Schafgeblöke im Hafen von Astypalea

Na sowas! Sind wir nicht gestern am Abend noch in den Hafen eingelaufen und liegen fest vertäut an der Pier der Hauptstadt der Insel?
Wie ist es dann möglich, dass Schafgeblöke frühmorgens an´s Ohr dringt?

Natürlich sind wir im Hafen – „unser“ Pierkater kam ja gestern sofort laut miauend angetrabt, um uns zu begrüßen!

Ein Blick aus dem Niedergang zeigt, dass das zuständige Organ im Innenohr, die Cochlea, keiner akustischen Fata Morgana erlegen ist:
Die letzten Schafe trotten gerade ihren Kollegen hinterher, die am Ende des Piers mit einem aufgestellten Gitter abgestoppt und nach und nach auf den dort auf sie wartenden „Schafkutter“ verfrachtet werden. Kein Bad vor der Reise. Ich denke, den Schafen ist es recht. Ich habe noch keines kennengelernt, das freiwillig und begeistert ein Ganz-Körper-Bad genommen hätte.

Die Lade-Aktion verläuft in aller Ruhe. Natürlich äußern sich die 4-Beiner lautstark zu dieser ungewohnten Situation, schließlich werden sie nicht alle Tage kurzfristig zu Stadt-Schafen und kommen dann auf einen schwankenden Untersatz, aber es ist kein Anflug von Massenpanik zu sehen und zu spüren. Da habe ich schon viel bedenklichere Szenen gesehen – in Österreich.

Bestimmungsort: Die Weiden der Nachbarinsel!
Gute Fahrt! Sind alle seefest? Ansonsten würde ich die Armbänder, in diesem Falle Klauen-Bänder für den Anti-Übelkeits-Akupressur-Punkt empfehlen….  *lach*

Für ein Schaf geht die Reise auf einer anderen Ladefläche weiter – mit 1:1-Betreuung:

Dieses Boot bietet gute Bedingungen für einen 4-Füßler-Transport. Auch unter den Argusaugen der österreichischen Amtstierärzte würde dieser Transport eventuell genehmigt werden – für Kurzstrecken.

Kleinere Boote bieten weniger Komfort – für 2- als auch für 4-Beiner. 5-6 Alt-Schafe, teilweise übereinanderliegend, Extremitäten zusammengebunden und somit bewegungsunfähig, auf der einzigen kleinen, einigermaßen ebenen Fläche eines dementsprechend kleinen Fischerbootes abgelegt, der Skipper aus Platzmangel notgedrungen über sie steigend – einen solchen Transport haben wir hier auch schon gesehen. Mögen auch sie in den Genuss von frischen Weiden gekommen sein.

Nicht nur Neues wartet heute auf uns:


Die Segel brauchen wieder mal Wartung! Mit Genua proper gefaltet auf´s Vordeck bergen + Genua nähen kennen wir uns ja schon aus. *blink*

Wir haben uns um einen ca. 10 cm-langen Defekt am Umschlagspunkt des UV-Schutzes am Achterliek der Genua, vermutlich von der 2. Saling verursacht,  beim letzten Segel-Nähen noch nicht gekümmert  – dieser kommt heute an die Reihe: ein Pflasterl in Form eines festen Einfassbandes, dankenswerterweise aus den Orai´schen Beständen zur Verfügung gestellt, wird angenäht. Solcherart gut verarztet wird es wohl halten, bis wir die Genua einem professionellen Segelmacher zur Generalsanierung übergeben können. Sämtliche Nähte des UV-Schutzes zeigen eine gewisse Auflösungstendenz. Als „Frisch aus der Segelmacher-Werkstatt“ geht unser Vorsegel mit seinen gut 10 Jahren eben nicht mehr durch.