Gambia – Horse and Donkey Trust – VET work

Die vielen Freiwilligen, großteils aus Europa, halten die „Gambia Horse and Donkey Trust“-Association am Leben. Und sie vollbringen Tag für Tag wahre Meisterleistungen rund um TIER.
Der Geist und die Motivation der Gründerin ist spür- und sichtbar – auch wenn sie selbst nur mehr sporadisch vor Ort ist und ihren Alterssitz in England aufgeschlagen hat – back to the roots.
Aktuell sind es Freiwillige aus Schweden, England, Deutschland und Dänemark, die – gemeinsam mit den einheimischen Pflegern – hochmotiviert ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen.

Egal ob Tierarzt, Tierpfleger, Ausbildung in einem human-medizinischen Bereich oder „einfach nur“ Tierfreund und -liebhaber: Jeder bringt sich dort ein, wo er gerade gebraucht wird, jeder nutzt alle seine Talente und Fähigkeiten, um mit den Räumlichkeiten und dem Material, das hier vor Ort zur Verfügung ist, das Bestmögliche zu erreichen.
Aktuell ist auch eine Österreicherin im Team ;-).
Ja – es macht mir große Freude, wieder einmal in meinem Beruf tätig sein zu können.
Unter ganz anderen Bedingungen. Unter ganz anderen Voraussetzungen. Auf einem anderen Kontinent!

Oft werden wir gefragt, was wir vermissen, in unserem „Leben neu“, wonach wir Sehnsucht haben, was uns fehlt.
Die Antwort ist für die meisten sehr überraschend. Es ist nicht die Größe des Kleiderschranks oder generell des Wohnraumes, es ist nicht die tägliche Dusche und es ist auch nicht der Leckerbissen, den man sich einfach so mal kauft, weil man gerade Lust darauf hat.

Für meinen Teil sind es z.B. Tiere:
Ich vermisse Fellnasen, Samtpfoten und Mähnenkuschler die in meinem „Leben alt“ sowohl privat als auch dienstlich eine große Rolle gespielt haben. Und so freue ich mich über jeden Tierkontakt „unterwegs“ und so freue ich mich auch, hier endlich wieder mal tierärztlich tätig sein zu können.
Dieses Thema hat Sepp nicht: Er hat seine Arbeit an Bord vollinhaltlich mitgenommen!

Es wird untersucht, desinfiziert, verbunden, gestreichelt, geschnitten, injiziert, desinfiziert operiert und so weiter und so heiter.
Und das mit erstaunlich viel Material! Die Spenden, hauptsächlich aus dem Mutterland England, sind zahlreich!
Eine Hinterextremität muß amputiert werden – die Verletzung oder der Unfall ist bestimmt bereits vor Monaten erfolgt. Der Fuß ist verkrüppelt und hochgradig entzündet. Insgesamt ist die Hündin in einem schlechten Zustand – „zuhause“ würde ein Blutbild gemacht und dementsprechend aufgepäppelt werden vor der OP – hier heißt es:
Los geht´s!
Das Setzen der Braunüle für die Narkose, die Rasur und sämtliche anderen OP-Vorbereitungen erfolgen auf dem Boden…..

VORSICHT für alle zarten Gemüter: Bei den folgenden Bildern ist auch BLUT zu sehen!

Die Hündin hat die Operation sehr gut überstanden (das Narkoseteam als auch die Tierärzte freuen sich!) Ohne irgendwelche Komplikationen verlaufen auch der Heilungsprozess und sie erfreut sich jetzt als 3-Bein des Lebens. Sie darf – wie viele andere auch – nach erfolgter Behandlung im Areal bleiben. Ihre Versorgung ist gesichert!

Der Aufenthaltsbereich der freiwilligen Helfer befindet sich im 1. Stock des Nebengebäudes und strahlt tierische Gelassenheit aus. Die Treppe hinauf ebenso. Hund weiß, dass über ihn hinweggestiegen wird.
Auch im Hof geht es gemütlich zu. Kuh + Esel ressen genüsslich nebeneinander.
Eine der Boxen wurde auch mal von einem „Josef“ bewohnt – die Boxentür gibt Kunde davon.
Hm…. neinneinnein … mein „Josef“ war immer brav in der Koje neben mir in der Bugkajüte!

Insgesamt eine großartige Erfahrung.
Wenn jemand Lust auf Afrika hat und nebenbei noch Gutes tun will:
HIER, in der Gambia Horse and Donkey Trust Association ist ein sehr guter Platz dafür!