Glücklich und diesmal offiziell angelegt bietet sich uns heute auch die Möglichkeit zum Landgang, die wir umgehend nutzen!
Erstes Ziel: Spanien!

Wir haben das Land auf britischem Boden betreten (darauf hat uns unser Geburtstags-Feier-Marineur in lustiger Form hingewiesen, indem er beim Anblick unserer spanischen Flagge meinte: „That´s the wrong!“ Woraufhin wir meinten: „It´s only the flag! Only the flag! We are from Austria!“
Puh – nochmal die Kurve gekratzt! *lach*
Und jetzt: Auf nach Spanien! Über das Rollfeld des Flughafens! Per Ampel wird das Rollfeld für Auto- und Fußgängerverkehr zum Überqueren freigegeben, wenn es gerade nicht zum Starten oder landen gebraucht wird. Eine lustige Besonderheit – the British are funny, sometimes!
Nach dem Betreten des spanischen Bodens gehen wir wieder zurück, flanieren durch die gibraltarische Einkaufsmeile und die Altstadt… kommen schließlich in den Hafenbereich und machen eine hübsche Entdeckung: ein wunderschön restauriertes Schiff aus den 50er-Jahren – neue Planken, neue Seile, neuer Baum (noch in der waagrechten), locker 60 m lang, unzählige Seile in der Vertikalen, die erahnen lassen, wie toll dieses Schiff unter Besegelung aussehen muß … !
DAS wäre ein Seminar-Yoga-Tanz-Dolphin-Healing-Schifferl!
Die 2 Boys, die an Deck gerade eine Lagebesprechung durchführen, freuen sich über mein Statement: „You are on a wonderful boat“ und geben gerne Auskunft: eines der beiden Großsegel hat eine Fläche von 450 m2 – die Besegelung zu aktivieren ist die nächste große Aufgabe, um das Schiff startklar zu machen – es ist bis jetzt kommerziell genutzt worden und soll in den privaten Bereich übergehen – Käufer werden noch gesucht!
Hm… ja…. Wir sind immerhin schon auf einer Beneteau 50 mit gut 15 Metern Länge unterwegs – wäre ja gar nicht mehr soooo viel Unterschied… *lol*
Und nein, wir sind nicht das Charterunternehmen – wir haben gechartert… *lol*
Anschließend finden wir das perfekte Lokal in der Innenstadt für´s Abendessen: die Inneneinrichtung ist in grün – das gleiche Grün wie meine Jacke! Die Fischplatte für 2 hat gemundet und bildet den Abschluß dieses 1. Landgangs in Gibraltar. Und es gilt, noch eine Premiere zu feiern: Es ist der 1. Landgang in unserer Segelkarriere in der Konstellation „Wir 2 + ein Boot“!
Dienstag 1.5.2018
Makaken, wir kommen! Heute ist „Affentag“!
Die Seilbahn bringt uns gemächlich auf den Felsen von Gibraltar. Seltsam – die Personen die herunterkommen, tragen viel mehr an Gewand als die, die hinauffahren – im Hafen war es angenehm warm …. Gut 400 m weiter oben herrschen andere Temperaturen – wir als Gebirgsbewohner hätten es ja wissen müssen! Schnell die Weste und das Gillet drübergezogen und schon fühlen wir uns passender gewandet!
Der Ausblick ist wirklich beeindruckend und sehenswert! Immer wieder tut sich nach jeder Kehre und neuem Blickwinkel ein „wow“-Erlebnis auf. Beim Anblick der Stadt und des weiträumigen Einfahrts- und Hafengebietes und dem Blick auf 2 Kontinente fühlt man sich wie der Betrachter eines Wimmel-Kinderbuches.
Die Aussichtsterrasse und der Sky-Way sind gut gewählt und auch gut ausgeführt!
Verschiedenste Wege (von Touri-Autobahn bis leichtem Klettersteig) stehen zur Auswahl – so ist für jeden etwas dabei!
DIE Attraktion des Berges selbst sind die Makaken!
Immer wieder wird man auf richtiges Verhalten hingewiesen – in der Talstation der Seilbahn mit genialen Cartoons, die – wenn man sich auf den Humor des Cartoonzeichners einlässt – unmissverständlich klarmachen: nicht füttern – nicht streicheln – nicht „nachäffen“ – im ureigensten Interesse!
Die possierlichen Tiere sind allgegenwärtig, putzig anzusehen, gemütlich, verspielt, von zurückhaltend bis frech, mischen sich unter die Besucher, sind äußerst beliebte Fotoobjekte, dulden Annäherungsversuche und zeigen sehr deutlich, dass sie keine Kuschelpartner für Menschen sind. Spätestens beim Entblößen der Zähne wird einem sehr schnell klar: die Warnung vor Bissen bei Nicht-Einhalten der „Benimm-Regeln“ ist nicht nur leeres Gerede, um die Affen vor Belästigung zu schützen!
Alle Altersklassen und viele Charaktere sind vertreten! Es wäre ein Beobachtungsfeld von äffischen und menschlichen Verhaltensweisen für Stunden, Tage, Wochen…..
Und es ist erstaunlich, berührend und erschreckend, wie ähnlich sie uns in Aussehen und Verhalten sind – wahrlich unsere Brüder und Schwestern!
Makaken lieben Eis! Beim Kiosk-Stand der St. Michals-Grotte gönnen wir uns ein Lutsch-Eis – die Verkäuferin warnt uns: Be careful, the monkeys also love it!
Gut, wir werden aufpassen. Danke für den Tipp.
Wir stellen uns gemütlich im Eingangsbereich des Kiosk hin – schon sind ein paar haarige Vertreter zur Stelle und zeigen eindeutiges Interesse an unserem Leckerbissen!
Lachend ziehen wir uns in den inneren Bereich zurück und setzen uns an einen Tisch. Bis hierher werden die frechen Ganoven sicher nicht vordringen.
Ein paar Sekunden später sitzen wir schon zu Dritt am Tisch! Unser Gast sitzt artig auf einem Sessel, stützt einen Arm lässig an der Tischkante ab und beobachtet genau das Eis in des Käptn´s Hand und dessen Bereitschaft, ihn vielleicht ja doch teilhabenzulassen. Die zweite Hand streckt er aus in Richtung des begehrten Leckerbissens – als höfliche Aufforderung – sein Oberkörper kommt weiter nach vorne – der Käpt´n schützt sein Eis mit der 2. Hand – Rückzug des Gegenübers.
Ein paar Sekunden vergehen.
Mit wahrlich „affenartiger“ Geschwindigkeit beschließt der Makaken-Lausbub, das Schicksal des Eises + sein leibliches Wohl selbst in die Hand zu nehmen.
Angriiiiiiiiiiiiiiff! Die behaarte Hand schießt nach vorne, der Oberkörper beugt sich weit über den Tisch, der Griff direkt auf die Spitze des Eises gelingt!
Doch er hat nicht mit der Geistesgegenwart und schnellen Reaktionsfähigkeit des Käptn´s gerechnet: Dieser lässt seine ohnehin schon eisbeschützende Hand nach oben schnellen und drückt somit die Lausbubenhand nach oben (Beweisfoto!) – weg vom Eis – Feldzug misslungen – Rückzuuuuuuuuuuuuug!
Unser Tischgenosse verschwindet von unserem Tisch als auch vom Innenbereich und überlegt sich wohl einen neuen Schlachtplan für sein nächstes Lustobjekt….
Diese Szene bleibt wohl nicht nur uns, sondern allen Umstehenden, die sie miterlebt haben, als lachmuskelstärkend und seelenerhellend in Erinnerung!
Auf diese Weise auf allen Ebenen gestärkt betreten wir die St.Michael´s-Grotte.
Eine Tropfsteinhöhle mit Farb- und Toneffekten, wie das www preisgegeben hat.
Wir sind vom 1. Moment an beeindruckt.
Enorm schöne Anblicke von Stalaktiten und Stalakmiten, verschiedenste Varianten von hängend, zusammengewachsen und stehend, großflächig bis alleine für sich wirkend – auch hier könnte man Stunden + Tage verbringen, um diese Schönheiten der Natur gebührend zu bewundern und immer wieder neue Gesichter, Figuren, Landschaften und Konstellationen zu entdecken! Gut zur Geltung gebracht und untermalt von farbigen Lichtspielen + Musik – absolut empfehlenswert! Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Die gesamte Grotte ist sehr „großflächig“ – im Vergleich zu unserer ebenfalls beeindruckenden heimatlichen Lurgrotte – und somit vom Anfangsbereich an ein Gigant. Den Besuchermassen entsprechend sind es keine Treppchen sondern breite, gut angelegte Treppen mit Geländer als Gehwege, zum Teil rechts und links massig Stapelsitze für die Veranstaltungen (Konzerte, Aufführungen, private Feierlichkeiten…), die hier abgehalten werden.
Es ist ein Staunen und Erfreuen den ganzen Grottenbesuch hindurch!
Wir beschließen, den Rückweg gehend anzutreten – den Berg nach unten wandernd zu erkunden. So gönnen wir uns auch noch den Besuch der ebenfalls beeindruckenden Hängebrücke auf halber Höhe – für diejenigen, die nicht nur von ein paar Seilen und Brettern vom Abgrund getrennt und vom Absturz abgehalten werden wollen führt der Gehweg direkt am Felsen weiter – auch da durchdacht und gut ausgeführt!
Das leichte Schwanken der Brücke erinnert an… na … an was wohl… ?!? *blink*
Den Weg säumt verschiedenste unbekannte und auch bekannte Flora – duftend und schön anzusehen – die Kapuzinerkresse wuchert (wir sind ja DOCH in südlichen Gefilden), bietet ein wunderschönes Farbenspiel und uns einen willkommenen würzigen Aperitif!
Wieder in der Stadt empfängt uns Volksfestcharakter: Auf einem Platz spielt eine Band, die Restaurants rundherum sind gut besucht und viele Menschengruppen und –grüppchen hören zu und unterhalten sich. Wir suchen uns ein stilleres Platzerl – und gehen zu einer Pizzeria, die uns schon gestern angelacht hat – gute Wahl – die Familien-Pizza (weil dann unlimitiert Getränke) schmeckt hervorragend! Tauben und Möwen im freien Eßbereich fungieren als „Tischabräumer“ und „Saubermacher“.
Wir staunen über die Größe der Pizzarand-Reste, die eine Möwe in einem Arbeitsgang und unzerkleinert verschlingen kann.
Ein paar Spatzen mischen sich auch unter die „Großen“.
Die Nachspeise stellt ein Eis im Volksfest-Trubel dar – diesmal ganz in Ruhe – die Kinder und Hunde am Platz sind allesamt gut erzogen *lach*
Auf dem Weg zu unserer „Mary-Anne“ fallen wir über einen kleinen Supermarkt her, wir füllen unsere Vorräte wieder auf für die restliche Woche!