Der am Vorabend ausgemachte morgendliche Besuch bei einer ebenfalls in Gouvia liegenden HR hätte dem Zweck gedient, deren Bimini, den Sonnenschutz für´s Cockpit, zu besichtigen. Wir sind ja noch auf der Suche nach der Idealvariante für unsere Vitamine. Da die gesamte Crew gerade Ausgang hat, hinterlassen wir einen Zettel mit der Bitte um Kontaktaufnahme, dieser Bitte kommen Margit und Maurizio mit Saint Malo auch postwendend nach.
Wir laufen aus, denn heute wollen wir Vitamine überstellen in eine Marina südlich von Korfu, nach Benitses.
Im Zuge des Auslaufens besuchen wir noch die Tankstelle im Hafengelände von Gouvia. Auf einer Seite tanken Autos, auf der anderen Seite Boote. Ein ungewohntes, lustiges Bild.
Der Diesel fließt in unsere Vitamine und fließt…. und fließt…… sie ist offensichtlich SEHR durstig. Nach einem Blick auf die Anzeige schaut der Tankwart überrascht und ungläubig zu unserer kleinen Vitamine. Er beginnt laut mitzuzählen und uns darauf aufmerksam zu machen, dass wir bereits bei 250, 260, 270 Liter angelangt sind. Bei 300 Liter ist Stop. Laut Herstellerangabe entsprechen diese 300 Liter genau unserem Fassungsvermögen. Der Tankwart ist offensichtlich ein Mann mit Erfahrung und hat die Vitamine richtig eingeschätzt. Nur bei uns hat er sich verschätzt. Ja – wir fahren einen Tank auch mal ganz leer. *lach*
In wahrer „Windgeschwindigkeit“ kommen wir bei Korfu-Town vorbei und betrachten die beeindruckenden Wehranlagen und die Burg heute von der Wasserseite aus.
Es geht unter besten Bedingungen schnell voran. Beim Einlaufen in Benitses fällt als Erstes ein ½ versunkenes, ¾ verrostetes kleines Motorboot auf. Ein trauriger Anblick. Es ist ein kleiner Hafen mit keiner Infrastruktur, dadurch ist er auch billig, und tatsächlich schaut hier so manches Boot als „auf Dauer hier abgestellt“ aus. Wie im Törnführer beschrieben.
Nichtsdestotrotz fahren wir „langsam durch den Hafen, der keinen Platz mehr für uns hat“. Alle Plätze sind belegt, die einzige Möglichkeit würde sich bei einem Boot bieten, an dem wir längsseits festmachen könnten. Der deutsche Skipper ist nicht erfreut. Für einen kurzen Landgang gerne, über Nacht bitte nicht. Für die Nacht ist einiges an Wind angesagt – und da will man sich natürlich keine vermeidbaren Probleme längsseits anhängen lassen.
Das ist verständlich, so verlassen wir den Hafen wieder und machen uns auf Richtung Korfu-Town, um im Stadthafen die Nacht zu verbringen.
Ein guter Platz für´s BootsOffice – das gegenüberliegende Restaurant bietet ausreichend Verbindung.

Das geplante Essen zu 6. Südlich von Korfu-Town (der Hauptgrund, das wir uns in den Süden verlegen wollten) entfällt für uns, weil wir – ob des angesagten Windes – unsere Vitamine nicht für längere Zeit alleine lassen wollen. So genießen wir unseren „Abend für 2“ in Korfu-Town, erkunden andere Wege, sammeln neue Eindrücke und kommen bald wieder zur Vitamine zurück.