Santa Maria – der touristische Süden (Kapverden/Sal)

In memoria von 2017 verlegen wir uns für die letzte Nacht auf Kapverden (so der Plan) in die nächste Bucht gen Süden – 5 Meilen südlich von Palmeira – und hoffen auf mehr Freiheitsgefühl und saubereres Wasser: Beides gegeben!
Wie schön! Ein paar Surfer links (dort wo die Brandung anschlägt und die Welle richtig steht), ein paar Badegäste mittig (im ruhigen Sandstrandbereich) und 2 Autos am langgestreckten Ufer. Mit uns 3 Segelboote in der megagroßen Bucht.. Und sonst nix. Herrlich!

Watermaker-tauglich wäre das Wasser zwar auch hier nicht – sehr viele Flankaln im Wasser, so dass der Anker auf 6 Meter Tiefe nur verschwommen zu sehen ist und auch kein einziger Fisch schwimmt uns vor die tauchermasken-bewaffneten Augen. Aber gut zum Reinigen (von uns selbst und vom Vitaminchen) und um Vitamine wieder mal mit erfrischendem Meerwasser „abzukübeln“, den allerortens sich angesetzten Staub abzuschwemmen ist es, das Wasser in der Bucht Murdeira.
Die Spaghetti a la Vitamine schmecken nach 2 x Fischplatte an Land wieder hervorragend!

Am nächsten Morgen, am 7. Dezember 2022 ist Abfahrtstag. Auf nach Gambia.
Oder doch nicht? So war doch gestern Abend noch der Plan?
Sepp´s Rücken legt aber ein Veto ein. Mit einem Schub. In die falsche Richtung – in „Richtung aua“.
Er ist noch nicht so weit. Er braucht noch Schonung und Rücksichtnahme. Und diese ist auf einem mehrtägigem Segelturn nicht sicher gegeben. Ganz im Gegenteil. Auch ohne „besondere Vorkommnisse“ ist mehr Bewegung im Boot als beim Ankern. Und damit mehr Arbeit für die Muskulatur – und damit auch für den Rücken.
Nein – wir bleiben. Gambia läuft uns ja nicht davon. Da besteht immer noch keine Gefahr.
Und so dümpeln wir für´s Erste noch ein bisschen in dieser schönen, weitläufigen Bucht!

Die Datacard reicht bis Freitag um 6 Uhr, zu Hause 8 Uhr und somit Arbeitsbeginn.
Sepp hätte vielleicht heute doch nicht um 4 in der Früh zu arbeiten beginnen sollen.
„Mission Datacard“ läuft an: Pauli bringt uns bei Sonnenaufgang, als der Mond noch zwischen den Hügeln der Ankerbucht steht, nach Santa Maria, in den Süden von Sal.


fotooooos mond zwischen  hügeln, sonnenaufgang

Santa Maria hat sich in den letzten Jahren zur Touri-Hochburg von Sal, der „Sonneninsel“ der Kapverden, entwickelt. Hochhäuser und Bettenburgen säumen den SW von Sal.– von fertig bis im Rohbau befindlich.

Tut sich die Sonne hier deshalb schwer, durch die Wolken zu kommen?


Die Schönheit des Sandstrandes macht es verständlich, und ja – auch das saubere Wasser überzeugt. Die Wasserqualität ist hier, vor der größten Stadt auf der Insel Sal, vor Santa Maria, mit ca. 20.000 Einwohnern, – überraschenderweise viel schöner als in der einsamen Bucht der letzten Tage oder gar vor „Stadt + Handelshafen“ Palmeira.
Karibik-Feeling kommt auf! Und Pferde gibt´s hier auch! Ach wie schön!

Schnell an Land, so schnell es mit Rudern eben geht – schließlich sind wir hier, um Internet zu besorgen!
Vitaminchen wird von einer mittelgroßen Welle etwas unsanft auf dem Sandstrand neben dem Pier gespült. (Die heranbrandenden Wellen sind beachtlich, aber es erschien uns trotzdem sicherer als der Pier)
Wir ziehen Vitaminchen weiter hinauf, in den auch bei Flut geschützten Bereich des Sandstrandes und freuen uns, dass der hiesige Dinghi-Boy SOFORT zur Stelle ist!

Dinghi-Boy auf 4 Pfoten

Kaum den Dienst angetreten, rennt er bellend Richtung Pier, kommt wieder zurück und lässt sich im Schatten von Vitaminchen nieder. Gut gemacht! Guter Bub!

Besorgung der Datacard gelingt bei einem netten, musikbeschwingtem Telefon-Boy,, dessen strahlend-weißes Polo – ganz im Gegensatz zu ihm bis oben zugeknöpft – einen stsrken Kontrast zu seiner Hautfarbe bildet!
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite lockt eine „ganz normale“ Bäckerei! Jö! Ideal für Frühstück + Internetten! Touri-Orte haben ja doch auch Vorteile…….
Cappuccino, Orangensaft – frisches Germteiggebäck – da lassen wir doch glatt mal unsere Frühstückslaune an´s morgenldiche Licht! Frühstücksherz, was willst Du mehr!

Gegen Mittag laufen uns Obstverkäuferinnen über den Weg, die in ihrem Schubkarren Ananas, Bananen, Kakis, Mangos, Orangen und Mehr anbieten. Teuer. Dafür aus der Scheibtruhe heraus.
Ich hege ja den Verdacht, dass es sich hierbei um organisierte Frauen-Banden handelt, die sich mit Schubkarren-Verkäufern alliiert haben. Schließlich sind mehrere Frauen gleichzeitig aus er gleichen Richtung mit offensichtlich frischer Ware aufgetaucht. Es handelt sich hierbei um eine reine Vermutung. (Anm. d. Redak.)
Und es ist ja auch ganz okay, solange es im Rahmen bleibt, wenn Touris hin und wieder Dep…. äh… Touri-Steuer zahlen ….

Das 3. Adventwochenende begehen wir am Samstag Abend
beim katholischen Gottesdienst
mit Live-Musik.

Die Stimmung ist gut, die Menschen sind fröhlich – ein nettes Erlebnis.
Auch wenn wir nur mehr pünktlich zum Schlußlied gekommen sind – die christliche Gemeinde (fast 90 % und somit der allergrößte Teil der Kapverdier sind katholisch) ist aktiv und rege!

Ein netter, äußerst sympathischer Touri-Abfang-Boy glaubt, fette Beute gemacht zu haben. Ich sage ihm, dass er ihn uns gerne zeigen kann, den „market“, aber wir werden nichts kaufen. Wir leben auf einem kleinen Boot, da hat nichts Platz – auch wenn es noch so hübsch ist!
Er setzt ein äußerst sympathisches Lächeln auf und meint: „You know! You are in Cabo Verde – the motto is: No stress! We have time and we like to meet people!“
Na dann…..
Er unterhält uns charmant auf dem Sand-Weg zum Market und führt uns im Market rasant schnell an den Ständen des Mitbewerbs vorbei zum eigenen Stand, den er und sein Bruder betreiben.
Gastgebergeschenk: Je 2 der bunten Perlenarmbänder, die wir schon in Sal kennengelernt haben. Damit ziehen wir auch von dannen – mein mittlerweile bei Einkäufen eingesammeltes Kleingeld bleibt bei ihm. Als Dankeschön und für die Miete des Standes, die pro Monat satte 150 Euro ausmacht (die einzigen Momente, in dem ihm das Lächeln aus dem Gesicht gewichten ist)

Eine protestantische Messe (zu 8 % der Bevölkerung) ist unser Highlight des 3. Adventsonntages:
Diesmal kommen wir zu Beginn der Messe. Die Stimmung ist ebenfalls gut, die Menschen sind ebenfalls fröhlich. Und aufmerksam und zuvorkommend, denn:
Wir bleiben beim Eingang stehen und beobachten und nehmen Teil an der Stimmung und der Musik. Nach ein paar Minuten werden wir aufgefordert, näherzukommen,
Plätze werden freigemacht für uns – schnell sind wir integriert in diese kleine, feine Gemeinde.
Schnell ist auch ein Dolmetscher organisiert, der die motivierte und engagierte Predigt extra für uns vom portugiesischen in´s Englische übersetzt:

Es geht um „die Macht der Worte“. Es geht darum, wie wichtig es ist, auf seine Zunge aufzupassen, denn Worte können heilen oder zerstören. Worte können aufbauen oder vernichten. Das eigene Leben und auch das von anderen. Es geht darum, das wir durch unsere Einstellung, durch unsere Gedanken, durch unsere Worte wirken und bewirken. Für und auf uns selbst und auf alle, denen wir begegnen. 
Und es geht darum, wie wichtig es ist, das Positive zu sehen und zu verstärken – und mit Worten festzuhalten.
Der Gottesdienst ist auch modern: ein großer Bildschirm hängt neben dem großen, schlichten Kreuz, und zeigt der Predigt entsprechende Bilder.
Z.B. ein großes Frachtschiff, als es darum geht, dass wir alle „Frachten“ transportieren und dass unsere Worte wie ein Anker wirken. Sie geben uns Halt und Orientierung und sie sind auch ein Mittel zur Kontaktaufnahme mit der Umgebung, diese reagiert auf uns. Wir können mit unserer Art der Kommunikation die Reaktion beeinflussen …..

Beeindruckend die Worte, die Stimmung, die Freundlichkeit, die Herzlichkeit, die Offenheit.
Dass das, was ich bis jetzt auf Kapverden vermisst habe, ausgerechnet in Kirchen in konzentrierter Form zu finden ist – das hätte ich wirklich nicht gedacht!

An so manchem Restaurant ist zu sehen, dass Europa mit den Touristen mitgekommen ist.
Das Ambiente, das geschulte Personal, die Preise als auch die Menge auf den (hübsch dekorierten) Tellern – es könnte sich hier auch um ein „besseres“ Restaurant in Mitteleuropa handeln ….

…. das gilt auch für den Standard der Küche – nur die freundlich-lächelnden KÜchenkünstler geben Hinweis auf „Afrika“

Der breite Anlegesteg, den wir schlussendlich als solchen erkennen, ist gleichzeitig auch der Fischmarkt. Unter der Woche ist es hier extrem lebendig. Fischberge, geputzt und ungeputzt, liegen neben Bergen von Netzen, dazwischen Hunde (jede Hundenase weiß, dass sie in der Nähe von Fisch nicht willkommen ist), spielende Kleinkinder, Touris, Fisch-Putzer, Fisch-Verkäufer, Jugendliche, die kunstvoll vom Pier in´s Wasser springen und Souvenir-Verkäufer. Nur sonntags ist es ruhig und alles ist weggeräumt – bis auf: den Berg Netze (wie praktisch als Ruheplatz für 2- als auch 4-Beiner.), ein paar Angler. Nur die Souvenirverkäufer sind auch sonntags im Dienst.

Santa Maria: Dinghi-&-Co-Parkplatz
…. Fischverkauf am Pier von Santa Maria …
… und Souvenirs… Souvenirs….
… kauft sie, Leute, kauft sie ein!
Abendstimmung unter der Woche am Fischerpier von Santa Maria

Abends kommten auch 2 Rochen an den Pier – der Fischabfälle gibt es ja genug!
Für uns eine wahre Freude, solche Prachtexemplare mit 2-3 Meter zu Gesicht zu bekommen. Auch die Einheimischen freuen sich – hektische Betriebsamkeit bricht aus: Rochenfleisch ist eine Delikatesse!
Wir halten zu den Meeresbewohnern: Schwimm, Rochen, schwimm! Schnell und weit weg!

Ja! Der Strand ist schön! Die Wellen auch! Auch beachtlich hoch.
Aber kein Problem für wasseraffine 2- und deren ebensolchen 4-Beinern.
Hunde sprechen überall die gleiche Sprache und zeigen – je nach Temeprament und Charakter natürlich – das selbe Verhalten. Wie einfach! Und wenn kein Schnee zum Höhle bauen vorhanden ist, nimmt Hand halt Sand.
Schön auch der „bunte Wolkenvogel“ in der Abenddämmrung

„Espargos“ im Landesinneren ist die Hauptstadt von Sal.

Die Taxifahrt kostet 20 Euro.
Sind ja auch 20 km. Also soweit okay. Trotzdem. Eine Strecke reicht.
Denn mittlerweile wissen wir: Es geht auch billiger – mit Kleinbussen.


Espargos ist ganz schön viel Stadt und mit ca. 7000 Bewohnern die 2.größte Stadt von Sal. Ein Ausflugsziel ist der einzige Hügel der Stadt, an dessen Fuß breiten sich „Slums“ aus: Kleine Hütten, aneinandergereiht und zusammengewürfelt, aus Ziegeln, Holz, Decken, Plastik und allem, was sonst noch dienlich sein könnte und zu haben war.
Große Engel zieren die Straßenlaternen, abends erstrahlt der Kopf – gut gemacht! Die Kirche ist offen, wir setzen uns für eine kurze Andacht hinein, einige wenige Menschen gehen an uns vorbei und stellen vor dem Altar eine kleines Gestell auf. Plötzlich wird ein kleiner weißer Sarg an uns vorbeigetragen, ihm folgen viele Menschen (neutral gekleidet, neutral gestimmt)

Die Haltestelle der Kleinbusse, die dann losfahren, wenn sie voll sind, ist gleich um´s Eck, verrät uns der gesprächig-fröhliche Kapverdier, der uns bei der abendlichen Pizza-Bestellung dolmetscht (dabei steht´s eh so schön portugiesisch auf der Speisekarte) und als Guide auf Sal arbeitet. Bis der Bus losfährt wird Karten und Tischfußball gespielt. Haltestellen der Taxibusse sind – für uns zumindest – nicht ersichtlich. Das Aus- und Einsteigen auf offener Strecke funktioniert.
Insider haben eindeutig Vorteile.
Bezahlt wird beim Aussteigen. Euronen 2,50 für uns beide.

Rund um unseren Ankerplatz vor Santa Maria gibt es tagsüber viel an Bewegung: Fischer-Boote im Arbeitseinsatz Surf- und Foilboards, deren 2-Beiner je nach Können mehr oder weniger häufig im Wasser landen, Jet-Skies, große Schlauchboote, die Tauchausflüge anbieten, Paraglider …. interessant und kurzweilig zu betrachten – die Wasserfläche rund um Vitamine!

Ankern vor Santa Maria – es gibt viel zu sehen!
bunte Vögel am Himmel – Paraglider!

Am Strand fällt in der Palmenreihe eine besonders auf. Sie ist weit über alle anderen „erhaben“
Die Turbo-Palme?

Nein – Menschenwerk.


Es ist ein Handy-Masten!
Incognito!

Diese Tarnung ist gelungen!

Ein schöner Platz, um unseren 27. „Leinen-Los-Monats-Tag“ zu begehen – mit einem der letzten süssen Genüsse an Bord aus der Heimat – einem Paket Manner-Schnitten.

Und ein richtig schöner Ort, um „Ankerkultur“ in seiner schönsten Form zu betreiben:
„Ich bin dann mal am Beach“
– mit Schnorchel und Flossen und einem wasserdichten Bag für Hut und Sonnenbrille auf zum Strand!

Und es ist der perfekte Ort, um die Gambia-Flagge zu nähen und das 1. Mal Flattern zu lassen – gambianisches Probeflattern auf Kapverden

An und rund um Vitamine gibt es natürlich auch immer wieder Mal Etwas zu tun …..

Sonnenuntergang – immer wieder schöööööön ….

…. Sonnenaufgänge natürlich auch…..

… und Vitaminchen´s 1. Nacht in luftiger Höhe bewährt sich!

Wenn wir das bloß schon früher mal ausprobiert hätten! So manche Nacht mit starkem Ziehen an der Leine, Geschaukel und Angebumse wäre ihm und seinem Vorgänger erspart geblieben

Die Touri-Meile in Santa Maria ist bemüht, Urlaubsflair zu vermitteln. Man ist auf Touris eingestellt. Kleidung, Souvenirs, Holzarbeiten, Hinweis auf Facebook. Eine (kleine) Kugel Eis: 2 Euro. Naja. Ein normaler Touri haut im Urlaub schließlich auf den Putz!
In 2. und 3. Reihe sind kleine Geschäfte zu entdecken, die – so rein äußerlich – nicht darauf schließen lassen. Wie gut, dass „Galeria“ und „ART“ draufsteht. Sonst hätten wir „die inneren Werte“ verpasst!

Dieser Souvenir-Shop-Betreiber zeigt bei der Vorführung seiner Trommel enorme Geschciklichkeit. Bei ihm schaut es ganz leicht aus – aber … es hat fingerbrech-Potential! Ehrlich!
Wie lange er wohl geübt hat? Ob er sich erinnern kann, je nicht getrommelt zu haben?

Es gibt viele schicke Restaurants!
Nein – im LobStar, direkt am Fischerpier, dem vielleicht nobelsten Restaurant der Insel, sind wir nicht. Auch wenn sie noch so eine tolle Video-Kamera hat, mit dessen Hilfe der liebe Franz in der Heimat „Vitamine vor Santa Maria“ gefunden hat. Der höchst elegante Türsteher im weißen Smoking hat auf uns so gar keine Anziehungskraft. Wir genießen die Live-Musik im Ort.
Wir gönnen uns eine Massage in der Stadt (die Mädls sind gut angelernt!), In der Souvenir-Stand-Strecke vor dem LobStar wird emsig geschnitzt, in den Gassen wird seilgesprungen – alles ist friedlich und relaxt („no stress“!), sogar die Meute an Straßenhunden bei der Fütterung! (Das hätte ich mal mit meinen kroatischen und bosnischen Strassenhunden machen müssen. Da hätte das „Gesetzt der Straße“ gegolten: Der Stärkere überlebt!

Wir sind mitten im Advent! Der Caritas-Markt bietet außer Bergen von Gewand auch gebastelte Geschenkanhänger mit Schneemannmotiv (!), bunte Adventkranzkerzen, allerlei kleine Geschenkideen feil und in der Stadt sieht man Weihnachtsbeleuchtung, den Schriftzug „Boas Festas“ und immer wieder mal Christbäume – mit Schnee. Was sonst bei 20 Grad Durchschnittstemperatur.
Wie schön! Unser 1. Advent, unsere 1. Weihnachten in so richtig warmen Gebieten. Auch wenn auf Kapverden gerade „Winter“ ist. Alles über 25 Grad wäre eigentlich eh zu warm.
Der Plan der letzten 2 Jahre, denn ächsten Winter in jeweils wärmeren Gebieten zu verbringen, ist aufgegangen! *freu*
Auch Vitamine wird geschmückt – mit Mirbringseln aus Astypalea, Almerimar, Lanzarote und einer Lichterkette von Karin auf La Palma.

Für die Inselrundfahrt werden geführte Touren angeboten. Hm. Das grenzt ja schon an Massentourismus – nichts für Individualreisende!
Freitag abend haben wir schon… ob wir am Wochenende so kurzfristig ein Auto mieten können? Ja! Wir können!

Dieser wäre als Schnäppchen zu haben gewesen. Wir haben uns aber dagegen entschieden. Die Scheiben waren zu dreckig.

Wir nehmen den höhergelegten! Perfekt für Inseln mit hügeligen Sandpisten und einem Fahrer mit Geländeerfahrung!!
Gerade noch in weiter Ferne ist er auch schon vorbei
Und mit diesem tollen Fahrer kommt man an Pl-tze, die anderen verborgen bleiben, z. B. ein (vertocknendes) Kürbisfeld (für „verfaulen“ ist gerade nicht Saison) oder Ausblick auf die Salinen von hoch oben.

Die fröhlich-lustig-quirlige Auto-Vermieterin (wie untypisch für Sal!) kommt aus Santo Antao, der nordwestlichsten Insel der Kapverden. Sie meint keck: „Ja – die Bewohner auf Sal sind „anders“. Aber bei ihr daheim sind alle so wie sie! Das ist nichts besonderes!“
Yeah! Da erwacht das Kind im Manne! Der Beifahrerin gefällt´s!

Die Attraktionen der Insel wollen auch wir besuchen – schließlich machen wir heute auch auf Touri.
Das „Blaue Auge“ erwartet uns halb-blau. Typisch für diese Jahreszeit. Die Sonneneinstrahlung ist zu flach – aber halbblau ist auch schön!
Durch ein Loch im Felsen fallen um die Mittagszeit Sonnenstrahlen auf das Wasser. Die Wasseroberfläche färbt sich dadurch türkisblau und blitzt auf wie die Iris eines Auges. In den Sommermonaten wird die komplette Öffnung durch das Loch in der Felsdecke erleuchtet. Der gesamte Bereich von Buracona ist schön angelegt, insgesamt gut organisiert und hübsch touristisch aufbereitet, auch die natürlichen Meeresschwimmbecken – die 2. Attraktion.
Im Wasser zu sehen ist heute allerdings niemand. Das könnte daran liegen, dass niemand auf den Felsen zerschellen möchte. Heute gibt sich der Atlantik von der wilderen Seite!
Esel dürfen Wasser hochpumpen und sogar Sonnenblumen gibt´s zum Beschnuppern.
Herrlich zum Entspannen und „Runterkommen“ nach einer intensiven Arbeitswoche.
Ja – so lässt sich das Motto von Kapverden leben, das im Souvenirshop zuhauf und in verschiedensten Varianten an den Mann gebracht werden will.

Auf zur nächsten Attraktion!
Die Salzseen „Pedras de Lume“ liegen im Krater eines erloschenen Vulkans. Die Kraterwand wurde an einer Stelle tunnelartig eröffnet – gerade und haarscharf so groß, dass ein kleiner LKW durchfahren kann – langsam und vorsichtig – ein interessantes Tor in die Salzseenwelt! Seit 1805 wird hier Salz gewonnen! Damals wohl über den Kraterrand.
Salz war auch für lange Zeit die „Goldgrube“ bzw. „-see“der Insel – sie hat davon auch ihren Namen.
„Pedras de Lume“ bilden den tiefsten Punkt der Kapverden und sie sind quasi „das Tote Meer der Kapverden“. Der Salzgehalt ist fast so hoch wie bei seinem großen Bruder.

Für Nicht-Schwimmer geeignet! Hier fällt es schwer, das zu tun, was man sonst im Wasser pflegt zu tun – Schwimmen. Durch den starken Auftrieb kommt es sofort zu einer Hohlkreuzbildung, der es gilt, mit Muskelkraft entgegenzuwirken – oder man passt sich Gegebenheiten an und „geht“ durch´s Wasser!
Ja – tatsächlich! Hier sitzt bzw. steht man ganz gemütlich im Wasser. Einfach so! Die Schultern sind frei! Was für en seltsames und ungewohntes Gefühl – was für ein seltsamer, ungewohnter Anblick! Wie cool ist das denn!
Auch eine Moorpackung ist möglich – na dann…..

die Salinen „Pedras de Lume“ auf der Insel Sal / Kapverden

Genug an Sehenswürdigkeiten! die „Haibucht“ wäre sicher auch noch sehenswert, aber die Zitronenhaie lassen wir beinhart aus. Sie lassen sich mit unserem Motto des heutigen Tages „no stress“ nicht mehr vereinbaren.
Bei der Fahrt durch die Ghettos von Espargos (ärmlichst, aber sauber gekehrt und in Ordnung gehalten, so manche Hütte mit Pflanzen und Blumen versehen) laufen die Kinder mit einem frechen Grinsen auf das Auto zu und reiben Daumen und Finger einer Hand aneinander: Offenbar ein internationales Zeichen: „Gib mir Geld“

In der Abenddämmerung befahren wir Palmeira (wir haben etliche Tage davor geankert) erstmalig vom Land aus und stellen unseren sand-panierten Geländeboliden neben ein ebensolches. Dessen Fahrer winken uns von der gegenüberliegenden Kneipe freundlich-zwinkernd zu.
Der Hafen, vom Land kommend, präsent sich wie gewohnt – und doch auch neu.
Kinder fangen mit Schnur+Haken kleine Fische (früh übt sich! Den rohen Umgang mit diesen Lebewesen, ihrer Beute, haben sie sich bereits von den Großen abgeschaut.
Netz-Flicken ist – so wie auch das Verwenden derselben – Männersache.

Palmeira – Stillleben an der Hafenmole

Zurükzubringen ist das Auto in gewaschenem und vollgetanktem Zustand.
Der Waschplatz ist gleich neben der Tankstelle – wie praktisch – und der Waschboy kommt seinem Job motiviert und engagiert nach.

VITAMINE beim Fangen der untergehenden Sonne