Taormina – ein sizilianisches Juwel

Auf nach Sizilien!
Unser erstes Ziel ist Taormina, eine „Hügelstadt“ (zwischen Meer und Hügelgipfel) an der sizilianischen Ostküste.
Laut Dorit und Oliver ein absolutes sizilianisches Kleinod – na dann – nichts wie hin!

Wir gehen im nahegelegenen Naxos (Hach! Diese Namensgleichheit mit der griechischen Insel in der Ägäis!) vor Anker.
Staunend betrachten wir die Vielfältigkeit des weitläufigen Sandstrandes aus der Ferne, Zum Teil leuchten einfärbige, geradlinig aufgestellte Hütchen herüber und zum Teil ist er mit bunten, unterschiedlichsten, im lockeren Verband sich befindlichen Hütchen ausgestattet. Somit sind die Besitzansprüche der Hotels klar erkennbar.

Gegen Abend tuckern wir mit Vitaminchen in den kleinen Hafen, auf der Suche nach einem Dinghi-Abstellplatz, und wir stellen fest: es gibt keinen.
Schlussendlich legen wir uns an den Steg eines privaten Anbieters, was wir allerdings erst bemerken, als wir beim Verlassen des Steges das versperrbare Tor passieren. Ansprechperson ist keine ausfindig zu machen. Etwas frech beschließen wir, Vitaminchen liegenzulassen. Zumindest liegt sie in dieser versperrten und vielleicht sogar beaufsichtigten Zone gut geschützt für die nächsten Stunden.

Ein Taxi bringt uns samt seinem typisch-italienischem gesprächig-sympathischen Chauffeur „Camillo“ in das nahegelegene Taormina, setzt uns vor dem südwestlichen Burgtor mit der Erklärung ab, dass wir nur dieser Straße zu folgen brauchen und am Ende angekommen genügt ein Anruf und eine halbe Stunde später ist er wieder da.
Der Mann versteht sein Geschäft!

In der Antike wurde Taormina durch einen dreifachen Befestigungsring gesichert. Aus dieser Zeit sind zwei Stadttore erhalten, die heute im Kern der Stadt DIE Flaniermeile von Taormina begrenzen.
Sobald wir „Porto Messina“ passieren, sind wir mitten im Getümmel. An der mit alten Steinen gepflasterten Straße in Fuhrwerk-Breite reihen sich rechts und links bunte Bekleidungs-, Lebensmittel-, Kunst-, Souvenir- und Süßigkeitengeschäfte.
Und jede Menge 2-Beiner!

Auch
das Erkunden
der Seitengassen lohnt
sich …….

……. in manchen davon
ist die Schulterbreite
die natürliche Auslese!

Die alten Gemäuer bestechen mit vielen kleinen schmiedeeisernen Balkonen,
die häufig viel „Persönlichkeit“ ausstrahlen.


Sepp probiert mal, wie ihm eine typisch sizilianische Kopfbedeckung steht!

Na guuuut

Taormina ist bunt, laut und rührig –
und insgesamt adrett und stimmig!

Die recht unscheinbar
wirkende Hülle der Kirche
„St. Katharina von Alexandrien“

…. und auch die Säulen werden gut zur Geltung gebracht.

Wir lassen uns mittreiben, passieren das mittlere Tor, genießen die Vielfalt der „2. Hälfte“ und wählen eines der Gassenlokale mit nettem Gastgarten und einladender Speisekarte für einen Zwischenstopp.

Beim Durchflanieren haben wir festgestellt: Die „besseren“ Lokale werben mit Meer-Blick. Bei einem Blick auf den rechten Bereich der Speisekarten staunten wir: Wow! Sooo viel ist Meer-Blick also wert! Denn die (hoffentlich) erlesenere Qualität der Speisen und das (zugegebenermaßen) stilvollere Ambiente können nicht alleine für den eklatanten Preisunterschied verantwortlich sein. So haben wir einstimmig beschlossen, hier darauf zu verzichten – und ebendiesen auf Vitamine wieder umsomehr zu genießen!

Während „Bruschetta“ (das typische italienische Stangenweißbrot „Ciabatta“, belegt mit Tomaten, Zwiebel, Knoblauch und Gewürzen) in Vorbereitung ist, beobachten wir das emsige Treiben rund um uns.

Wir sind mitten in der „Ferragosto“ hier gelandet – in den 3 August-Wochen, in denen ganz Italien urlaubt – und das bevorzugt in Italien.
Ferragosto ist keine Erfindung der Neuzeit – Ferragosto hat Geschichte!
Im alten Rom, im Jahr 8 v. Chr., hatte Kaiser Augustus eine mehrtägige freie Zeit eingeführt, die in diesen Zeitraum (genau genommen um den 15. August) gefallen ist.

Laut Camillo sind aktuell 90+ Prozent Italiener anzutreffen. Heuer besonders viele, da die Covid-Reisebestimmungen doch viele aus Nord-, Mittel- und Osteuropa, aber auch aus den USA und Russland von klassischen Urlaubsdestinationen fernhalten.

Wie auch immer – HEUTE ist ein guter Tag, um sich das „Ja-Wort“ zu geben, das haben sich mehrere Verliebte gedacht:

Über den Weg laufen uns auch diese 2 Kultfiguren:

wie eindeutig zu sehen ist, ziehen sie nicht nur Kinder an…..

Camillo zeigt uns bei der Rückfahrt freudestrahlend Fotos und Videos von der Mega-Feier anlässlich des 18. Geburtstags seiner Tochter.
ER selbst ist es, dieser coole Typ im weißen Anzug mit roter Krawatte – ihr Vater, nicht ihr Lover, mit dem seine hübsche, hiermit in den Erwachsenenstatus eintretende Tochter, eng umschlungen und sehr gerührt tanzt.
Berührend.
Die Emotionalität, die diese Bilder ausstrahlen, ist enorm und breitet sich im ganzen Taxi aus.
Ob solche Mega-Partys zu diesem Anlass in Italien üblich sind?
Nein. Und es war sehr teuer. Sie wird sich lange daran erinnern.
Ja – bestätigen wir – ihr Leben lang.

Camillo bringt uns glücklich wieder retour, und der Nachtwart (der Steg ist tatsächlich sogar des nächtens besetzt), ist so nett, uns das Tor augenzwinkernd zu öffnen und uns somit den Zugang zu Vitaminchen freizugeben. Von unserer Unschuld in puncto „Nicht-Wissen“ haben wir ihn zwar sicherlich nicht überzeugt, aber glücklicherweise doch von unserer Redlichkeit.
Mit der Weisung: „Da drüben ist für´s nächste Mal die Erlaubnis einzuholen.“

Auch wenn wir verschiedene Sprachen sprechen – unsere Botschaft als auch seine waren eindeutig und sind jeweils passend beim Gesprächspartner angekommen)

Tja – und was ist heute zuhause so passiert?
Es wird gefeiert !
Diese gelungene Torte entspricht ganz dem Geschmack des Geburtstagskindes!
Darum ist sie auch nicht an Bord sondern vom Tortenkünstler Georg heute früh frei Haus meiner Mutter zugestellt worden!
Happy Purzltag, liebe Mutti! Frisch und fröhlich in´s nächste Lebensjahrzehnt!