Karibik/Trinidad: Umzug – Klappe, die 3.

Friedlich schaukeln sie nebeneinander – wir sind uns sicher: Sie mögen sich!
Leider, leider ist sie als Beiboot halt doch einfach zu groß, unsere Kleine!

Wir steigen von Reling zu Reling, bewältigen dabei mehr oder weniger freie Wasserfläche (je nach Tiden-, Wind- und Strömungsverhältnissen) und werkeln auf VitA als auch auf VitB.

Auf Vitamin A verschönert Abdou, der Tischler aus Senegal, der eigentlich Maler gelernt hat, den Niedergang – frisch bearbeitet und lackiert macht sich das Holz wieder richtig gut!
Chris, der Rigger (aus Trinidad) kümmert sich darum, dass die rechte (und auch die linke) untere Vorderwant ausgetauscht und durch eine Neue ersetzt wird. Der neue Lover von VitaminA soll sich zum Einstand nicht mit gebrochenen Stahl-Litzen herumschlagen müssen.
Die Teak-Bretter, die die Oberfläche von VitaminA bedecken, schauen wunderhübsch aus – wir hatten immer eine Freude damit – und sie sind tatsächlich immer noch (und das nach 37 Jahren) noch einen Zentimeter stark (mehr, als die heute produzierten Teak-Decks jungfräulich aufzuweisen haben). Auch die Gummilippen zwischen den Brettern weisen keinen Handlungsbedarf auf (die Bearbeitung vor der Kathedrale von Palma de Mallorca hat sich wahrlich gelohnt!). Allerdings sind die Stopperln, die die Schrauben bedecken, mit denen die Bretter (zusätzlich zum Geklebten) befestigt sind, ein Dauerprojekt. Immer wieder sind welche davon zu erneuern. So auch jetzt.

Pelikane (heimisch ist hier der „Braune Pelikan“) und kleine schwarze geflügelte Gesellen schauen sich das Schauspiel immer wieder mal gerne ganz aus der Nähe an!
Auch Schildkröten strecken immer wieder mal zum Luftschnappen ihren Kopf aus dem Wassser!
Übrigens stört diese geflügelten 2-Beiner der schief stehende Pfosten überhaupt nicht, der sich seit seinem Kontakt zu einem Schlepperboot, der einen großen Fisch-Kutter mit Motorschaden in die Kranungs-Box manövriert hat, zu Vitamine hin neigt.

Auf Vitamin B fühlen wir uns immer mehr und mehr „daheim“.
Die meisten Dinge haben ihren Platz gefunden – naja – zumindest stehen + liegen sie nicht mehr im Weg herum. Um-Räumen werden wir wohl noch des öfteren!
Auch wenn wir ein gefühlt gigantisch großes Ersatzteil-Lager an Bord haben – hin und wieder ist doch auch Etwas zu bestellen – dank „e-zone“ (ein internationales online Shopping- und Versand-Unternehmen) landen sie auch wohlbehalten in der Marina. Der Mail-Aufwand ist zwar enorm – aber – es funktioniert!
Oft die billigere Variante, als es hier zu kaufen bzw. besorgen zu lassen. Die Karibik ist teuer. Das haben wir oft gehört von Segelkollegen. Jetzt können wir bestätigen: „Ja, so ist es.“
Dabei ist Trinidad bei Weitem nicht als teuerste Karibik-Insel verschrien.

Vitamin B war in den USA gemeldet, der „Letter of Deletion“ aus dem US-Schiffsregister von Jack´s Notarin hat uns per Kurierdienst ebenfalls gut erreicht! Erin, die überaus nette junge Dame im Büro der Peake-Marina, hat mir feinsäuberlich die Adresse aufgeschrieben und gleich die für Trinidad gängigen Kurierdienste dazu.
Die in den Marina-Waschmaschinen gewaschene Wäsche flattert erstmalig auf VitaminB und Chris, der Rigger, macht einen Rigg-Check, der Gutes zutage bringt: Abgesehen vom Material (damit ist Chris nicht so zufrieden – er verwendet Besseres), hat das Rigg dem Blick des Profis standgehalten: es wird für absolut in Ordnung befunden!

Auch unser Maskottchen, unser Bärli, ist mittlerweile gut in seinem neuen Cockpit gelandet – Bärli schaut sich mal um – der erste Eindruck scheint positiv zu sein!