Momente, die ich liebe! Das Farbspektrum der Nacht verändert sich Richtung „Tag“, es sind mindestens „50 Shades of Grey“, bis der rote Ball – heute 90 ° backbord – langsam aus den Fluten hervorsteigt, sich von diesen löst und Sprosse und Sprosse die Himmelsleiter erklimmt, um die Tagwache anzutreten. Auch er hat eine Änderung seines Farbspektrums im Programm – warme rot-orange-gelb-Tönen. Keine 12 Stunden ist das gleiche Schauspiel in die andere Richtung her. Es zeigt einem sowohl die Endlichkeit als auch die Unendlichkeit auf…..
Das Meer „ist“ einfach. Unbeirrt, unbeeindruckt. Leichtes Wellengekräusel am Abend, in der Nacht, am Morgen und tagsüber – ruhige See, zwischen 10 und 20 Knoten Wind, zwischen 4 und 7 Knoten Fahrt – perfekte Bedingungen für eine angenehm-ruhig-bewegte Nacht auf See!
Für uns ist es die 2. Nacht auf See in Folge. Wir sind noch auf Höhe Rimini. Der Bohrturm, der sich zwischen Vitamine und den mittlerweile strahlend weiß-gelben Ball schiebt, wird in ein rotes Licht getaucht und gewinnt dadurch maximal an Präsenz und Schönheit.
Wie ungewöhnlich für uns. Wir waren schon einmal auf dem Weg zu den Tremiti-Inseln. Knapp südlich von Ancona machten wir kehrt, weil wir die verbleibende Urlaubs-Zeit brauchten, um wieder zurück nach Cervignano zu kommen. Die Winde haben es nicht zugelassen. Und wir wollten nicht Motoren. Jetzt ist es nicht wesentlich, ob wir einen Tag früher oder später diese Inselgruppe am Sporn des italienischen Stiefels sichten. Ein vollkommen neues, ungewohntes, ungewöhnliches Zeitgefühl! Und es fühlt sich guuuuuut an!