Griechenland ! …..ein stürmischer Empfang….

Wachwechsel um 4 Uhr, und – oh Freude – mein Handy ist Überbringer der freudigen Botschaft: Wir sind schon so nah an Griechenland, das es freundlich willkommen geheissen wird! 

Ein Gewitter folgt dem anderen, starker Wind bis 40 Knoten, Windböen bis 50 kn. 

Das kennen wir bereits. Können wir jetzt bitte auf ein anderes Programm umschalten? *grins* 

Anlanden auf ERIKOUSA ist der Plan – sie haben wir als Erstkontakt mit der griechischen Inselwelt auserkoren. Soweit der Plan. Wir sehen die Einfahrt, wir sehen die Häuser. Wir kommen nicht hin.  

Auch Segelboote sind mit Motor ausgestattet. Mit relativ schwachen Motoren. Unser VolvoPenta sagt mit seinen 60 PS: „Ich bemüh mich, ich bemüh mich eh….“, der Regen peitscht in´s Gesicht und wir machen keine erkennenswerten Meter vorwärts. Es geht eher nach dem Motto: 1 Meter vor, 2 Meter zurück 

Nicht dort hinzukommen, wo wir hinmöchten, auf welchem Weg auch immer, ist eine neue Erfahrung für uns. 

Okay – NNO geht aktuell nicht. Vielleicht schaffen wir es in den Osten, das heisst nördlich an KORFU vorbei, um in die Abdeckung von Korfu und somit in ruhigere Gebiete zu kommen. 

Naja. Einen Versuch war´s wert.  

Wir drehen ab und beschliessen, abzuwettern, das heißt, mit Wind und Welle zu fahren, das heißt, zu fahren, wohin der Wind uns treibt (solange kein Land, keine Untiefe, keine Seeräuber, kein Meeresdrachen oder sonstiges den Weg verstellen), das heißt, solange wir, auf gut seemännisch, „eine Handbreit Wasser unterm Kiel“ haben. In diesem Fall ist es – ein bißchen ironischerweise – gen Süden. 

So lange, bis sich Griechenland von einer anderen, von einer netteren Seite zeigt. Die soll es ja geben. Wir haben schließlich schon gehört davon. *lach* 

Juhu! Gewitterpause am Nachmittag!  

Unter den ersten griechischen Sonnenstrahlen meines Lebens machen wir kehrt, fahren das Stückerl Westküste von Korfu, das wir beim Abwettern zurückgelegt haben, wieder hinauf, segeln jetzt die vorher angedachte Strecke in den Osten (Erikousa haben wir halt ausgelassen). Gouvia, ein Hafen an der Ostküste Korfus, im Norden der Insel, ist unser Ziel. Und dieses werden wir auch erreichen! Jawoll! 

Unser Gesamteindruck bis jetzt: In Griechenland regnet´s und gewittert´s so gut wie IMMER !  

Dem großen Yacht-Hafen Gouvia nähern wir uns in der Abenddämmerung. Er erscheint uns wie eine „ruhige Oase“. Ein willkommener Platz im Hinblick auf die letzten 60, durchgehend auf See verbrachten Stunden. Davon über 20 h unter Motor, davon 34 Stunden mühsam für Vitamine + Crew. 

Ein besonderes Highlight sind liebe Freunde aus der Heimat, Sylvia + Fritz, die uns am Pier erwarten und freudig willkommen heissen! Sie haben den Luftweg für die Anreise gewählt, Fritz hat die 2 sicher von Graz nach Korfu geflogen. Hier verbringen sie eine Woche und urlauben. Sie waren anreisetechnisch ein bisschen schneller als wir. Unwesentlich. Vernachlässigbar. *grins* 

Es heisst ja auch in Seglerkreisen: „Wer SCHNELL von A nach B kommen will, kann eh fliegen auch!“ 

Das nächste Highlight ist ein gemütliches Abendessen zu Viert in einer Taverne ganz in der Nähe des Hafens, die, bezogen auf den Füllgrad als auch die Qualität des Tellerinhaltes, an beste klassisch österreichische Buschenschank-Qualität erinnert! Also ICH hab meine Lachs-Nudeln aufgegessen. ICH hab meinen Beitrag für morgiges Strahlewetter geleistet. Diesen Abend verbringen wir in bester Stimmung mit angenehmen Gesprächen. 

Solange, bis Sepp´s Augen nur mehr mühsam offen bleiben wollen (Sepp hat sicherlich den Hauptteil der Anstrengung der letzten Tage getragen und ertragen) 

–-> genug HighLIGHTS für heute – jetzt ist unsere dunkle Koje angesagt.