Wir sind seit 30 Monaten on tour.
Wie interessant und spannend, diesen runden Monatstag in einem Land zu verbringen, in dem die gerösteten Erdnüsse nicht aus der Packung aus dem Supermarkt kommen, sondern direkt neben der Straße frisch geröstet und verkauft werden,
In einem Land, in dem die Shrimps in den frühen Morgenstunden gefangen werden und direkt vom Fischer (Lieferservice an der Reling von VITAMINE) oder am Wiegeplatz gleich neben den Fischerbooten an Land) gekauft und am selben Tag am Abend auf dem Teller landen.
Ja – Shrimps-Fang ist Nacht-Arbeit!
Sie halten sich über bzw. in weichem Grund auf (weichen, gatschigen Sand-Schlamm gibt´s hier genug *smile*) und wandern in der Nacht in höhere, gut fischbare Regionen. Die besten Phasen im Mondzyklus sind Vollmond und Neumond – dann sind die Tiden-Unterschiede am größten und auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Fang-Erfolg groß ist.
Gibril zeigt im Cockpit, wie man diese hübschen Meeres- bzw. Flussbewohner gekonnt von ihrer Schale und vom Darm befreit.
In Olivenöl gebraten, mit etzwas grobem Salz verfeinert – dem Käpt´n schmeckt´s hervorragend!
In einem Land, in dem auf dem Markt eine Vielfalt von schönem Gemüse (z.B. so exotisch wie Bittertomate) an unzähligen Ständen feilgeboten wird und gleich daneben Stände mit Waschmittel, Reis- und Getreidesorten, Schmuck, frischen Kräutern, Schuhen, Gewand, Fisch+Meeresfrüchte, Zahnersatz und noch viel mehr zu finden ist.
Vor dem Markt warten beachtlich viele „Tuk-Tuks“ (3-Rad-Autos) auf ihre Fahrgäste.
Ein großes Danke an Fatou (Sillah´s Frau – sie hat sich extra für mich + für einen Marktbesuch in Serekunda und einen Strandbesuch – einen Tag von der Arbeit frei genommen)!
In großen, offenen Säcken wird das weiße Fruchtfleisch des Baobab-Baumes (Affenbrotbaum) angeboten, ebenso die frischen, dunkelroten Schoten der Tamarinden (die Fruchthülsen des Tamarindenbaumes).
Getrocknetes Schneckenfleisch als auch die Palmfrucht (rote Beeren, die unseren Hagebutten ähneln) aus der das Palmöl gewonnen wird tragen ihren Teil zum exotischen und farbenprächtigen Sortiment bei.
Die dunklen Bohnen werden in Mandinka (der am weitest verbreiteten Stammessprache und des größten Stammes) „Netehtuwo“ und in english „locust (im offenen Sack) oder frisch (in der Schüssel) angeboten. Daraus wird das Carob-Pulver gewonnen, das ähnlich wie Kakao verwendet wird.
„Wolokoyor“ gilt als traditionelles Heilmittel, es ist getrocknete Rinde vom gleichbenannten Baum und es hilft z.B. bei Magenproblemen.
„Tonborongs“ sind kleine runde Früchte mit großem Kern, sie sind im Geschmack ähnlich unseren Äpfeln und wachsen – wie es sich für „Apfel“ gehört – auf Bäumen.
Tamarind gibt es auch getrocknet – die dunklere Variante.
Die zart- bis kräftig-lilafarbigen „Kolanüsse“ werden für viele Anlässe verwendet.
Sie sind das erste Geschenk an die potentiellen Schwiegereltern oder auch für neue Mitbewohner einer Wohneinheit, sie gehören sowohl bei Hochzeiten dazu als auch bei Beerdigungen, Namensgebungs-Zeremonien und vielem mehr.
Vom spirituellen Standpunkt aus steht sie für Gesundheit + langes Leben, in der traditionellen Verwendung für Achtung und Respekt, die man dem anderen erweist.
In einem Land, in dem „Schule“ nicht selbstverständlich ist, die Schuluniform mit Stolz getragen wird und das Alphabet kreativ die Wände schmeckt.
„It´s nice to be nice
and it´s good to be good!
Ein von Sillah oft gehörter Spruch – absolut passend zu ihm und zum Land Gambia – manchmal auch mit der Erweiterung:
„But… it´s not always good to be nice!„
That´s right, lieber Sillah!
Unsere Erweiterung:
“ …. and it´s nice to be here! „