Fliegende Spinnen, Klippen & Sanddünen

Sepp ist heute hochmotiviert. Dazu wird sowohl der Reiz dieser zauberhaften Umgebung der Bucht Nisyros auf der Insel Kounoupoi beitragen, als auch die – nach langem wieder einmal – sommerlichen Temperaturen als auch die aktuelle Flaute.
Er ist hochmotiviert, um seine Drohne – erstmalig auf unserem Turn – auszupacken und in Betrieb zu nehmen.

Die Anfangsschwierigkeiten sind schnell überwunden, die Technik durchschaut, die Drohne bereit, sich in Bewegung zu setzen und aufzusteigen, wenn …. ja wenn da nicht ein annähernd horizontal verlaufendes Seil wäre…..

Sepp greift mutig in´s Geschehen, um seine Drohne vor Schaden möglichst zu bewahren – und schon merken einige seiner Finger der linken Hand, wie schmerzhaft diese recht harmlos wirkenden Rotorenblätter sein können. Tapfer gibt er dennoch die Drohne nicht der drohenden (ob es da wohl Verbindlichkeiten zwischen diesen 2 so ähnlichen Wörtern gibt, obwohl es nicht derselbe Wortstamm ist?) Vernichtung preis, sondern hält sie mit der malträtierten Hand in Lage, während er mit der anderen Hand die Steuerung bedient und schließlich das Aus der Rotoren bewirkt.

Au!
Glücklicherweise nur Quetschungen im Fingerbereich. Aber sicher seeeehr schmerzhaft!


„Der Indianer kennt keinen Schmerz“, so heißt es, und wenn ausreichend Euphorie vorhanden, auch der Käpt´n nicht.

Wenige Minuten später fliegt das spinnenartige Teil doch tatsächlich schon hoch über Vitamine!
Dieses Spinnengetier, das sich wie eine Riesenhummel anhört, steigt kurz so hoch auf, dass sie nicht mehr zu sehen ist, ist aber glücklicherweise handzahm und setzt sich nach dem Höhenflug wieder brav in Sepp´s Hand. Ganz ohne Leckerli!

Nachdem die Drohne ihren griechischen Jungfernflug vollendet hat und wieder gut verstaut ist, schnappen wir uns Vitaminchen, rudern zu den Klippen und parken es dort ein. In der angenehmen frühen Nachmittagssonne genießen wir den Gewinn jeden Höhenmeters, die verschiedenen Ausblicke, die duftenden, zum Teil blühenden Kräuter- und Blumenkissen, die mit den verschiedensten Felsformationen eins sind ….. hier ist die Welt in Ordnung! Hier ist ein Stückchen Paradies!

So gut es uns hier auch gefällt – mit diesem Ambiente kann wohl KEIN Hafen mithalten – zieht es uns doch in eben diesen – laut Sendungsverfolgung ist ein Packerl für uns glücklich in Astypalea gelandet!

Auf dem Rückweg machen wir noch einen Abstecher in die Bucht zwischen den Inseln Tigani und Koutsomytis und legen Vitamine an eine der Bojen. Beim folgenden Schnorcheln sieht Sepp zum einen, dass wir an einer betongefüllten Tonne hängen und zum anderen, dass sich die Kette, mit der das Seil mit der Tonne verbunden ist, unter der Tonne verhängt hat.

Durch leichten Vorwärtsschub von Vitamine befreien wir die Kette, somit steht uns und allen nachfolgenden Bojenbenutzern wieder die ganze Länge der Anhängevorrichtung zur Verfügung.

Diese Bucht besticht nicht durch die Umgebung, aber durch die beeindruckend großflächige, leicht gerippte Unterwasser-Sanddünen-Landschaft in der Tiefe!


Ein Dank an Waldemar und Hanneka für diesen Tipp!

Mit den letzten Sonnenstrahlen genießt Sepp das funkelnde Sand-Ambiente in den Tiefen der Bucht, ich genieße es von Bord aus.
Heute hat mich die Karibikbucht bereits in´s Wasser gelockt – hier ist es mir schlichtweg schon zu kalt, mehr als nur einen Zeh in´s Nass zu strecken

Anschließend segeln wir unter „Myriaden von Sternen“ und fühlen uns von „Myriaden von Engeln“ bei unserer Fahrt in den Hafen begleitet – einfach himmlisch!


Oder – wie bei einer Dolphin-Healing-Woche als Leitspruch entstanden ist:
„Wir sind im Paradies! Holt uns bloß nicht raus!“