Der Himmel ist großteils grau, bedeckt von unterschiedlichst gefärbten Wolkenfeldern, die über den Himmel zu rasen scheinen.
Von schneeweiß über beige bis dunkelgrau ist alles dabei – die letzgenannten öffnen auch immer wieder mal ihre Schleusen. Der Wind bläst kräftig und beständig und bringt die Kälte aus dem Norden. Die Sonne hat ihre Spielwiese in anderen Gefilden – sie schaut nur hin und wieder vorbei, und dann nur kurz.
Yeah – wir haben das typische Winterwetter auf Mallorca!
Ja – Hafen-Novemberwetter-Tage im kleinen, gemütlichen Port de Pollenca im NO-Eck von Mallorca.
Jetzt ist es wohl bald soweit, dass „die Gehsteige hochgeklappt“ werden, …..

…. dass die Mallorquiner wieder unter sich sind,
(z.B. auch in unserem Lieblingscafè direkt am Hafen, im „Gran Café 1919“) ….
…. dass die Touri-Lebensmittel (á lá „Bockwurst“ – schließlich ist Mallorca im Sommer fest in deutscher Hand) aus den Regalen verschwinden und Produkte nach dem Geschmack der Einheimischen eingeräumt werden.
Wir verlassen VITAMINE nur selten und dann nur kurz.
Sepp ist – wie üblich – den ganzen Tag im Boat-Office, am Abend auch mal an VITAMINE bastelnd.




In den wenigen Sonnenstunden ist Zeit, um Vitamine wieder einmal mit dem bordeigenen Schlauch und dem hafeneigenen Süßwasser vom Salzwasser & Co zu befreien, Wäsche zu waschen, Zeit für Allfälliges: Rigg-Check, Aqua-Filter montieren , Kutterstag-Überlegungen, und die wieder einmal der streikenden Bilge-Pumpe Aufmerksamkeit zu geben. Und so weiter und so heiter!






Die durchgehende Aufenthaltsdauer ist im Hafen von Pollenca auf 3 Tage beschränkt – da wir „Bilge-Pumpen-Reparaturarbeiten“ durchzuführen haben und evtl Ersatzteile besorgen müssen, dürfen wir länger bleiben.
Am Wochenende verbessert sich die Wetterlage, es wird zumindest „wechselhaft“.
Ein fahrbarer Untersatz, diesmal und erstmalig im Vorfeld reserviert – bringt uns zum „Cap Formentor“ im NO – dem nördlichsten Eck Mallorcas.
Es ist tatsächlich eine malerisch-romantisch-naturbelassene Halbinsel mit schönen Aussichtspunkten und tollen Wandermöglichkeiten und immer wieder viiiiiel Meerblick.
Auch viele andere hatten den gleichen Gedanken wie wir. Aber WIR sind glücklicherweise früh genug dran, so dass die Masse der Naturhungrigen erst kommt (so nach dem Frühstück, so ab 10 Uhr) als wir bereits wieder fahren – und zur Freude zumindest eines Autolenkers einen Parkplatz freimachen.





Auch die
„Cuevas del Drach“ (Drachenhöhlen), die größten und für Besucher am besten aufbereiteten Höhlen Mallorcas, sind einen Besuch wert!
Die im wahrsten Sinne des Wortes unzähligen Tropfsteine, sowohl in vielfältigsten Formen und Größen als auch in Form von Stalaktiten-Armeen.
„Haaaabt acht! Stillgestanden!“ funktioniert hervorragend – die rühren sich tatsächlich keinen Millimeter vom Fleck!
Teilweise werden sie in den unterirdischen Seen und Wasserflächen reflektiert – gekonnt in Szene gesetzt durch verschiedene Beleuchtungsabfolgen.
Die Live-Musik-Darbietung, bei der Klavier, Geige und die darauf spielenden Virtuosen auf beleuchteter Gondel in der verdunkelten Höhle stilvoll-majestätisch über die ruhige Wasseroberfläche getragen werden und am Betrachter vorbeiziehen, bildet den krönenden Abschluss.




Während der idyllisch-musikalisch-stylishen Schluss-Vorführung herrscht strenges Fotografie-Verbot – und das ist gut so.
Ein Blitzlichtgewitter würde tatsächlich die Schönheit und Brillanz des Augenblicks sehr in Mitleidenschaft ziehen.



Das adrette Städtchen „Pollenca“. liegt etwa 20 Kilometer im Landesinneren und von Port de Pollenca entfernt..
Die großzügig angelegte Freitreppe „Carrer del Calvari“ führt über 365 Stufen vom Ortszentrum hinauf auf den Kalvarienberg mit der Kapelle „Eglesia del Calvari“. Der obere Treppenabschnitt wird von Zypressen gesäumf.
Auch auf Pollencas Strassen finden sich moderne Skulpturen und nette kleine Restaurants






Ort Pollenca dirket

Weiter geht´s mit religiösem Spirit:
„Santuari de Lluc“ ist ein Wallfahrtsort im Gebirge der Serra de Tramuntana im Nordwesten von Mallorca und gilt als spirituelles Zentrum der Insel.
Der Kinderchor hat seine Aufführung perfekt mit unserem Eintreffen abgestimmt.
„Silencio“ – Sehr aufmerksam!
Der weiträumig angelegte Hof mit Figuren in unterschiedlichsten Stilen, der großzügig angelegte, auch in den Hang gebaute Gartenbereich lädt zum Lustwandeln ein, und auch die Kunstausstellung im Klostergelände bietet viele Objekte des Staunens!










An der SW-Küste befindet sich noch ein weiteres Highlight, für uns vielleicht DAS Highlight der Insel, absolut subjektiv betrachtet, denn dieser Ort weckt in uns ganz besondere Erinnerungen: Auf unserer Überstellungsfahrt 2018 war Palma de Mallorca unser Zielhafen. Wir hatten noch etwas Zeit, so hat der Käpt´n aufgrund einer Abbildung in einem alten Segelführer beschlossen, in der Bucht „Sa Calobra“ noch einen Zwischenstopp einzulegen. Das Foto der Felsöffnung, vom Ankerplatz aus ins Landesinnere fotografiert, hat Interesse geweckt. So kamen wir damals am späten Nachmittag an und sind am näcshten Tag in der Morgendämmerung mit dem Dinghi zum Kieselstrand gefahren …. und als sich die Landschaft hinter dem Felstor uns öffnete, waren wir fasziniert! Ein weites Tal mit einem mäanderförmigen kleinen Bach, der sich immer wieder zu kleinen Seen ausbuchtet, hohe Schilfgebiete… feiner Kiesel unter den Füssen…. und das Ganze umrahmt von schroffen, gut bewachsenen Felswänden, die in der Tiefe des Tals immer näher zusammenrücken ….
Hinter diesem an sich beeindruckenden Felsentor versteckt sich nicht nur ein kleiner Strandbereich – und aus – sondern eine weiträumige Idylle!
Wenn wir Erwartungen gehabt hätten, wären sie bei Weitem übertroffen worden.
So überraschend, so faszinierend, so schöööööön!
Heute kommen wir auf dem Landweg, der serpentinenreiche Bergpass mit über 800 Hohenmetern ist eine Attraktion für sich!

In dieser „Tiefebene“ der Bucht Sa Calobra ist der Wildbach“Torrent de Pareis“, bereits gezähmt ……

….. hier mündet er in´s Meer –
wie zauber-haft!



Als Kontrastprogramm steht noch
ein von Mensch angelegtes „Stück Natur“ auf dem Programm::
Der „Botanicactus“ im Südosten von Mallorca!
Die stacheligen Gesellen im Eingangsbereich begrüßen uns und lassen erahnen, welche Schönheiten sich im Inneren verbergen – diese bleiben uns allerdings tatsächlich verborgen – die Tore sind geschlossen – die Kakteen sind in Winterruhe. Der Käpt´n schließt sich an.




Frisch erholt wartet bereits das nächste Ziel: Der „Jungle Park“ Im Südwesten von Mallorca! Die Beschreibung klingt guuuut: „Weitläufiger Abenteuerpark mit Seilrutschen, Hochseilgarten & Hindernissen in den Wipfeln eines Kiefernwaldes.“
Aber … hm…. Mr. google vermeldet auch: „schließt in 30 Minuten“. Okay. Da brauchen wir heute nicht mehr hin.
Als Ersatzprogramm bietet sich ein Ramschladen für Bootsbesitzer in Palma an – man hat das Gefühl, es gibt hier nichts, was es nicht gibt! Ein Abenteuer der anderen Art – für große Jungs!
Auf der Fahrt durch´s Hinterland kommt uns noch ein beonderes mallorquinisches Kleinod unter – es liegt zufällig neben unserem Weg – Schwein gehabt!



Aufzucht ganz im Sinne des Schweines!


Ein Zaun in der Verlängerung des Bereichs à là „Schweineglück“ schmückt die Aufschrift „TIME is the ultimate currency!“ „ZEIT ist die ultimative Währung“ (Titelbild)
Dieser Bauer versteht wohl nicht nur viel von Schweinen…..