Es ist einen Tag vor Vollmond – beinahe rund präsentiert sich die Mondin hell leuchtend und taucht das Wasser um uns in einen märchenhaften Glanz. Rund um uns breitet sich eine zauberhafte, unwirkliche Stimmung aus! So als ob wir nicht mehr auf diesem unseren Planeten sind! Mystisch, unwirklich, unglaublich, unvergesslich.
Eine Nacht für Romantiker!
(Und wer keiner ist, hätte in DIESER Nacht die Chance seines Lebens, diese Seite an ihm zu entdecken….. *blink*)
Die Nacht verläuft wie vorhergesagt – ruhig und beständig kommt der Wind von hinten – wir kommen gut voran.
In den noch finsteren frühen Morgenstunden liege ich in der Koje und höre, wie der Käpt´n den Motor startet – Ups! Wind aus?
Nein – am Wind liegt es nicht, wir sind bereits fast an der Südspitze des Peloponnes – juhu! Der Plan ist aufgegangen, aber:
Wir sind stromlos! Sowohl der Plotter als auch der Autopilot sind außer Betrieb (hm – wer hat ihnen bloss den Urlaubsantrag unterschrieben und bestätigt?)
Wir widmen uns aber vor dieser Klärung einer Frage, die praxisorientierter ist: Wo ist der nächste Hafen, der auch für Reparaturen ausgerüstet ist? Noch hat der Käpt´n keine Idee, warum Batterien leer und die Lichtmaschine den Geist aufgegeben hat.
Gestern Abend hat er sich noch gefreut, dass nach 5 Tagen ohne externe Stromversorgung die Batterien noch 50 % anzeigen.
Jetzt kommen Kompass und Seekarte zum Tragen bzw. Kompass und Handy. Die aktuelle Papier-Seekarte liegt immer auf dem Skippertisch – allzeit bereit. Der Kompass verzeichnet vermehrte Aufmerksamkeit und auch die Navigation auf dem Handy wird aktiviert – somit sind wir für die Weiterfahrt bereit und steuern weiter auf die Süd-West-Ecke des Peloponnes zu.
Hafen gefunden: Kalamata! In der Tiefe zwischen 1. Und 2. Peloponnesischen Finger.
Unter Motor tuckern wir los. Der Käpt´n nimmt die Sache genauer in Augenschein – und – ist in kürzester Zeit erfolgreich! Halleluja! Er hat den Ladestrom der Lichtmaschine erregt und schon fährt der Plotter wieder hoch, der Autopilot ebenfalls und wir haben wieder unsere technischen Hilfsmittel, die das Reisen auf See um so vieles sicherer und komfortabler machen!
Das sind die neuen Herausforderungen, mit denen sich der Käpt´n konfrontiert sieht, seit unsere Stromversorgung über LiFePo Batterien läuft. Diese haben einen Über- und Unterspannungsschutz eingebaut. Bei unserer heutigen Stromlosigkeit hat die LiFePo schon so wenig Leistung gehabt, dass sie sich selbst ausgeknockt hat. Und die Lichtmaschine hat sich ihr angeschlossen.
Alle diesbezüglichen weiterführenden Fragen sind an den Käpt´n direkt zu stellen (Anm.d.Redak. *lol*)
Der Wind tut was, was ihm prophezeit worden ist – yippieh! Er bläst uns gemütlich von der Südwestspitze des Peloponnes gen Osten.
Next stop: Kalamata!
Kalamata liegt in der Tiefe der 2 östlichen „Finger“ des Peloponnes und ist durchaus geschichtsträchtig. Das Antike Pharai hat bereits Homer erwähnt. Die Zeitspanne des Wirkens von Homer ist nicht ganz geklärt, aber es soll in der 2. Hälfte des 8. Jhd. Oder in der 1. Hälfte des 7. Jhd. vor Christus gewesen sein. – Na bumm. Aktuell hat Kalamata eine Burg aus dem 13. Jahrhundert, eine Altstadt, ein Nonnenkloster als auch verschiedene Museen für Touris zu bieten…. Na bumm.
Dann hat sie sicher auch ein Bootszubehörgeschäft – ich geb´s zu: unsere Hauptmotivation, Kalamata anzulaufen – um auch in der Nacht wieder lege artis unterwegs zu sein.
Bingo! Navigationslichter, ein Organizer für den Skippertisch-Bereich, 1 Meter feinlöchriges Netz, in dem künftig das Obst im Salon schwingen soll (das Obst schwingt jetzt auch schon, hat aber im bis dato großlöchrigen Netz hin und wieder „Kleinzeug“ wie Zitronen und Äpfel verloren und war auch optisch keine Augenweide für den Salon – das wird sich jetzt ändern!) UND ein schwimmendes Brillenband in neongrün für meine Sonnenbrille, mit dem ich sie mir auch wunderbar umhalsen kann.