Lanzarote – die Insel von César Manrique

Wir kommen früher nach Lanzarote als gedacht!
Eigentlich wollten wir eine oder auch 2 Nächte vor der Playa Francesa im SW von La Graciosa verbringen, die schöne Überfahrt nachklingen lassen und den inaktiven Vulkan „Montana Amarilla“ erklimmen, der sich ganz in der Nähe der Bucht verführerisch vulkanisch geformt in die Höhe reckt.
Der nächtliche Stark-Wind aus Südost lässt Vitamine schwer in die Ankerkette fallen und sie ächzen und stöhnen. Wir fühlen mit ihr. An Schlaf ist nicht zu denken.
Kurz nach Mitternacht queren wir die knappe Meile der Meerenge „El Rio“ leicht schräg und das nächste Morgengrauen erleben wir bereits im Norden der Insel Lanzarote. Immer noch windreich und bewegt, aber doch deutlich ruhiger.

Unsere Gibraltarkatzaln widmen sich der Lektüre eines Romans, der schwermütig von Seenot-Fällen aufgrund von Orca-Angriffen auf großen Booten erzählt (wie aktuell! Orcas waren es, die der armen SY Wal zum Verhängnis geworden sind – sie sitzen nun die nächste Zeit auf Barbate fest, anstatt mit uns die Kanaren zu genießen)
Hoffentlich nicht allzu mitreißend. Damit die Bootskarriere der beiden – trotz der gelungenen Überfahrt – nicht damit ihr jähes Ende findet. *lach*
Nichtsdestotrotz – wir haben es alle 4 gemütlich-chillig!

Nach 2 Nächten haben wir genug gechillt!
Anker hoch, zurück zum NO-Zipfel von Lanzarote und entlang der Ostküste hinunter in den Süden – auf nach Arrecife, der Hauptstadt von Lanzarote, in die Marina Lanzarote, in etwa der Mitte der Küstenlinie.

Unter erfrischenden Gesangsklängen –
uns ist übrigens der gesamte Text „spanisch“ vorgekommen!

In der Hafeneinfahrt von Arrecife liegt ein italienisch-deutscher Gigant der Tourismusbranche, ein exquisites Kreuzfahrtschiff, speziell auf den deutschsprachigen Markt ausgerichtet.

AIDAnova!

Eckdaten: 337 x 42 x 60 (LxBxH)
– eine wahre Kojen-HOCH-Burg!
Ca. 1500 Besatzungsmitglieder sind um das Wohl der ca. 5.100 Passagiere bemüht.

Eine Kleinstadt auf dem Wasser!
Incl. sämtlicher Infrastruktur!

Arrecife ist ein netter kleiner Ort. Bei einem abendlichen Landgang laufen wir beim mexikanischen Restaurant „La Lupe“ vorbei – so unauffällig die Gasse ist, so auffällig bunt und ansprechend ist das Restaurant! Ohne Reservierung hat man normalerweise keine Chance, einen Tisch zu ergattern, so hören wir.
Wir sind Glücksis – wieder einmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort – und tauchen noch kurz vor dem offiziellen Aufsperren um 20 Uhr in diese sowohl kulinarisch als auch optisch gelungene mexikanische Außenstelle ein:

Mit unseren Gibraltarkatzaln besuchen wir die Seglerkneipe in der Hafenzeile und Lourina (sie will schließlich mal Kunst studieren) vereweigt uns (wie es schon viiiiele andere vor uns getan haben) an der Wand:

unser Logo – in Arrecife an der Segler-Wand

Lorina + Fey entwerfen Aushänge, um ein nächstes Boot zu finden, das sie mitnimmt! Auf eine andere Kanaren-Insel oder auch gleich in die Karibik.
Fey hat ein Jahr in Nicaragua verbracht, der Besuch der Freunde ist ein Fixpunkt für die 2 und weiter führt der Fern-Weg, solange die Motivation vorhanden ist bzw. solange das Geld reicht!

Gemeinsam besuchen wir einen Sandstrand in der Nähe des Hafens, dessen Attraktion ein halb versunkenes Wrack ist.

Beim Wrack von Arrecife
Das Wrack, der Käptn und das Meer!

Fey und Lourina wagen sich richtig weit in´s Wrackinnere vor …..

… und die Beiden sind richtig lange aus.
Ich bin froh, als ich sie endlich wieder in´s Blickfeld bekomme!

Im Hafen von Arrecife leigt dieser Pazifik-Kat. Ein Frachter wurde ihm zum Verhängnis. Bei der 1. großen Ausfahrt nach Jahren des Herrichtens, Investierens, Planens, Restaurierens.. Michael aus den USA ist aktuell noch plan- und orientierungslos. Sein Traum ist geplatzt. Toi-toi-toi für die Sortierung der Gedanken, Ordnung der Wünsche und Finden des neuen Weges!

Die 2 Süssen kreieren ein
4-gängiges Abendmenü als Dankeschön für uns !

Wie liiiiiiieb!


Ja – unsere Gibraltarkatzaln sind pflegeleicht, nett, lustig, unterhaltsam, hilfsbereit, gesellig und gute Gesprächspartner. Sie haben viel Zeit auf dem Vordeck und in ihrer Koje verbracht, sie haben sich prächtig verstanden und beide wirken auf uns sehr „reif“ – dabei sind sie noch „Greenhorns“ (an Land) und „Blueshells“ (auf dem Wasser) mit ihren zarten 19 Jahren – Teenies in Vollendung!
Die Aufzuchtphase auf einem Wagen-Platz – ein Leben als „stationäre Vagabunden“ (in Leipzig bzw. in Berlin) hat sie offenbar gut auf´s Leben vorbereitet! An´s Bord-Leben auf jeden Fall!
Sie bekommen 5 von 4 Boat-Stopper-Delphinen von uns!
Ihr Lieben – wir empfehlen Euch uneingeschränkt weiter!
Zeit, um weiterzuziehen – Zeit, um (wieder) flügge zu werden – VITAMINE-flügge!
Auf zu neuen, wundervollen Abenteuern!
Das Mutterschiff VITAMINE bleibt für´s Erste in Arrecife.
Lourina & Fey verlassen das Nest und schwirren ab Richtung Las Palmas.
Mit der Fähre – das Boatstopper-Dasein ist nicht immer leicht! .

Mit je einem „Frohe-Reise“-Kärtchen ….

Wir „Zurückgebliebenen“ klappern mit Mietauto an einem Wochenende, in nur 2 Tagen, fast alle Sehenwürdigkeiten auf Lanzarote ab. Und alle sind auch tatsächlich sehens-wertllll
Nichts, wo wir im Nachhinein gesagt haben: Das war mit „x“… das war für nix!

Die „Grüne Lagune“ + der Ort „El Golfo“:

Die „Montanas del Fuego“ – die „Feuerberge“

Unsere Mutter Erde hat einen heißen Kern – das wissen wir ja alle noch aus der Schule. Aber diese weit über 1000 Grad sind immerhin über 6000 km unter uns. Wir Erdkrustenbewohner merken im Normalfall nichts davon, gehen Schifahren und Eislaufen und verbrennen uns ganz sicher nicht die Fußsohlen ob der großen Wärme von innen.
Hier wird diese unsere normale Welt ein bißchen auf den Kopf gestellt: und dass der Name „Feuerberge“ zu Recht gew#hlt wurde, beweisen die gut inszenierten Vorführungen auf der Basistation.

Beeindruckend auch die Hitze dieses Lava-Gesteins, direkt vom Rand des „Feuerkraters“
(von einer Hand in die andere ist die Devise – nur für´s Foto liegen sie so ruhig *lach* ….

… und absolut logisch und nachvollziehbar diese Art der Nutzung:

Da bekommt „Grillhendl“
(auch halbe Hendln waren auf dem Rost)
eine andere Dimension!

Jameos del Agua

César Manrique (1919 bis 1992) war ein spanischer Maler, Architekt, Bildhauer und Umweltschützer auf der Kanareninsel Lanzarote. Er ist auf Lanzarote geboren und aufgewachsen und ist ihr treu geblieben. Er hat das Bild der Vulkaninsel entscheidend geprägt, Ihm ist es zu verdanken, das die Insel „ursprünglich“ blieb und bis heute zum größten Teil nicht durch Bettenhochburgen und andere architekonische Schandtaten vergewaltigt wurde.
Nein – auf Lanzarote trifft man noch auf die ursprüngliche Architektur (kleine weiße Häuser mit grünen oder blauen Fenstern und Balken), man verliert sich in den Weiten der unberührten Vulkanlandschaft UND genießt voller Staunen die künstlerischen Werke von César Manrique!
Das er es auch verstanden hat, zu feiern , wird ebenfalls klar zum Ausdruck gebracht.
Wer weiß – vielleicht hat der Spruch „Lebe, Lache, Liebe“ seinen Ursprung auf Lanzarote!
Das wäre sicher ganz im Sinne des mannigfach talentierten, interessierten und – natürlich – extravaganten Künstlers.

Die „Jameos del Agua“ sind das erste Mensch- und Natur-verbindende Kunst-Werk Cesar Manriques.

„Jameos del Agua ist der Ort auf dem Planeten, an dem sich Natur und Mensch entschieden haben, einander zu umarmen.“

Na dann… nichts wie hinein in dieses Erlebnis! Wir sind gespannt!

Fundacion César Manrique

Hier in der „Fundacion
César Manrique´s“ ist das Wirken und Schaffen des vielschichtigen Menschen am intensivsten spür- und sichtbar ….

…. vielfärbig, vielgestaltig, vielbeweglich!
Was für Ideen! Was für eine Kreativität! Wa für ein Blick für das große Ganze! Ansprechend für viele Sinne!
Eine kleine Großigkeit stellt für uns diese Darstellung der Verbundenheit des Innen- mit dem Außenraumes dar!

Und ein Herz für Tiere hatte er auch noch, der César Manrique!

Das Wohnhaus von César Manrique

…. trägt die gleiche handschrift. Vulkangestein, mit Schwung und dem gewissen Etwas zu Wohn- und Lebensraum umgestaltet – eine Raum-Synfonie!

An den Felsen geklebt erlaubt es einen Blick in die Privatsphäre eines aussergewöhnlichen Talentes.

Quer durch Lanzarote

Der !“Mirador del Rio“ hätte einen grandiosen Blick auf die Kleine Schwester „La Graciosa“ geboten – nicht für uns – „…..Nebelschwaden ziehen hernieder… “ Er soll allerdings auch ohne Aussicht sehenswert sein – schließlich hat – eh schon wissen – Cesar Manrique ihn gestaltet!

Cuevq de los Verdes

Die Lavaröhre „Cueva de los Verdes“ gehört zu einem insgesamt 7 km langen Tunnelsystem, weniger als die Hälfte davon ist erforsxht, och weniger begehbar.

Und doch bleiben noch viiiiiele Geh-Meter unter der Erde übrig,

Der Kaktusgarten – Jardin de Cactus

Dieses weitere und letzte Meistrwerk César Manriques, der Kaktusgarten, wurde 1990 eröffnet.

Es ist eine wahre Freude, diese gelungene stachelige Komposition zu erwandern, sich in die Formen- und Farbenvielfalt einzusehen. sich in sie zu vertiefen und das Ambiente rundherum zu genießen.
Auf 5000 Quadratmetern wurden Sukkulenten und Co der ganzen Welt zusammengetragen und gekonnt arrangiert.

Eine enorme Vielfal – hübsch arrangiert – an stacheligen Gesellen!
Wassergeplätscher – mitten im Kaktusgarten – das Heim der Goldfische!

Das Eis vor dem idyllischen Fischerhafen in Arrecife ist
nach diesem intensiven Sightseeing-Wochenende besonders lecker!

Wäsche waschen, Vitamine aussen + innen von Schmutz befreien, To-Do-Liste abarbeiten (Decklicht, Strolchis vor Schaden schützen, für Boat-Stopper-Schwalben ein Platzerl richten, …. – es gibt immer was zu tun! )

Alles hat seine zeit – jetzt ist Kuschelzeit! Im neu + farbig LED-beleuchteten Cockpit!
„Spielen mit Strom“ war erfolgreich!

Übrigens: Diese To-Do-Liste hat ein Eigenleben. Egal, was man tut, egal, wie sehr man sich bemüht – sie wird immer länger! Definitiv! Auch die härteste Arbeit an ihr lässt sie unbeeindruckt. Von anderen Seglern und Leidensgenossen bestätigt!!!
Beim „Tun“ ergeben sich aber auch nette, humorvolle, amüsante, interessante Gegebenheiten – unverhofft kommt oft:
Die Lavanderia, der Waschsalon, ist in jedem Hafen ein „Ort der Begegnung“.
Viele Segler besuchen ihn und so eignet sie sich auch als „Flohmarkt-Ort“.

In diesem sind es gar nicht soooo viele Aushänge, aber einer weckt mein Interesse:

Milch-Kefir zu haben!

Handgeschrieben – mit allen wichtigen Infos versehen.


Und alles „for free“. Und weil sie soooo lieb sind, folgt ein Besuch bei Vitamine.

Und schon sitze ich auf einem fremden Boot, werde freundlichst bewirtet und unterhalte mich mit 2 lieben spanischen Amigos, Juan und Jose.
Incl. Milchkefir für daheim!

Ein Besuch auf Vitamine folgt:

Jose und Juan, der Milchkefir-Mann, zu Besuch auf Vitamine