessere Schlaferlebnis, Allfälligem….