Genua-Wartung, Mandarinenfreuden, Krankenwägen

Der Hafen in Astypalea besticht zwar weder durch sein Ambiente noch durch tolle Aussicht oder gar sauberes Wasser, aber er hat doch einige Pluspunkte im Pier-Ärmel wie Strom und die umfangreichsten Einkaufsmöglichkeiten der Insel. Und so hin und wieder ist es doch ganz nett, ein bisschen Zivilisation zu spüren, durch enge, steile Kopfpflaster-Gässchen zu streichen, beim Besuch der Chora etwas Kultur zu erleben, und alte 4-Beiner-Kontakte zu pflegen bei einem Besuch von Burg-Katze und Burg-Maultier.

Der Wind macht Pause, diese nutzen wir, um das Achterliek der Genua zu nähen – dankenswerterweise mit der Top-Segelmacher-Ausrüstung von Orai  –  wirklich spitze!

Damit lässt es sich gut segelflicken!

Einiges davon werden wir wohl „abschauen“ und uns auch zulegen!

Und so nebenbei zeigt er uns, wie man so eine Genua, deren Größe man erst so RICHTIG wahrnimmt, wenn man darum kämpft, sie auch nur irgendwie auf´s Vordeck und nicht in´s (dreckige Hafen-)Wasser zu bringen, fachgerecht herunterholt! Mit Orai´s Hilfe kommt die Genua nicht nur „irgendwie“ sondern proper gefaltet auf unserem Vordeck zu liegen. Nicht von ungefähr wird der deutschen Nation z.b. Pünktlichkeit, Gewissenhaftigkeit, Ordentlichkeit und Genauigkeit auf die Fahne geheftet!
Ich bin ja quasi zur Hälfte eine Deutsche (mein Vater war Ungar-Deutscher) – somit kann ich das beurteilen! *lach*

Jetzt heißt es: ran an den Stoff mit Spezial-Nähzeug, Kraft + Ausdauer!

Glücklicherweise sind „nur“ einige Nähte des UV-Schutzes aufgegangen. Das Fadenmaterial wird mit der Zeit brüchig, auch wenn ein gewisser UV-Schutz im Faden eingearbeitet ist.

Jochen schaut vorbei und bringt uns einen Riesensack Mandarinen! Oh Freude!
Er hatte uns schon mal Zitronen, Eier und selbstgemachte Mandarinenmarmelade vorbeigebracht – Prädikat: sehr lecker! Und jetzt haben wir soooo viele Mandarinen an Bord, das ich sie zu Mandarinensaft verpresse… dieser Duft, dieser Geschmack, diese Möglichkeit …… herrrrrrrlich!

Von Jochen hören wir, dass im Insel-Krankenhaus 2 Ärzte ihren Dienst versehen, unterstützt von Krankenschwestern und 2 Krankenwägen (1 x alt, 1 x neu). Die technik-unterstützten diagnostischen Möglichkeiten sind überschaubar. Röntgen oder Herz-Ultraschall gibt es auf der Insel nicht. Das heißt, die Ärzte hier sind in der Lage, z.B. Herz und Lunge WIRKLICH abzuhorchen, und damit steht die Diagnose „Herzschwäche“ auf ohrensicherem Stand.

So mancher Kollege in hochtechnisierter Arbeitsumgebung hat es sich selbst abtrainiert, auf Herztöne, Herzgeräusche & Co zu achten, vertraut von vornherein mehr der Technik und überweist zum „Herz-Ultraschall“.
Diese Möglichkeit ist hier Fähren- bzw. Flugzeugweit weg.

Und von Jochen hören wir auch, dass eine der Krankenschwestern interessierten Freiwilligen ihre Masseur-Künste anbietet. Sepp´s Rücken + Schultern + Co frohlocken!
Zumindest vor dem Termin. Und einige Stunden nach dem Termin. Theodora hat ein paar gute Punkte erwischt! Das Durchwalken hat sich ausgezahlt!