Marina Kalamata und Bucht Kalamatsi

Beim vormittäglichen Einkauf besuchen wir nochmal das feine, kleine Lebensmittelgeschäft, das auch hier viel bessere Qualität an Obst und Gemüse hat als Korfu. Die Bananen am Wegesrand lassen wir dem Besitzer und noch weiter reifen:

Wir finden alles, was wir für unsere Weiterreise haben möchten – bis auf frisches Brot. Kein Problem – ein paar Meter weiter oben, gibt es eine Bäckerei, sagt uns der superfreundliche junge Verkäufer, der sich auch damit viele Sympahtiepunkte einfängt, dass er das Gemüse und Obst nicht wahllos sondern wohl überlegt nach Schwere und Empfindlichkeit in den Säcken verstaut.

Die Bäckerei ist so klein und unscheinbar, dass wir sie glatt übersehen und vorbeischießen. Beim Zurückgehen sehen wir hinter einem Fenster Baguettes. Kein Schild, keine Aufschrift, aber eine offene Holztür. Die Bäckerei bietet Produktions- und Verkaufsraum in einem, und zwar in einem kleinen Raum. Dagegen war das Schuhgeschäft von gestern ein „Goliath“.

In diesem „David“ empfängt uns ein umwerfender Duft nach frischem Brot und Gewürzen, so richtig nach „Backstube“ eben, und es werden uns 2 Brioche-Ringaln frisch vom Backblech als Begrüßung entgegengestreckt. Links liegen verschiedenste Brotlaibe, hell und – oh Freude – auch richtig schönes dunkles Brot, rechts vor´m Fenster sind die Baguettes gestapelt und dazwischen und rundherum liegt verschiedenstes an Feingebäck und auch knackigere, festere Varianten in verschiedensten Ausformungen. Alles schön kunterbunt durcheinander – es wird ofenfrisch verkauft, und wenn das Blech leer ist, wird es wieder befüllt und der Ofen damit beschickt. Aufwendige Lagerhaltung & aufwendige Gestaltung von Verkaufsflächen führt sich da ad absurdum. Wie sympathisch!

Für unseren Groß-Einkauf (natürlich incl. dieser äußerst wohlschmeckenden Brioche-Ringaln) möchte er nur kleines Geld haben: Euro 4,20. Na bumm. In dem Fall gibt´s um die 40 % Trinkgeld und wir überlassen den draussen Wartenden die Backstuben-Arena.

Das Wasser auf Kalamata hat sehr gute Qualität, das sagen uns grobsensorisch Geschmack, Geruch, Klarheit….. Mittlerweile haben wir auf unserer Reise schon einiges an verchlortem Wasser kennengelernt. Die hohen Berge in der nahen Umgebung sind wassergold wert!

Unsere Wassertanks fassen in Summe ca. 650 Liter. Wir haben keine genaue Anzeige für den Verbrauch, schätzen aber, dass wir bis jetzt, das heißt in fast 4 Wochen, nur 1/3, also ca. 250 Liter, (um nicht zu tief zu stapeln) davon verbraucht haben! Unvorstellbar für daheimige Verhältnisse!

Meerwasser pur zum Kochen von Kartoffeln, Abwaschen, Körperpflege, Schiffs-Waschungen. Meerwasser halb mit Süßwasser zum Kochen von Nudeln, Reis, Gemüse & co (sonst wäre es geschmacklich ein Zuviel an Salz auf dem Teller)

Somit reines Süßwasser NUR zum Trinken, Tee kochen, Zähne putzen und – hin und wieder – Händewaschen (denn auch das geht wunderbar mit Meerwasser und dem Covid-Hände-Wasch-Zwang, der gerade kolportiert wird, dem sind wir nie erlegen).

Aufgrund der guten Wasser-Qualität beschließen wir, die Tanks zu füllen – wer weiß, wann wir wieder diese Top-Möglichkeit haben.

Ein Benutzen des Wasseranschlusses schlägt sich mit Euro 4,– zu Buche. Egal, ob man 1 Liter oder 1000 Liter abzapft. Ja bitte gerne.

Wassertanks füllen, Schiffsdeck waschen, Wäsche waschen, abduschen. Da kann preislich als auch hinsichtlich der Vielfalt der Möglichkeiten keine Autowaschanlage mithalten.

Beim Abschluß-Kaffee in einem netten Restaurant im Hafen endet für Sepp die Kaffee-Ära für die Griechenland-Zeit. Vielleicht ist es ja ein bißchen unfair, mit verwöhntem italienischen Kaffee-Gaumen zu urteilen, aber so hat es sich eben routentechnisch ergeben *lach*

Leinen los heißt es am späten Nachmittag – wir wollen weiter – vom Hafen Kalamata in die Bucht von Kalamatsi!

Und wieder ist es ein gutes Gefühl, unterwegs zu sein!

Teils unter Segel, teils unter Motor erreichen wir bereits in Finsternis die geräumige, leicht anzusteuernde Bucht. Wir gesellen uns zu dem einen, bereits vorhandenen Ankerlicht in angenehmer Entfernung von ca. 120 Metern (dank der Größe des Ankerbereichs).

Es ist ruhig, das Wiegen von Vitamine + meine Müdigkeit fühlen sich in Kombination so herrlich angenehm an, dass ich mich – ganz untypischerweise – sehr bald in die Kajüte lege und mich genüsslich in den Schlaf wiegen lasse…