Skala im Weihnachtsglanz

Die Port Police vertraut uns, dass wir die Sicherheitsbestimmungen noch kennen und stattet uns keinen Besuch ab. Um die Mittagszeit besuchen wir unsererseits Orai und lassen uns mit einem frisch gebrauten türkischen Kaffee verwöhnen.

Für Sepp ist es der 1. Kaffee seit Kalamata, und für mich der 1. seit Jahrzehnten. Im Studium habe ich mal nach einer durchlernten Nacht (ja – wirklich – durchLERNT – Nicht durchzecht *lach*) frühmorgens vor der Prüfung „notgedrungen“ einen Kaffee getrunken. Wahrscheinlich mein einziger Kontakt zeitlebens mit einer ganzen Tasse Kaffee. Und siehe da – er schmeckt! Und wieder einmal bestätigt sich: Es ist wohl an der Zeit, so manche „Gewohnheit“ und „Althergebrachtes“ über Bord zu werfen bzw. zu überdenken und offen und flexibel zu sein für Neues, Ungewöhnliches, Unkonventionelles….  *smile).
Alles, was als unnötiger Ballast erkannt wird, darf über Bord – und das Segel der Liebe kann sich ausbreiten….

…. . mit dem Segel der Liebe ….

Es ist warm genug, im Cockpit zu sitzen, mit Blick auf die grünen Girlanden-Christbäume, die an der Piermauer befestigt sind.
Und wir hören, unter welchen Bestimmungen es aktuell möglich wäre, in Kalamata einzulaufen. Orai hat ja einen Winterplatz in Kalamata gebucht – Lockdown sei Dank oder Lockdown-verschuldet werden wir aber wohl noch weiterhin gemeinsam Zeit auf Astypalea verbringen.
Mögen wir weiterhin gemeinsam Seemannsgarn spinnen (hier wie auch zuhause ist ja der Winter die ideale Zeit, um solchen Beschäftigungen nachzugehen – zuhause mit prächtigen Schneeflocken, die draussen vom Himmel tanzen, und drinnen dem Prasseln des Feuers im Kachelofen – und mit Schafwolle statt Seemanssgarn. *lach*.

Solch gemeinsamen Gespräche sind für uns immer wieder ideenbringend und erfahrungsschatz-erweiternd. Und heute nehmen wir – ganz praktisch und naheliegend – die orai´sche Lösung für einen Wind- und Regenschutz für den Niedergang + den vorderen Teil des Cockpits , eine Erweiterung des Sprayhoods sozusagen, in unsere To-Do-Liste auf, auf der schon „Geräteträger, Bimini-Gestell und -überdachung“ steht. Die To-Do-Liste für diesen Winter. Die To-Do-Liste für „Nach dem Lockdown“.

Am Nachmittag stürmen wir die skala- und chora-ischen Lebensmittelgeschäfte und finden tatsächlich auch Christbaumkugeln, Weihnachtskerzen und -schokokugeln, Tannenbaum-Servietten, eine Merry-Christmas-Pudel-Mütze und 2 lustige Weihnachtsmann-Gesichter-handschuhe.

Und so nebenbei auch einiges, was an Bord nachzulegen ist an Lebensmitteln, Getränken & Co. Über den Kassentresen wandert eine beachtliche Menge – glücklicherweise ist mein bewährter Packesel mit dabei!

Am Abend genießen wir die – der Strom-Nabelschnur zum Pier-Versorgerkasten sei Dank – Heizstrahlerwärme im Saloon!

Das Packerl mit den Socken hat sich – laut Sendungsverfolgung – schon ganz schön weit herumgetrieben. Nach seinem Abstecher in die entgegengesetzte Richtung, in den Norden (nach Deutschland) hat es sich doch noch Richtung Süden bewegt und ist nach einem Aufenthalt in Budapest mittlerweile immerhin schon in Sofia …. Heißt aber auch: es wird wohl noch etliche Tage unterwegs sein….