Ibiza – Mallorca Mai 2018

Dienstag 8.5.2018

Vormittägliches geruhsames Boots-Bucht-Leben!
An Land wird gearbeitet – Preßlufthammer hallt herüber als Nebengeräusch (nein – es stört gar nicht 😉
Morgengruß, Schamanenbuch, Arbeiten – (sehr guter Internet-Emfpang! 😉

in einer einsamen Bucht!


Ankerlichten am frühen Nachmittag – auf zu der Bucht im Norden, die den Käpt´n im Hafenbuch angelacht hat!
So segeln + motoren wir die zum Teil bereits „altbekannte“ Nordküste Mallorcas hinauf, segeln an der Bucht, die wir gestern kurz besucht und wieder verlassen hatten, vorbei, besegeln ab nun „Neuland“, an Soller vorbei, bis zur auserwählten Bucht: „Port de Sa Calobra“
Oh ja… ein wirklich schöner Anblick – ein kleiner Bereich Kiesstrand, rechts und links hoch eingefasst von Fels, der beidseits langsam noch weiter in die Höhe steigt…

Der Ankerbereich direkt bei dieser Idylle ist besetzt von einem Segel-Kollegen, so lassen wir unseren Anker in unserer „eigenen“ kleinen Bucht zu Wasser – vor einigen Häuschen, Souvenirläden, Restaurants…

Mittwoch 9.5.2018

Am nächsten Morgen lockt uns der Kiesstrand – und die Neugierde, wie weit sich der Strand wohl in´s Landesinnere hinein verfolgen lässt?

Erstmalig aktivieren wir unser Dinghi, hieven es in´s Wasser und packen die Paddeln aus (Außenborder haben wir nicht dazugebucht – das Geld haben wir uns gespart – wir haben ja schließlich ein Kajak-Vorleben! *grins*)

In den ersten Sonnenstrahlen paddeln wir zu diesem idyllischen Strand – wie schön – Robinson-Crusoe-Feeling (am Strand ist keine Menschenseele zu sehen – nur am Segelboot davor regt sich bereits menschliches Leben) gepaart mit Columbus-Land-in-Siiiiiicht-Feeling (shit – wir haben die Orangen für die Ureinwohner vergessen…. *lach*)

Für das, was uns erwartet, gibt es der Worte nicht genug, um es zu beschreiben! Aber… versuchen tue ich es *smile*:

Ein langgestrecktes Tal durch das sich ein breites, flaches Flußbeet hindurch-mäandert, einige Bäume, Sträucher und Grasinseln auf dem leicht welligen Rund-Kiesel-Untergrund, eingefasst von bizarren Felsformationen mit ausgewaschenen Höhlen und Kieselsteinen weit über dem Kopfbereich – bald, ja bald müssen die Mustangs aus verdeckten Felsspalten herauspreschen zur Tränke …..
… und da hier ALLES möglich ist kann ich mich dann SICHER auf den Rücken des Leithengstes schwingen, mich à là Avatar mit dem Pferdekörper verbinden und ein Teil der Herde werden….

Wir gehen und laufen (vor lauter Freude!) das Tal hinein, teilweise im Flußbeet, in dem sich Süß- und Salzwasser mischen dürfte, die Felswände rücken beidseits näher, der Schluchtcharakter nimmt zu….

…….Earth my body……….
Water my blood……..
………..Air my breath
Fire my spirit….

….. ein tiefer „Tümpel“ und Froschgequake mit einer uralten „Danger“-Tafel halbschief im Wasser lehnend – scheint das Endpunkt des für uns begehbaren Bereichs dieser Landschaftsperle darzustellen, die sich uns so überraschend in ihrer ganzen morgendlichen Schönheit offenbart hat.

Engländer (sind sicher nicht den „Ureinwohnern“ zuzuordnen, messerscharfer Rückschluß aufgrund des umgehängten Fotoapparates) erklären uns: It´s not possible to continue…
Okay – denken wir uns – but – we have learned during this turn … the British are funny – sometimes ….
Der Käpt´n findet auch an Land den richtigen Kurs: auf schmalem, verwinkelten Pfad mit Urwaldcharakter dringen wir noch ein kleines Stück weit vor und werden mit einem Ausblick auf in´s Wasser geworfene Hinkelsteine belohnt, die sich auch besteigen lassen – welch tolle Fotomotive!

Im Zuge eines Wander- und Klettertrips wäre es sicher möglich, den Weg noch fortzusetzen – aber – wir haben ja schließlich noch unsere Mary-Anne, die wir – ganz unseemännisch – unbemannt vor Anker gelassen haben!

In der Schlucht suche ich mir bzw. sucht sich mich ein „halbgroßer“ oval-rundlicher, leicht rötlicher Kiesel aus mit vielen Lebensspuren, z.b. etlichen Höhlen und Einkerbungen, der mein Souvenir von dieser Bucht und für diesen Urlaub sein wird.

Am Beginn des Tales stellen wir fest: Menschenmassen! Sie haben uns gefunden! Die Touris überrollen das Tal! Wie gut, dass wir so früh unterwegs waren! Da sieht man´s wieder: Der frühe Vogel fängt die schönsten Momente!

Wir paddeln zurück zu Mary-Anne – oh Freude – sie liegt brav in den Wellen und pendelt sich gemütlich aus! Also vorbeigepaddelt und am Häuschen-Strand angelegt. Dem Käpt´n gelüstet es nach Eis! Schon länger… jetzt endlich ist es soweit! Wir nehmen ein Schleckeis von diesen Eisständen, die Frischeis schönst drapiert in verschiedensten leckeren Geschmacksrichtungen anbieten – ein Gaumenschmaus!
Und – weil´s grad so gut passt: Souvenirs, Souvenirs – kommt nur Leute, kauft sie ein: ein Dolphin-Ketterl + ein farbenfrohes Fuß-Ketterl für Gerlinde und je ein zartes Fußketterl mit Herz und in Rosa gehalten für Leonie und Larissa…

Jetzt sehen wir auch, wie die Touris herangekarrt werden: mit Reisebussen und großen Ausflugsbooten – ein hübsches rotes ist glücklich an Mary-Anne vorbei und hat sich vor den Häuschen quergelegt und steht quasi vorne und hinten an – place over…
Und wer es sich nicht erpaddelt, muß zahlen: ein Pförtnerhäuschen befindet sich vor der hübsch angelegten Promenade und dem Felsendurchgang, hinter dem sich das Juwel verbirgt…

Auf zur Mary-Anne! Bereits wieder an Bord, quetscht sich ein 2. Ausflugsboot (diesmal in dunkelblau) zwischen Mary-Anne und dem Felsen vorbei – aha – die Felswand ist offensichtlich wirklich steil abfallend und der Profi-Skipper kennt sein Gebiet. Und – wieder einmal unglaublich – nix „place over – das 2. Ausflugsboot legt sich einfach längsseits zum ersten!

Wir hieven unser Dinghi mit Hilfe des Spi-Falls an Bord und verstauen es.
Das Segelboot vor dem Sandstrand ist mittlerweile wieder in See gestochen – wir beschließen, dessen Platz einzunehmen.
Kaum haben wir unseren Ankerplatz verlassen, legt das zuletzt gekommene Ausflugsboot wieder ab und scheint unsere Verfolgung aufzunehmen – Flucht nach vooooooooooooooorne! Sekunden, nachdem wir den Platz geräumt haben, beansprucht ihn die Berufsschiffahrt wieder… wieder mal Glück gehabt, wir Glücksis! *lach*

Auf unserem neuen Platzerl genießen wir Stilleben: Touri-Ströme über die Promenade zum Strand, dort „Ah- und Oh“ – und Posieren für Fotos – unsere „Mary-Anne“ wird wohl in viele Länder und auf viele Kontinente getragen….. und wir genießen es, dieses „Wimmelbild“ von unserem ganz privaten Universum aus beobachten zu können….
Plötzlich – eine Seltenheit für uns auf diesem Turn: Mein Ohr hört Deutsch! 4 jugendliche Schwimmer sind neben dem Boot!
Die 3 Mädls und der Bursch nehmen die Einladung eines Rast-Bootsplatzerls vor dem Zurückschwimmen gerne an – selbst nach der Aufklärung, das an Bord österreichische Gesetze herrschen *grins*.
Die 4 Studenten aus Aachen berichten von einer 4 ½ stündigen Wander-Kletter-Tour, die sie den Sandstrand erreichen ließ – coooooooooooooooooool! Das wäre ein gutes Programm „für´s nächste mal“ und ja – der Beweis – wir wären noch weitergekommen beim Tümpel mit Froschgequake!

Die Jugend ihrerseits findet unseren Segelturn cool und wäre durchaus dafür zu haben (von den kalten Nächten und dem vielen Regen haben wir nichts erwähnt – neinnein) – sind ja noch jung, die lieben Kleinen im psychologischen 4. Semester und der etwas Größere im 12. Semester auf der technischen Seite.
Gut schwimm! Der angepeilte Bus ist der letzte für heute und würde nicht warten …

Des Käptn´s scharfes Auge erspäht auf den steilen Felsen gaaaaaanz oben einen 4-beinigen Klettermaxen, der sich gegen den blauen Himmel mit eindeutigem Gamsbart und dementsprechenden Hörnern abhebt. Weiter unten, auf halber Höhe des Hanges und immer noch in schwindelnder Höhe – entdecken wir noch 2 Kollegen: Gemsen? Gemsen in Mallorca? Oder doch Ziegen mit mehr oder weniger Wild-Charakter? Egal! Kletterkünstler! OHNE Seil! OHNE Sicherung! OHNE die Möglichkeit, die Finger- und Zehenspitzen in den Felsen zu „versenken“! Unser Kletter-Herz zollt ihnen uneingeschränkt Bewunderung.

Am späten Nachmittag verlassen wir die amüsant-interessante Stätte und machen uns unter Motor auf in die Bucht „Punta de s´Estaca“ retour – altbekannt – altbewährt!

Donnerstag 10.5.2018

Unser letzter ganzer Tag auf „Mary-Anne“! Ein gemütlicher Bucht-Vormittag vergeht rasant schnell mit kleinen Vorbereitungen für unsere Ankunft im End-Hafen, Büro-Arbeiten, Energetischem Arbeiten…. Schööööööööööööön!
Am späten Vormittag lichten wir das letzte Mal den Anker und legen UNTER SEGEL ab – yeah! Wir können tatsächlich noch einmal die Segel setzen und – weil´s so schön ist, es die Gegebenheiten erlauben und wir´s „afoch können“, brauchen wir – erstmalig beim Ablegen – den Motor nur für das Lichten des Ankers! Gut gemacht, Käpt´n!

Vor der Küste sind wir Anführer einer Segelkolonne! Wir haben 4 Boote, die ebenfalls den Wind nützen und die Segel gesetzt haben als Follower und sind somit Anführer einer Segler-Karawane! (dieses Bild würde wohl auch Oliver und Sigrid *winkewinke* beim Linz-Cup in ein paar Wochen gefallen….)

Der Wind verabschiedet sich wieder und tut somit alles in seiner Macht stehende, um uns den Abschied von diesem Segelturn – für uns DAS Segelabenteuer 2018 – zu erleichtern.

Die ersten Eindrücke beim Anblick des Hafenbereichs von Alboran im Hafen von Las Palmas de Mallorca: eng – ziemliche eng. Und windig.
Die Crew sieht uns sehr gelassen entgegen, hilft uns beim Anlegen der Heckleinen und beim Muring und ist dann wieder weg. „Okay – sie sind da.“ Und: „Wer mit so einem großen Boot zu zweit 3 Wochen unterwegs ist wird wohl auch anlegen können.“
Und sie hatten recht! Das Anlegemanöver war geradezu perfekt!

Die Crew hat ja auch anderweitig alle Hände voll zu tun: Die Vercharterungs-Saison beginnt mit übermorgen!

Die Übergabe verläuft genauso leicht und sympathisch wie die Übernahme.
Francesco selbst kommt – der Alboran-Verantwortliche, zumindest in den Basen Gran Canaria + Mallorca, als auch der Übergeber auf den Kanaren, der uns auch hier freundlich begrüßt. ER war bis Gibraltar 5 Tage unterwegs. Somit war der an Jahren junge aber an Zeit auf + mit einem Boot reiche Boy um ca. ungefähr genau 2 Tage schneller als wir – hm… however – wir können stolz auf uns sein! *blink*

Am Abend folgen wir noch dem Ruf von Las Palmas und lassen uns in den Strassen und Gassen der Altstadt treiben. Imposante Bauten, beeindruckende Altstadt – und auch hier bin ich überrascht – wie auch in Ibiza – wie viel Altstadt es überhaupt gibt! Es sind doch nicht nur Hotelkomplexe + Party + Ballermann vor Ort!
Wir schlendern durch, lassen die mannigfaltigen optischen und akustischen Eindrücke als auch die vielfältigen Gerüche auf uns wirken, sind froh, dass wir nichts an Einkauf zu erledigen haben … ein überaus netter Stadtspaziergang! Stop bei einem Eisgeschäft – wieder mit diesen schön aufgetürmten Schleckeisvarianten, die in den guten Tüten à là carte angerichtet werden! Mhm…. Lecker!
Zurück auf´s Boot für´s Abendessen – schließlich haben wir noch den Rest unserer Vorräte „zu verbraten“! Und schließlich sind wir sehr gerne auf Mary-Anne und dieser Abend ist unser „letzter gemeinsamer Abend“!

Später zieht es uns für einen Drink nochmal in die Stadt – um Punkt Mitternacht gibt´s ein Ständchen für den Geburtstags-Käpt´n – bei einem Glas kühlen Heineken und einer Horchata (ohja – auch in Mexiko haben wir eine wunderbare Zeit verbracht….)

Und aus.
Die Reise auf Mary-Anne ist zu Ende – der Reisebericht findet seinen Abschluß im Flieger nach Wien und im Zug nach Graz – Heimat, wir kommen! Für eine Nacht unser schönes Zuhause genießen, Katzis streicheln, bei den Hühnern die aktuelle Ei-Lage erkunden, Wäsche waschen, umpacken…

Morgen früh heisst es: Kroatien, wir kommen! Und wieder: Landleinen los! Diesmal auf einer Lagoon 450….