Skala – Besorgungen, Erledigungen, Kätzisches ….

Die täglich zelebrierte „Zumindest-1-x-rund-umVitamine“-Schwimm-Strecke wird heute gleich in der Früh, so um 7 Uhr (zuhause 6 Uhr) absolviert. Das Wasser in der Bucht Livadhi ist glatt, Vitamine schaukelt ganz sanft, die Sonne ist bereits zu erahnen, der Aschehaufen am Strand raucht noch leicht, auf der Strasse, die sich von Chora herunterschlängelt und die Häuser dieses kleinen Ortes miteinander verbindet, ist bereits Betrieb.

Die Aussentemperatur beträgt um die 13 Grad und die Wassertemperatur um die 18 Grad. Wie meistens ist es eine kleine Überwindung und Kälteschreck, bis schließlich jeder cm2 der Haut vom Wasser umspült ist, aber nach ein paar Schwimmstössen, spätestens, wenn ich am Bug von Vitamine angekommen bin und somit die Hälfte zurückgelegt ist, ist es so ein angenehm prickelndes, belebendes, für Körper + Geist erfrischend-freudiges Gefühl, dass ich mir gut vorstellen könnte, es noch laaaaaange zu genießen.

Gleich danach lichten wir den Anker und tuckeln wieder die kurze Strecke zurück in den Hafen.

Heute begrüßt uns kein Mast und keine helfenden Hände stehen am Pier. Orai liegt gerade in Analipsi vor Anker. Auch die Port Police ist nicht zu sehen. Wie gut, dass zumindest einer die Stellung hält: die Fraktion der vierpfötigen Port-Police ist allzeit bereit! Ihr Chef, „unser“ Pierkater, setzt sich in Trab, sobald Vitamine in den Hafenbereich einläuft, und nimmt seinen Beobachtungsplatz an der zu erwartenden Anlegestelle ein. Laut miauend gibt er Anweisungen, und dirigiert uns in die von ihm zugewiesene Position. Bei solcher Hilfestellung gelingt das Manöver natürlich perfekt. Einzig die Entgegennahme der Leinen verweigert er, unser Pierkater. DAS ist ja nun aber wirklich nicht Chef-Sache.

Später, als ich mit der frisch gekauften 10-kg-Gasflasche zurück zu Vitamine gehe, zeigt er mir noch seine Familie – seine oder wohl besser: eine seiner Frauen (eine hübsche graue Tigerin) und 2 seiner Kinder, die ihm wie aus dem Fell geschnitten sind. Im Hafenbereich. Den Pier beansprucht er für sich alleine.

Justament mit dem „Steirischen Apfeltommerl“ letzte Woche haben wir das letzte Gas aus einer unserer beiden 5-kg-Gasflaschen gezutzelt. Seitdem versieht unsere 2. Gasflasche bravourös ihren Dienst.

Gut 1 ½ Monate sind wir mit einer Gasflasche ausgekommen – die letzte Befüllung war am 30. Oktober in Amorgos. Und das um diese Jahreszeit und einem dementsprechend hohen Bedarf an heißem Tee + warmen Mahlzeiten an Bord! Sehr zufriedenstellend!

Also kein dringender Bedarf, Gas nachzubunkern, aber es ist ein besseres Gefühl, zu wissen, die „Nachfüllpackung“ bereits an Bord zu haben – auch im Februar, wenn die 2. Gasflasche leergesaugt sein wird, wird noch Bedarf an heißem Tee & Co sein! Bis dorthin liegt sie gut in der Backskiste im Heck.

Und noch einmal später nähert sich eine Frau einem Hafenbankerl, deren Erscheinen auf die Hafenkatzen-Population magisch anziehend wirkt. Mindestens 15 Fellnasen laufen mit hochgestrecktem Schwanz und Freudenskundgebungen vor, rund um sie und hinter ihr.
Und sie werden nicht enttäuscht: Auf einigen imaginären Futterstellen werden Trockenfutter-Häufchen ausgelegt – zur Freude aller.

Auch Vitamine will versorgt werden!
Der Tankwagen der nächstgelegenen Tankstelle fährt vor, der Stutzen des dicken schwarzen Schlauches verschwindet backbord im Tank-Einfüllstutzen, der mit „FUEL“ gekennzeichnet ist. Futter für unseren braven Volvo-Penta-Motor, mit dessen Hilfe auch die Batterien geladen werden können, mit deren Hilfe die Standheizung uns behagliche Wärme verschafft. Ha! Der griechische Winter kann ruhig anklopfen – und im Cockpit Platz nehmen!

159 Liter wechseln den Tank, dann signalisieren der Zeiger des Tankanzeigers als auch der Einfüllstutzen „randvoll“ und wir haben unser erstes Tankwagen-Erlebnis hinter uns – für Vitamine war es wahrscheinlich nicht ganz so neu.

In der Pantry meldet genau heute (als ob wir wochenlang darauf hingearbeitet hätten), der Trinkwasser-Hahn Bedarf an Neufüllung an. Er spuckt nur mehr vor sich hin. Perfekt! Der Hafen-Mistkübel ist groß und wird die geleerten Plastikflaschen bereitwillig schlucken. Ein Blick in den Trinkwasser-Tank zeigt, dass nur mehr die vielerwähnte „Handbreit Wasser“ den Boden bedeckt und abgesehen von ein paar Kalkablagerungen der Tank blitzsauber ist.

Die Wasserflaschen, die wir in Nisyros genau für diesen Fall gebunkert haben, brauchen wir somit nicht aus ihren Verstecken, den Stauräumen in den hintersten Winkeln, zu holen, sondern wir erleichtern den kleinen Supermarkt gleich beim Pier-Eck um 16 6×1,5-Liter-Packs.

Die Möglichkeit, Wasser zu bunkern, gäbe es zwar, aber auch die Einheimischen kaufen ihr Trinkwasser im Geschäft, und das Skala-Wasser hat im Orai´schen Brauchwasser-Tank dunkle Ausflockungen hinterlassen – nur Eisen, aber was nicht sein muß – der Brauchwassertank ist noch mehr als zur Hälfte gefüllt

Gut 6 Wochen, genau 6 Wochen und 3 Tage, sind wir mit einem Tank, also mit ca. 150 Liter, ausgekommen! Sehr gut! Die letzte Füll-Aktion war am 6. November in Nisyros, im Zuge der Lockdown-Bunkerei.

Beim größten Supermarkt Astypaleas, vergleichbar mit einem kleinen Spar bei uns, steht noch ein besonderer Einkauf an – der Einkauf für die Feiertags-Schlemmerei! Wir haben glücklicherweise beide keine Must-Have´s, keine, aus jahrzehntelanger Tradition gewachsene Vorstellung, was an Weihnachten auf dem Tisch zu stehen hat – heuer soll es ein Mix aus „special-griechisch + altbekannt-bewährtes“ werden.

Schließlich landen Gurken, 5%iges Joghurt (da kein 10%iges zu haben war), Olivenöl, Brat-Käse (hoffentlich der superleckere, vor dem Lockdown des Öfteren auswärts genossene) und Lachs (ich gestehe: aus dem Atlantik) in unserem Rucksack. Somit sind wir gerüstet für die weihnachtlich-feiertäglichen Schlemmer-Mahle!

Am Abend wechseln noch unter dem Licht des Mondes und der Weihnachtsbeleuchtung des Hafens rund 150 Liter Trinkwasser den Aufbewahrungsort und landen steuerbord über den Trinkwasser-Einfüllstutzen, gezeichnet mit „water“ im Bauch von Vitamine- somit liegt sie wieder gerade im Wasser, unsere Vitamine! *lach*

Hafen Skala in Weihnachtsbeleuchtung + Mondenschein