
in Griehenland – für Griechenland!
Unser „Griechenland-Incentive“ ist zu Ende!
Seit genau 47 Wochen, also knapp 11 Monaten bzw. fast 1 Jahr
(von 23. September 2020 bis 18. August 2021)
haben wir uns in den griechischen Gewässern herumgetrieben.
33 Inseln im Ionischen Meer, der Ägäis und des Dodekanes sind wir angelaufen.
Die Hauptstadt Athen, ungezählte Orte und Buchten am Peloponnes und ein paar im Osten des griechischen Festlandes haben wir besucht. Vieles gäbe es noch zu entdecken!
Wir haben uns auf jeden Fall verliebt: in das Land & (vor allem) in die Leute!
Griechenland ist ja ein beliebtes Urlaubsland für uns Österreicher. Schon oft hatte ich gehört, wie wunderbar das Land und – vor allem – die Menschen doch sind. Wie freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit. Wie wohlfühlig und wohltuend für Körper, Geist und Seele. Ich konnte es mir nicht vorstellen! Ich wollte es nicht glauben! Bevor ich es nicht selbst erlebt habe.

() Der „echte Grieche“ ist tatsächlich unglaublich hilfsbereit, freundlich und zuvorkommend!
() Der „echte Grieche“ ist bemüht, es FÜR DICH gut und stimmig zu machen
() …….. auch wenn er Dich noch nie gesehen hat und davon ausgehen kann, dass er Dich nie wieder sehen wird!
() Der „echte Grieche“ gibt Touristen das Gefühl, sehr willkommen zu sein!
Das durften wir so oft erleben, darüber staunen und uns freuen!
Zum Beispiel auf Astypalea, der Insel, auf der wir lockdownbedingt fast 5 Monate verbrachten und die zwischenmenschlichen Kontakte dementsprechend zahlreicher und intensiver waren, als wenn man nur 1 – 2 Tage oder auch Wochen „vor Ort“ ist.

In dieser Zeit waren besonders herzerwärmend die rührige Maria (Tavernenchefin und Helferin in allen Lebenslagen) und ihr Fischer-Mann Manuel, der weltoffene Antonis (der facettenreiche und liebenswürdige „alte Seebär“), Catherina (die sprachenbegabte Minimarket-Betreiberin) und die freundlichen Bauern in der Bucht Vathy (mit ihnen war zwar keine verbale Kommunikation möglich, aber nonverbal haben wir uns bestens verstanden).
Auf dieser „unserer“ Schmetterlingsinsel (ihre Form erinnert an dieses Flatterwesen) in der Mitte der Ägäis haben wir die 2 größten Feste der katholischen Kirche (Weihnachten und Ostern) gefeiert.
Auf Lefkas sind uns besonders in Erinnerung geblieben die Rundherum-Kümmerer, alias „3 Musketiere“ und die Antifouling-Arbeiter in der Boatyard, der charismatische Priester des Ostergottesdienstes (das Osterfest der orthodoxen Kirche haben wir bereits auf Lefkas erlebt), die quirlige Verkäuferin in unserer Lieblings-Bäckerei und der lustig-agile Chef unseres bevorzugten Nachspeisen-Restaurants „di Paris“, der schon vor Jahrzehnten aus seiner Heimat England in´s Land gekommen und geblieben ist, so wie auch unsere Niro-Männer in der Boatyard, Chris und Ben.

In Paleros (auf dem Festland) die Geräteträger-Künstler Dimitri und Vasili.
Auf Kefalonia der begeisterte Koch und Tzatziki-Fabrikant, auf Kithiros der vertrauende Mini-Markt-Betreiber, auf Zakynthos die hilfswillige Crew der Bootstouren-Anbieter vom letzten Abend und der Boot-Verleiher des letzten Vormittags ……. um nur einige der unglaublich positiven Begegnungen noch einmal zu erwähnen!
Verliebt haben wir uns auch in die mannigfache Vorspeisen-Kultur.
Ob Tzatziki (griechisches Joghurt und Gurken), Dolmades (gefüllte Weinblätter, am besten in Zitronensoße) oder Saganaki (Schafs-Käse in Sesamkruste mit Honig), Piperies florinis (geröstete rote Paprikaschoten mit Ziegenfeta) oder viele andere.
Sie sind ein kulinarischer als auch ein gesellschaftlicher Genuss in der einfachen Gemütlichkeit der griechischen Taverne als auch in noblen Restaurants:
Sie werden allesamt in die Mitte des Tisches gestellt und das Schlemmermahl ist eröffnet. Für gewöhnlich sind eine, maximal 2 Vorspeisen pro Person ausreichend für den ganzen, evtl. langen Abend.
Für das Personal selbstverständlich, dass keine weiteren Bestellungen mehr zu erwarten sind.
Zum Abschluß kommt noch ein Stamperl Ouzo (DER klasssiche Anisschnaps), oder Mastika (wohlschmeckender Likör aus Mastika-Trauben) oder eine kleine süße Nachspeise – geht auf´s Haus.
Wenn wir frühstücken würden, hätten wir uns wohl täglich eine Bougatsa (und zwar die süße Variante davon: Blätterteig-„Strudel“ mit Vanillecreme oder Grießpudding) gewunschen.

In ganz Griechenland trafen wir nette, bemühte und unaufdringliche Kellner, die Dich NICHT zum x.ten Mal fragen, ob Du nicht doch noch Etwas trinken möchtest oder Dir das Tischtuch (übrigens praktischerweise (Umweltschutz und Müllvermeidung stehen auf einem anderen Blatt) ein „Papiertischtuch“, mit dem auch Essensreste, Servietten & Co gleich mitentsorgt werden) – auch wenn sich vor dem Restaurant eine lange Warteschlange die Füße in den Bauch steht. Und die einem die Wasserflasche ganz selbstverständlich in den ersten Sekunden des Eintreffens auf den Tisch stellen.
Auch die Katzen Griechenlands sind nett, höflich und unaufdringlich! „Wie der Herr, so es Gscherr“ kommt hier wohl zum Tragen! Die Samtpfoten sind zahlreichst und so gut wie überall anzutreffen, größtenteils in guter Kondition und fit und oft sahen wir Futter in den Straßen ausgestreut bzw. „Katzenfütterer on tour“. Die Katzenwelpen saugen wohl den „Katzenknigge des guten Benehmens“ schon mit der Muttermilch auf – auch deren Verhalten ist bereits vorzüglich!
Die wenigen streunenden Hunde haben sich auf´s Festland beschränkt und waren ebenfalls nett, höflich, unaufdringlich und dankbar für Streicheleinheiten!

Neben diesen vielen positiven zwischenmenschlichen und -tierischen Begegnungen wird uns auch in bester Erinnerung bleiben, dass viele Schönheiten und Besonderheiten des Landes nicht „verkommerzialisiert“ sind. Auch, wenn sie ein touristisches Highlight darstellen und viele Besucher anlocken – trotzdem ist oft weder Eintritt zu bezahlen, noch werden die optischen Freuden durch Essens-, Souvenir- oder sonstige Stände bzw. Werbe- oder Verbotstafeln verschandelt.
Liegegebühr haben wir nur, wenn wir in Häfen gelegen sind, bezahlt und da einen vergleichsweise kleinen Obulus pro Nacht.
NIE hat es etwas gekostet, wenn wir geankert haben oder an einer Boje gelegen sind – auch nicht in der fantastischsten Bucht, auch nicht direkt vor der Hauptattraktion der Insel.
NIE haben wir in Griechenland Sorge um Hab und Gut gehabt.
NIE haben wir zugesperrt oder Vitaminchen vorsorglich an Deck gehoben.
NIE hatten wir das Bedürfnis, den Rucksack sicherheitshalber „vorne herum“ zu tragen.
Jetzt ist es für uns an der Zeit, Griechenland zu verlassen. Guter Dinge, aber ein klein wenig melancholisch und traurig. Und nicht euphorisch, denn …. werden wir es auf unserer Reise je wieder so rundherum stimmig haben wie hier?

Auf jeden Fall verlassen wir dieses nicht nur an Kultur so enorm reiche Land mit vielen Erinnerungen und mit großer Dankbarkeit für all das Schöne, Interessante, Gefühlige + Herzerwärmende, das wir hier erleben durften!
