Gambia: Lamin Lodge und deren direkte Umgebung

mit Kanu in den Mangroven

Mangroven säumen die weitverzweigten Flussläufe des Lamin Rivers in Gambia.
In der Morgendämmerung fallen deren Schatten auf das leicht gewellte ruhige Fluß-Wasser. Der Anblick ist pittoresk – vor allem, wenn bei Ebbe das Wurzel-Labyrinth, oftmals dicht bewachsen mit Austern, weit aus dem Wasser ragt – und bei jeder Biegung neu und immer wieder zum Staunen!

Mangrovenwurzeln – der perfekte Lebensplatz für Austern!

Mangroven – das Ökosystem zwischen Land + Meer!
Der Begriff „Mangroven“ bezeichnet neben der Baumart auch das ganze Ökosystem, zu dem verschiedene salztolerante Baumarten  zusammen mit verschiedenen immergrünen Palmen, Sträuchern und Farnen und einer Vielzahl an Tierarten gehören.

Mangroven kommen dort vor, wo andere Pflanzen nicht überleben könnten. Die Überlebenskünstler sind perfekt angepasst an Salzwasser, tropische Hitze und Gezeitenwechsel.
Charakteristisch für Mangroven sind ihre auffallenden, stark in- und miteinander verflochtenen Wurzeln, die wie Stelzen aus dem Wasser ragen und ihnen ermöglichen, selbst auf weichem, schlammigen Untergrund Halt zu finden.
Im Schlamm ist wenig Sauerstoff zu lukrieren. Deshalb haben Mangroven verschiedene Formen von Luftwurzeln ausgebildet, die es ihnen ermöglichen Sauerstoff aufzunehmen und durch Diffusion in die unterirdischen Pflanzenteile zu leiten.

Mangroven fungieren auch als Lebensretter: Ein Mangrovengürtel ist ein Schutzwall, der effektiv vor Stürmen und Überschwemmungen schützt. Ein Mangrovengürtel von 100 Metern Breite kann die Wellenhöhe eines Tsunami um zwei Drittel verringern!
Was für eine Verlust, wenn aus wirtschaftlichen Gründen und Profitgier (für Garnelenzucht, Reisanbau oder Brennholzgewinnung) diese Wälder abgeholzt werden! An den Verlust von Landfläche durch Erosion und an die Gefahr durch Sturmfluten wird erst später gedacht. Ob da dann gesagt wird: „Wir haben es nicht gewusst!“, „Es war nicht vorhersehbar!“

Aus dem Wasser ragen Sandbänke (je nach Gezeitenlage) und auf dem Wasser sind Pirogen bei der täglichen Arbeit unterwegs. Dieser Fischer in seiner Piroge bringt uns Barracudas, sagt er – sobald er welche fängt. Aktuell ist keine gute Barracuda-Zeit, sagt er.
Aktuell bleiben ihm seine ausgelegten kleinen, runden Netze zu kontrollieren, in dener er hofft, Krebse zu finden, die sich über die Köder hermachen.
Sein Englisch besteht aus einigen wenigen Wörtern. Der Rest ist international: Hand- und Fuß-Sprache!

An Bord gibt es immer was zu tun!
Z.B. wird im Bauch von Vitamine die Kunst des Spleissens mit Hilfe einer youtube-Anleitung erlernt und der 1. selbstgemachte Schäkel entsteht.
Und unter der Schirmherrschaft der gambianischen Sonne werden (endlich) die Wantenschoner (das Leder dafür haben wir schon seit Monaten an Bord) angebracht!

Immer wieder ist es nett, die Lamin Lodge, unsere „Land-Basis“, und deren behaarte,, unglaublich geschickte, vorsichtige und uns so enorm ähnliche Bewohner zu besuchen…..