Elinkine – in der „Einkaufs-Straße“

Beim Gang durch die Einkaufszeile von Elinkine, im „Lebensbaum“ des weitverzweigten Fluß-Systems in Casamance (Süd-Senegal) entstehen die nächsten Wimmelbilder im Kopf:
Kinder und Tiere jeden Alters wuseln herum, Ziegen, Schweine, Schafe, Hunde, Katzen.
Geschäfte sind schwarze Löcher oder mit Fetzen verhängte Gestelle, mit einer immer wieder überraschenden Vielfalt an Waren – auch für Schafe interessant.
Es gibt Handy-Shops (weil Handy hat auch hier „jeder“) und Eistruhen ohne Eis. Und Werkstätten wie Schlossereien, Tischlereien und Mechaniker und Dienstleistungsbetriebe wie Bäckereien und Frisöre. Alles, was „Stadt“ halt so ausmacht. Es gibt sogar asphaltierte Strassen.
Obstverkäuferinnen neben der Straße rechnen lange, um mir das richtige Kleingeld zu retournieren.

Obstverkäuferinnen – strenge Rechnung, gute Freunde!

Die Stände scheinen oft direkt vor der Haustür (oder Raum-Tür) aufgebaut zu werden. Macht ja auch Sinn. Minimierung der Wegstrecken.
Gefeilscht wird hier, wie in ganz Senegal, nicht! Wie angenehm!
Die Preise sind zwar nicht angeschrieben, aber in den Köpfen der Verkäufer.
Und es gibt nur EINEN Preis. Und der ist derselbe Preis für Einheimische wie auch für Europäer und andere Exoten.
Wenn man nicht damit einverstanden ist, es sich nicht leisten kann oder will, dann geht man halt wieder.
Und wenn der Verkäufer beim Kauf eines Baguettes auf einen großen Schein nicht herausgeben kann, wird auf morgen vertagt. Und das, obwohl er das 1. Mal mit uns eine Geschäftsbeziehung eingeht.

Zebrastreifen gibt es auch!
Sogar in rot-weiß-rot!

Vieles wird klein, in „haushaltsüblichen Mengen“ abgepackt und hängt dann mal ab…. verschiedenste Gewürze und diverse Waschmittel…..

…. und Joghurt (was für eine Freude – ein Joghurtstand!) wird in kleine Plastiksäcke eingefüllt (von 100 bis 600 g – Waage? Das hat der junge Verkäufer doch im Hand-Gefühl!)

Joghurt-Verkaufs-Stand in Elinkine

Es geht auch für Ungeübte überraschend gut, das Joghurt ohne Hilfsmittel aus dem dünnen Plasticksackerl in den Mund zu bekommen.

Aber beim nächsten Mal bringe ich – praktischerweise – meinen 1 kg-Joghurt-Behälter mit.

So eine Freude, hier „Joghurt“ zu entdecken! Auf den Kanaren das letzte Mal gesichtet!
Auf die Frage, wie sie denn zu frischer Milch kommen, zeigen die Burschen auf die großen Säcke links hinten – Milchpulver ist das Erfolgsrezept!
Je nach Kundenwunsch ist die Zugabe von 2 verschiedenen Getreidesorten möglich.
Mir geht es jedoch um den Joghurt-Genuß pur. Es schmeckt hervorragend!

Mit dem Streetfood-Abendessen, eingewickelt in Zeitungspapier, einfach mal auf einen Baumstamm-Stapel setzen ….

… und Beobachten und das Kinoprogramm mit allen Sinnen verfolgen….!

Und…. Nein! Wir haben zu dieser Art der Müllentsorgung nichts beigetragen.
Neverever.


Z.B. Frauen in verschiedensten Gewändern (von modern bis traditionell) mit verschiedensten Waren auf dem Kopf und Kindern auf dem Rücken.
Und Kinder, die mit einer Fahrrad-Felge Sport betreiben.

Eines Abends nimmt Piroge „Fatou“ mit uns Kontakt auf.
Ups! Sie war doch gerade noch weit weg und schaukelt jetzt „bootsnah“ auf Kuschelkurs?
Hm… unser Anker ist wahrscheinlich unter Fatou. Also nichts mit „Anker hoch“ – Plan A wird verworfen.
Plan B: Alle Fender montieren und Ankerkette verlängern, bis der Strom wieder kippt und wir Manöver „Anker hoch“ starten können.
Wir haben durch die unterschiedliche Bauweise unterschiedliche Schwellkreise. Und unsere massive Ankerkette verhält sich sicherlich anders (sie streckt sich erst viel später) als die Leine der Pirogen, an denen ein Anker befestigt ist.

2 x täglich sind wir für ca. 6 Stunden Anführer der Pirogen-Flotille ….
… und genauso lange Schlußlicht. – die Tide macht es möglich!

Beim Besuch mit dem Kanu bei der Militärstation werden unsere Pässe begutachtet und für „okay“ befunden.. Und sehr lieb werde ich darauf hingewiesen, dass Schwimmwesten-Pflicht herrscht. Ob ich denn keine habe? Mit der Erklärung, dass wir zwar große Schwimmwesten für das große Boot für den großen Ozean haben, aber für dieses kleine Kanu nicht, ziehe bzw. paddle ich wieder friedlich von dannen.
Fotografieren ist im Militär- Polizeibereicch strengstens verboten.

Abendstimmung vor Elinkine in Casamanche / Süd-Senegal