Inselerkundung zu 5. Im Mietauto! Und wir genießen den Luxus, von „Auto mit Chauffeur“ am Steg abgeholt zu werden!
Fritz war bereits während eines Segelturns an Bord von Vitamine, für die anderen 2 ist es Neuland, unser schwimmendes Zuhause zu betreten.
Nach Vollendung der Vitamine-Führung geht´s auf 4 Rädern los:
Reinhold, durch wiederholte Urlaubs-Aufenthalte DER Griechenland-Insider unter uns, fährt und führt uns quer-strass-ein durch Syros!
Einer Stadtbegehung (Bischofssitz + Kirchen, Ausblicke weit über die Stadt, Einblicke in enge Gassen mit hübschen Torgängen, meinen ersten griechischen Mauleseln….) folgt ein Zwischenstopp in einem Lokal am Strand, aus der ein österreichischer Berg-Erst-Bestieg resultiert:
Das Lokal liegt ganz in der Nähe eines Sand-Strandes, wunderschön anzusehen die hereinrollenden Wellen.
Herbert und ich erkunden den Strandabschnitt, an dessen anderem Ende sich ein Berg erhebt. Ein Hügel – eigentlich. Aber egal. Nicht auf die Höhe kommt es an! *lach*
Herbert, der alte Bergsteiger, („alt“, weil wir am Vorabend eruiert haben, dass er mein Vater sein könnte (in meinem Geburtsjahr war er 19 und hat seine erste Flug-Prüfung abgelegt) hat in den letzten Jahrzehnten, alles, was höher ist als eine Hühnerleiter bestiegen. Weltweit. Na bumm.
Wir sehen uns an, so wie sich damals Momo (unsere kleine Mischlingshündin) und Mozart (der Bernhardinerwelpe meiner Ex-Schwiegereltern), angesehen haben, eine Zehntelsekunde, bevor sie gemeinsam losgesaust sind, um ein Abenteuer zu erleben.
Was folgt ist ein wunderschöner Anstieg in der griechischen Nachmittagshitze – glücklicherweise hat der Wind Kühlung verschafft, sonst hätte ich wohl ko gegeben.
Mit meinen Stadt-Sandalen und meiner weiten 3/4-Hose mute ich zwar eher wie eine dieser „Stöckelschuh-Touristen“ an, die bei Nieselregen nach Bergrettung schreien, aber…. Wo ein weiblicher Wille … ich bezwinge Zentimeter um Zentimeter, freue mich, wieder mal „Fels“ unter den Fingern zu spüren, befreie meine Quasi-Barfuss-Zehen von stacheligem Geäst, versuche, direkten Kontakt meiner Haut mit dem hart-kratzigen Gebüsch zu vermeiden (es gelingt überraschend gut), genieße die Anstrengung und den Duft des wilden Thymians, merke, wie die Adern schneller pulsieren, verschwende nur einige wenige Gedanken an den fehlenden Sonnenhut und habe Riesenfreude, solcherarts wieder mal unterwegs zu sein!
Mein Handy habe ich ganz zu Beginn des Anstiegs Herbert´s Rucksack anvertaut. Glücklicherweise, denn den Rest des Anstiegs ward er nur mehr von der Ferne gesehen. Er springt leichtfüssig wie ein Reh von Stein zu Stein und schwebt förmlich nach oben. Schon am Strand ist mir seine Leichtfüssigkeit und Behendigkeit aufgefallen.
Meine Fortbewegung gleicht eher einem E…….. – neinneinneinneinnein… das ist gar zu krass – sagen, wir, sie gleicht eher einem robusten Haflinger, der sich bedächtig im langsamen Trott – „Der Berg ruft“ – nach oben schiebt.
Übrigens: ich liebe Haflinger! *lach*
Gipfelsiiiiiiieg!
Das Gefühl ist wunderbar, die endorphin-getränkten Zellen machen Freudensprünge!
Wir gehen noch den Grad entlang und Herbert ist so lieb, für mich einen stein-reichen und gebüsch-armen Abstieg zu suchen. Glücklich wieder unten angekommen, ist der Sandstrand und die Kühle der Wellen ein wunderbarer Kontrast zum soeben Erlebten.
So schön kann „Leben“ sein!
Und so fit, wie „Papa Herbert“ jetzt ist, will ich in 20 Jahren sein! Ein hehres Ziel!
Fotoooooo – berggipfel
Bei der Weiterfahrt machen wir nochmal halt bei einem Restaurant direkt am Wasser. Wir sitzen den hereinkommenden Wellen (auch heute bläst einiges an Meltemy, ein ähnlicher Wind wie die Bora in Kroatien – wir sind froh, Vitamine gut und sicher versorgt zu wissen) Aug´ in Aug´ gegenüber – wiederum ein sehr schönes Panorama!