Mini-Tornado, Hagelkörner & Co

Das Wetter gibt sich nach wie vor bedeckt – Wolken, Regen, kalter Nordwind. Die Sonnenstunden sind rar. Herbst-Wetter „wie daheim“. Ohne Nebel. Immerhin!
Lieber Blitz-Besuch aus der Heimat bringt Sonnenstrahlen für´s Gemüt:
Andrea und Christian nutzen das verlängerte WE für einen Flug in den Süden und verbringen ein paar Nächte an Bord der Vitamine in Port de Pollenca, im Norden Mallorcas!

Der Himmel schickt einen Regenbogen zur Begrüßung!

Leider kann ich NICHTS mit ihnen unternehmen. Ich bin zum Coach-Potato mutiert. Hohes Fieber, Gliederschmerzen …. – so richtig krank. Einen Tag vor ihrer Ankunft hat es sich angekündigt. Und stellt sich nicht, wie erhofft, nur als kurze Unpässlichkeit heraus.
Aber ich bin sicher: Die 2 sind alt genug, um selbständig zu erkunden! Gott sei Dank!

Next stop vor deren Heimreise: Valencia auf dem Festland!
Vielen Dank für Euren Besuch!

Bernd, der Gasmann, hat unsere Vermutung, dass irgendwo das Gas leckt, dingfest gemacht:
Der Herd ist der Übeltäter! Ein neuer Herd ist bestellt, mittlerweile geliefert und wartet auf Übernahme. Auch für die Abnahme der Gasprüfung müssen wir nochmal in den Hafen von Palma.

Wir beschließen: JETZT – denn die Wetter-App´s sind sich einig und drohen wieder mit Starkwind aus dem Norden. Der Hafen in Port de Pollenca bietet keinen sicheren Schutz.


Wie gut, dass Sprayhood + Kälteschutz fertig montiert sind!
Klare Sicht voraus .. äh … achterlich!

Pollenca ade! Zum Abschluss noch ein paar lustig-genußreich-interessante Eindrücke:

… und enorm großzügig und menschenfreundlich sind sie auch!

Leinen los!
Die Überfahrt von Pollenca im Norden nach Palma de Mallorca im Süden ist heftig und anstrengend. 
Als „Immer-noch-Coach-Potato“ höre ich nur das Heulen des Windes, das donnernde Anschlagen der Wellen an VITAMINE´s Breitseite und spüre VITAMINE´s Wellenberg- und talfahrten.

Wie gut, dass wir sowohl back- als auch steuerbord Liegeflächen im Saloon haben. So robbe ich nur hin und wieder auf die andere Seite, wenn der Käpt´n den Kurs ändert und VITAMINE auf die andere Backe legt – während der arme Käpt´für gut 3 Stunden Fahrt durchgehend hinter dem Steuer steht und Wind, Regen und Hagel (!) ausgesetzt ist.

Die Hagelkörner sind durch seine Schwerwetter-Segeljacke deutlich zu spüren.
In den ersten Meilen ist noch blauer Himmel über VITAMINE, aber mit rasanter Geschwindigkeit ziehen dunkelgraue Woken auf – es wird schwarz.
In der Ferne geht ein mächtiges Gewitter nieder, dem sich wohl keine Crew freiwillig aussetzen würde.
2 Mini-Tornados sind zu sehen! So sieht es also aus, wenn der Wind Spiellaune hat und Wolken und Meer verbindet! (Erstmalig gesichtet auf Naxos in Griechenland)

Das nächtliche Ankern in der Bucht von „Illa Gavina“ hat er sich wahrlich verdient!

Am nächsten Morgen geht es mit viel Wind aber doch viel angenehmer unter weißen Wolken weiter, insgesamt sind es 19 h und 104 Meilen, bis wir im Hafen Palma de Mallorca so ruhig an die Pier geben, als ob so etwas wie „Unwetter“ oder „Starkwind“ nur in den Seemannsgeschichten auf- und aberzählt wird.

So intensiv hätte die Jungfernfahrt für unser niegelnagelneues Sprayhood incl. Sprayhood-Erweiterung (den Wetterschutz für den vorderen Cockpitbereich) auch wieder nicht sein müssen.
Tja – diese Taufe ist auf jeden Fall gelungen! Und wir können Marco berichten, WIE gut seine tolle Arbeit auch dieses Wetter überstanden hat!

Auch für den Käpt´n gilt: starke Leistung! Und das, obwohl er selbst nicht 100%ig fit ist. (Auch Sepp hatte es erwischt – mit starken Kopfschmerzen und Fieber – glücklicherweise hat er sich schneller erholt – das muss wohl mit seiner Jugend zusammenhängen)!

Später gibt der Käpt´n preis, wie er diese Überfahrt erlebt hat:
Viel Wind war vorhergesagt. Aber nicht das Unwetter.
Kurzfassung: Saukalt – arschnass – grottenwindig!!!