frisch, frischer, am frischesten

So ruhig wie diese Woche begonnen hat, so ruhig und angenehm geht sie auch weiter – und mit Überraschungen.

Ein Fischerboot liegt immer wieder mal vor Anker, wir tuckern hin, um nach frischem Fisch zu fragen  und werden von Frau+Hund+Mann sehr freundlich angelächelt bzw. -bellt. Von Boot zu Dinghi erfahren wir mittels Zeichensprache (in Ermangelung einer gemeinsamen Lautsprache, unser Griechisch ist – noch immer nicht – ausreichend, aber wo ein Wille, da ist auch Verständigung), dass sie auf „Kleinfischfang“ aus sind – kein Speisefisch zu haben.

Manuel, Maria´s Mann, tuckert am Abend mit seinem kleinen, bunten Fischerboot vorbei – fröhliches Winken beidseits.
Wenige Minuten später sitzen wir gerade beim Abendessen im Cockpit und hören das kleine bunte Fischerboot wieder tuckern – es kommt näher, es kommt nahe!
Und Manuel hält uns mit einer Hand einen mächtig großen Fisch entgegen! Er tuckert zu unserem Vitaminchen, das am Heck vor sich hinschaukelt und wirft ihn hinein. Eine absolut Covid-massnahmen-konforme Übergabe!

Jö! Morgen gibt es frischen Fisch! Efcharisto poly! Frischer geht nimma! Diesen Fisch hatte er sicher noch nicht an Bord, als wir uns zugewunken hatten!

Der Fisch wechselt seinen Dinghi-Platz mit einem Platz bei uns am Tisch – auf die Schnelle – denn ein paar Bissen haben wir noch in unseren Tellern.

Ein wunderschönes Exemplar –
so aus der Nähe betrachtet!

Nach einigen Bissen bleibt uns derselbige (fast) im Hals stecken.
Er lebt! So schnell es uns möglich ist, ändern wir dies. Der auf die Schnelle gefundene Kochlöffel ist dabei auch in die ewigen Jagdgründe eingegangen.

Nach diesem notfallsmäßigen Alarmeinsatz beschließt Sepp, ihn gleich zu schuppen, auszunehmen und zu filetieren. Das gelingt auch sehr gut! Orai hat uns eine gute Anregung gegeben. Nicht ausnehmen, gleich filetieren.
Die Filets und jedes noch so kleine Fleischstück wandern in einen kühlschranktauglichen Behälter, das Nicht-Verwertbare in einen 2. Behälter.

Mit sehr gemischten Gefühlen stelle ich fest: Verwertbar für den menschlichen Verzehr ist nur ein Bruchteil der Gesamtmasse.
Die Reste sehen traurig aus. Sehr traurig. Kopf, Schwanz und die nackten Gräten, die sie verbinden.
In einer kleinen Zeremonie geben wir diese umfangreichen Reste dem Meer wieder zurück. Mögen sie Bausteine für neues Leben sein.

Währenddessen starte ich Überlegungen, mich in Zukunft vielleicht doch vegan zu ernähren?

Für meine Sicht auf die Ernährungswelt ist vegetarisch nicht die Endlösung. Wenn schon, denn schon.

Bereits seit wir „on tour“ sind, ernähren wir uns beinahe vegetarisch.
Ja – auch Sepp schmeckt es! Und diese Ernährungsumstellung wird seinen Teil dazu beitragen, dass es ihm rundherum gut geht *smile*.