Der nächste Wochenend-Trip bringt uns 40 Meilen (80 km) in den Nordosten der Hauptinsel Madeira, auf deren ca. 700 km2 sich 250.000 Einwohner tummeln, nach Porto Santo – auf 42 km2 nur 8000 Einwohner.
Porto Santo ist die kleine Schwester von Madeira und bei weitem nicht so bekannt. Was sie allerdings hat und Madeira nicht hat, ist ein Sandstrand. Und dieser ist ellenslang!
Obwohl…. eigentlich ist es kein Sandstand. Eigentlich ist es ein Puder-Strand.
So ungalublich fein ist er, der Sand am Strand von Porto Santo!
Porto Santo ist die 2-größte Insel des Madeira-Komplexes und neben der Hauptinsel Madeira die einzige von der Gattung „Mensch“ bewohnte.
Die höchste Erhebung, der Pico do Facho“ erhebt sich 517 Meter über den Atlantiik.
Fakten, die Porto Santo weniger imposant erscheinen lassen als die große Schwester.
(Die unbewohnten Inseln „Ilhas Desertas“ und „Ilhas Selvagens“ kompletieren die „Inselgruppe Madeira“.)
Aber Porto Santo hat einen Puder-Strand! *lach*
Im Hafen liegen einige Fischer, einige kleine Motorboote und einige Segelboote. Es ist ruhig und beschaulich.
Einmal pro Tag wird das Wasser aufgewirbelt. Durch die Fähre. An einem Tag fährt sie ein. Und am nächsten Tag wieder aus.
Wir wirbeln das Wasser auch hin und wieder auf. Wenn wir mit Vitaminchen für einen Landgang in den Hafenbereich düsen. Und wieder hinaus. Ein bisschen halt, denn:
„Leise, Paulchen – leise und vorsichtig!“ lautet die Devise.
Die Kapelle, hoch oben im Hang, die von der Bucht aus gut zu sehen ist, ist unser Ziel!
In der letzten Abendsonne gibt´s noch schnell Fotos unseres „Etappenziels“, bereits etliche Meter über Meereshöhe, unter einem der wenigen Bäume „auf freier Strecke“.
Den Windmühlen wollen wir auch noch einen Besuch abstatten. Auf dem Weg dorthin kommen wir bei einer Art Jaus´n-Station vorbei. Das passt gut, denken wir uns, am Heimweg können wir da auf eine kleine Jaus´n einkehren.
Sodale! Abendliches Sightseeing absolviert!
Nächster Halt: die Jaus´n-Station!
Hm…. ja… tjaha ….. oho!
„Die Dinge sind nicht immer so wie sie scheinen!“ (Zitat von Phaedrus)
Die „Jaus´n-Station“ entpuppt sich als Nobel-Restaurant, eines von der Sorte, wo der Weinkühler auf dem Beistelltischchen Platz findet und man sich um´s Nachfüllen nur dann selbst kümmert, wenn man das Weinglas gar nicht richtig leer werden lässt.
Was für eine Überraschung! Wir stolpern m Wanderoutfit in den Luxustempel!
Schnell wurde für uns ein Platz gefunden (No reservation? Oh… Let me see….)
und schnell haben wir auch einen Grund zum Feiern gefunden:
Bald haben wir Hochzeitstag! Prost!
Von der Suppe bis zur Nachspeise: Der Gaumen ist entzückt!
Hauptspeise haben wir nur eine bestellt: Reis mit Pilzen und Spargel – „to share“.
Das machen wir des öfteren, und für gewöhnlich wird 1 x Teller mit dem Gericht + 2 x Besteck serviert. Oder 1 x Teller mit dem Gericht + 1 leerer Teller + 2 x Besteck.
„Panorama“ spielt ein anderes Programm: 2 x Teller mit je dem halben Gericht + und 2 x Besteck. Noblich, loblich!
So unerwartet, so schön!
Wir genießen!
Auf Porto Santo gibt´s nicht nur Puder-Strand – es gibt auch Pferde! Nichts wie hin!
Während Sepp in Vitamine´s Bauch vor´m Compi sitzt, schnappe ich frühmorgens den Scooter, packe ihn in´s Dinghi, starte Paulchen und düse in den Hafen.
Ca. 4 km später bin ich beim Reitstall, mein hübscher Wallach hat im Galopp mit mir nicht ganz so viel Freude wie ich mit ihm, was er mit ein paarmal buckeln kundtut. Und schon liege ich am Boden. Buckeln war noch nie meine Disziplin.
Der Kopf brummt kurzfristig, als ob ein Bienenschwarm Einzug gehalten hat. (Dem Reithelm sei Dank, dass es nur ein Bienenschwarm war und das nur auf Durchflug)
Wir bleiben fortan im Schritt.
Und ich weiß: mit Sicherheitssteigbügeln, denen der fliexible „Sicherheitsriemen“ fehlt, steige ich nie wieder auf´s Pferd!
Herausgerutscht – der Steigbügel schlägt immer wieder an des Wallach´s Bauch – Verständlich, dass Pferd dies nicht für gut befindet! Und die kleinen Bocksprünge beim Aufzäumen hätten schon einen Hinweis darauf geben können, dass Pferd halt auch ein bisschen zickig ist….
Wie auch immer: Was bin ich wieder mal für ein Glücksi! Ich falle im Galopp vom hohen Ross auf brettharten Kiesel-Sand-Boden, versetzt mit großen Stein-Arrangements – und das einzige, was langfristig ein bißchen schmerzt, ist mein kleiner Finger der linken Hand (diese Zerrung spüre ich noch nach vielen Monaten) – und sonst NIX!
Vielen Dank, Oh Ihr meine wunderbaren Begleiter und Schutzengalan!
Stute mit Fohlen bei Fuß (3 Tage jung!) und Esel besuche ich noch mit meiner lieben Vorreiterin, der Chef spannt gerade einen hübschen Schecken vor die Kutsche – guat schaut er aus! Beim kurzen Gespräch mit ihm ist zu spüren, wie wichtig dem Reitstallbesitzer das Wohlergehen seiner Tiere ist. Sehr sympathisch! Zum Weiterempfehlen!
Einige Füße-Vertret-Abende verbringen wir im Hauptort der Insel, in Vila Baleira da gut zu Fuß zu erreichen – gleich beim Hafen gelegen.
katzen-Augen-Türen, Enten-Füttern und Oktopus-Stemmen!
Und schließlich ladet auch der Sanstrand ein zum „Strandlaufen“. während Vitamine gemütlich ein paar Meter weiter draußen schaukelt….