„Bum….Bum…….. Bumbum……………….Bum …..
Es ist ca. 2 h 30 frühmorgens. Wr liegen vor Anker gegenüber der Hakuna Lodge im Saloum-River in Senegal. Wir sind in der Bugkabine und tun das, was wir normalerweise des nächtens tun: Wir schlafen.
Bum…… Bum……… BumBum…… (….. Zart, leise, vorsichtig ……..)
BUM!
Nach diesem etwas härteren Schlag stehen wir nicht nur sprichwörtlich im Bett – und stecken den Kopf aus der Bugkabinenluke in den Nachthimmel.
Ein Boot ist DIREKT neben uns – *augenreib* …. tatsächlich: Vitamine kuschelt!
Vitamine kuschelt mit Cataleya!
Als ob wir uns irgendwo im Hafen perfekt nebeneinander eingeparkt hätten – nur die Fender dazwischen aufbauen, das wäre noch die „gute Seemannspraxis“ gewesen.
(Symbolfoto)
3 Boote, deren Crews sich aus franz. Jungs rekrutieren, sind gestern dazugekommen.
(5 Boote hier vor Djirnda – das wird wohl eine extreme Seltenheit sein!)
Renate bekam Info von ihnen, dass sie im „Marineschutzgebiet“ liegt.. Also hat sie umgeankert. Und jetzt kuscheln wir!
Der Strom ist wohl gekippt, vielleicht der Anker gesleept, vielleicht auch nur die Ankerlänge gerade so dimensioniert ….. was für ein Glück, dass wir Bauch an Bauch kuscheln! Das halten wir bzw. die Scheuerleiste von Vitamine schon aus!
Trotzdem – als Sofortmaßnahme hole ich die Fender hervor und versuche, sie zwischen Vitamine + Cataleya zu bringen, um sie das tun zu lassen, was sie normalerweise tun: Uns vor Fremdkontakt zu schützen, uns abzupuffern.
Bei der Gelegenheit flutscht einer unserer Fender vorne am Bug in´s Wasser.
Sepp hechtet hinten am Heck in´s Wasser, um ihn zu retten. Wassersport um 3 Uhr früh. Mal was anderes.
Rettungsaktion geglückt! Trara!
Anker hoch, neu ankern – wie schön – die Bootslage bleibt ab sofort ruhig!
Der Plan von gestern,
nun doch nach Süd-Senegal zu gehen
und nicht in Dakar auszuklarieren,
setzen wir heute
am frühen Nachmittag um:
Bye Bye Saloum-Riviere! Casamance – nous voilà!
Wir segeln bei Djifer vorbei (offenbar die Heimat von Heerscharen von Fliegen, die uns seitdem begleiten – wahrscheinlich steht ein großes Fliegenmeeting in Südsenegal an), hinaus in den Atlantik und hinein in´s nächste Flußdelta des Saloum-Rivers, um dort die Nacht zu verbringen.
Beim ersten Morgengrauen lichten wir den Anker, lassen Gambia „links liegen“ und segeln hinunter in den Süden.
Es ist eine sehr angenehme Segelei, und wir sichten nur wenige Fischerbojen – sehr wenige – wie angenehm! Kein Vergleich zum Gebiet vor Dakar oder zur Strecke von Dakar nach Saly.
Fischer in hübschen Pirogen begegnen wir vielen: die Fischer nehmen für bessere Fangquote Fahrten weit hinaus in den Atlantik in Kauf.
Als sich die Sonne anschickt, den Himmel im Westen in klassisch gelb-orange-rot einzufärben, sind wir schon fast an unserem Etappen-Ziel, der senegalesischen Küste knapp nach der gambianischen Grenze. Perfekt! Der wind hat uns diese gut 46 Meilen prächtig vorangetragen, nur für 1 Meile, die letzte, ist Pauli eingesprungen.
Von Ferne leuchten ein langer Sandstrand mit ein paar Bäumchen und mir kommt vor, sie winken verführerisch herüber.
Ich hätte sie gerne am nächsten Morgen mit dem Kanu besucht – aber – hier, weitab von menschlichen Behausungen, haben wir keinen Empfang, den der Käpt´n spätestens am Montag wieder braucht – also legen wir in der frühen Morgendämmerung des nächsten Tages wieder ab.
Pünktlich zum Sonnenuntergang (nach tollem Oxley-Segeln mit frisch montierten Umlenkrollen und erstmalig verwendetem Barberholer) haben wir Gambia „links liegen“ gelassen und ankern wieder in Senegal – in Süd-Senegal, Pirogen incl.!
Alle winken freundlich zurück, mehr oder weniger enthusiastisch, manche fragen vorsichtig an, ob vielleicht Eßbares das Boot wechseln könnte.
Am nächsten Morgen ist es recht frisch, da tut die Winterjacke wieder gut, als die Sonne sich wieder anschickt, nach der Nachtruhe den Himmel einzufärben, sind wir bereits on tour – weiter in den Süden, Tagsüber ist es warm genug für „oben ohne“!
Entlang der Küste sind immer wieder Häuser und Siedlungen zu entdecken – das Internet ist okay.
Nach 6 -7 h fahrt tauchen wir in den
„Lebensbaum“ von Casamanche,
rund um das wohl bekannteste Touristen-Gebiet von Senegal (Cap Skirring) in Süd-Senegal ein!
Laut Navily gibt es im 1. Seitenarm des Casamanche-Rivers eine sehr lauschig-angenehm-wohlfühlige Lodge.
Wir setzen den Anker in diesem Gebiet und genießen die Ruhe des Flusses – nach den letzten 2 Schwell-gebeutelten-Nächten.