Neujahrstag – Neues Jahr, neue Pläne?

Der Gedanke, den Start in´s neue Jahr mit einer Fahrt in den Süden zu beginnen fühlt sich einfach guuuuuut an! Und wir haben – nach vielen Wochen in Vathy – das Gefühl, das unsere Zeit in Vathy abgelaufen ist.

Bei der Befragung von Herz + Gefühl kommt einstimmig die Antwort: Auf in den Süden! Weit in den Süden! Kapverden, Französisch-Polynesien, Karibik, Südsee …. die schönsten Ankerplätze dieser Welt warten auf uns!

Bei Fortsetzung des internen Brainstormings sagt der Verstand:  Auf in den Süden! In den Süden von Astypalea! Dieses Ziel ist für hier und heute im Rahmen der Covid-Möglichkeiten planbar, umsetzbar und realistisch. (typisch Verstand eben).
Tja – der Überlappungsgrad von „Wunsch + Wirklichkeit“ ist aktuell gering. *grins*

So scheint es zumindest auf den 1. Blick.
Wenn wir das Gedankenkarussell weitere Kreise ziehen lassen, können wir feststellen, dass wir Covid-verschuldet oder Covid-gedankt überhaupt so weit im Süden SIND!
Das wir uns im September 2020 mit unserer Vitamine überhaupt schon auf den Weg gemacht haben war für uns ein riesengroßer Schritt oder eigentlich riesengroßer Sprung!
Das aus den 2 Monaten jetzt schon fast 4 Monate geworden sind hat für uns selbst nach wie vor den Touch von „unglaublich“, „unfassbar“, „zwick mi, i glaub i drahm…..“.

Vor einem Jahr war es einerseits zwar schon jahrelang in Planung und Vorbereitung, aber andererseits auch noch undenkbar, unangreifbar und gedanklich noch weitweitweg – und schon ist es Realität!

Astipalea aus der Vogelperspektive – Bucht Vathy: blau-weißer Kreis

Und wie schaut das Resumee rund um Vitamine aus?
()
2020 hat Vitamine um die 2000 Meilen im Kielwasser gelassen, davon ca. 1800 Meilen seit wir uns Anfang September in Cervignano auf den Weg gemacht haben!
Ca. 3600 Kilometer!
Klingt nicht soooo viel für 4 Monate, aber wenn man bedenkt, dass die Durchschnittsgeschwindigkeit nur 4 – 5 Knoten, also 8 – 10 km/h, beträgt, nähert man sich der seemännischen Entfernungs-Dimension.
Mit salopper Seemannszunge gesprochen: „Wenn man SCHNELL von A nach B kommen will, kann man ja fliegen auch!“
()
Vitamine´s Motor wurde für ca. 150 Motorstunden mit um die 300 Liter Diesel gefüttert.
()
Unser Gasherd in der Pantry hat ca. 15 Kilogramm Gas verbrannt. Damit wurden viele leckere Speisen zubereitet und viiiiel heißer Tee. Der griechische Winter hat ja ab November Einzug gehalten.

Exkurs in´s Reich der Gasherd-Chemie:

Bei der Verbrennung von Gas entstehen (wie bei allen fossilen Brennstoffen) 2 Produkte: Kohlendioxid und Wasserdampf. Ja! Tatsächlich! Es entsteht Wasser! Stahlboot Orai hat die Variante eines Elektroherdes gewählt, um die Produktion von Wasserdampf möglichst gering zu halten.

Wasserdampf im Inneren eines Stahlbootes ist noch unangenehmer als in einem GFK-Boot, wie Vitamine eines ist. Die daraus entstehende höhere Luftfeuchtigkeit kann in allen Booten eine höchst unangenehme Schimmelproduktion verursachen und im Stahlboot zusätzlich die Rostbildung erhöhen.

Zurück in die Bucht von Vathy:
Die insgesamt 5 Hunde, deren Zuhause sich gleich neben der Straße befindet, sind für jede Streicheleinheit zu haben und – Gott sei Dank – nicht immer an der Kette sondern auch im Hüte- und Begleithund-Einsatz. Es ist immer wieder eine Freude, sie auch frei laufend zu beobachten!
Das Ketten-Dasein ist ein Hundeleben, das bei uns in Österreich gesetzlich verboten ist. Diese Hunde haben keine Möglichkeit, allumfassend unter Beweis zu stellen, dass sie „der beste Freund des Menschen“ sind – wie schade!
Es gibt auch hier richtige Begleit-Hunde, solche, die ein Wohnungs- und Kuschelhund-Leben führen. Diese bekommen z.B. bei 15 Grad plus bereits ihren Kälteschutz übergezogen – dem Kälteempfinden der Besitzer entsprechend, die ja schließlich auch ihre Winterjacke aus dem Kasten geholt haben!

An Bord ist vieles anders – z.B. das Platzangebot. Bei jedem Teil, das im Bauch von Vitamine unterkommen soll, wird sorgsam überlegt, ob es den Platzverbrauch wert ist oder ob es ein Teil „moderne Zivilisation“ ist, auf den wir auch gut und gern verzichten können. Diese kritische Begutachtung zieht im Falle von Weihnachtsdeko und weihnachtlichem Geschenkspapier nach sich, dass ich dasselbige ausnahmsweise nicht feinsäuberlich verpacke und verstaue, um sie nächstes Jahr wieder zu verwenden. Meine leichte Wehmut wandelt sich in pure Freude, als ich merke, dass sich Maria darüber mehr freut als über die Mozartkugeln und Manner-Schnitten, die wir uns als Abschiedsgeschenk ausgedacht haben! *lach*

Und ich bin sicher: nächstes Jahr gibt es zur Weihnachtszeit ein freudiges Comeback!

„Antio sas!“ „Auf Wiedersehen“ !