Lobos und Corralejo – Fuerteventura´s Norden

Der Stop von 1 1/2 Tagen in Puerto del Rosario an der Ostküste von Fuerteventura hat gut getan.

Neben vieler anderer Tätigkeiten ist auch das für uns neue Programm „Luckgrip“: nachjustiert: der Käpt´n hat das Polardiagramm angepasst, denn VITAMINE kann die Härte des vorgegebenen Kurses nicht laufen oder wir den entsprechenden Segeltrimm nicht machen oder es scheitert daran, dass unsere Genua nicht den Originalschnitt hat, oder… oder…. oder…. sooo viele Möglichkeiten, sooo viele Varianten!
Die Wetterroutingmodelle mit GFS + ECMWF haben 12 h 15 als bestmöglichen Zeitpunkt der Abfahrt vorgeschlagen … na dann…. Vorschlag angenommen!

Je weiter VITAMINE Fuerteventura hinter sich lässt, desto ruhiger und gleichmäßiger werden Welle und Wind! Hurra!
2 große Schläge (10 Meilen in den Osten, 12 Meilen in den NW) und anschließend gemütliches Aufkreuzen bis zur Insel Lobos, bis in die Bucht „Paso de la Orchilla“
– was für ein feines Schönwettersegeln!
Auf der Backe – für das ideale Segelfeeling!

Was für ein seglerisches Kontrastprogramm zur letzten Fahrt – vor ein paar Tagen erst und noch in intensiver, detailreicher Erinnerung!
Wie schön und wunderbar und zauberhaft, das wir so eine Vielfalt leben + erleben dürfen!

Die Vorbereitung auf den Ankerplatz mit dem App „Navily“ incl. dem Lesen der Rezensionen anderer Segler, funktioniert auch diesmal hervorragend: 1. Versuch – und Anker hält –> Ankerkralle befestigen –> Manöverschluuuuuck!
(„Darreichung eines alkoholischen Getränks an Neptun (dem Gott des Meeres (und übrigens auch dem Gott der Pferde), dem Lenker der Ozeane, zum Dank,, das er einem wohlgesonnen war, seinem himmlischen Stande entsprechend IMMER zuerst ) und an alle Crew-Mitglieder – als Belohnung und Anerkennung für ein absolviertes Manöver an Bord.“
Der Manöver gibt es viele. Ein Bruchteil davon ist nachzulesen auf dem T-Shirt des Käpt´n (das erste Foto hier in diesem Beitrag ;-))

Und schon kann der Programmpunkt „Buchtkino“ starten:
Kiter, die vollendete Sprünge vollführen, kleine Fähren und große und kleine Ausflugsboote, die Heerscharen von Touristen von Corralejo nach Lobos bringen und Stunden später retour.
Und bei der Szene „Ankern-wie-Ankern-Wo“ sucht sich ein Katamaran justament die Nähe eines anderen, bereits vor Anker liegenden Kat´s, um selbst sein Ankerglück zu versuchen. 1. Versuch fehlgeschlagen: Anker hoch. Währenddessen macht sich das Ankerhalt-Such-Kat selbständig, stellt sich quer und treibt in gefährliche Nähe des Ankerhalt-Gefunden- Kollegen. Aufruhr + Hin- und Herrennen auf beiden Booten. Das Anker-Such-Kat schafft die Welle und treibt knapp am Ankerhalt-Gefunden-Kat vorbei.
Hurra! Klappe zu. Szene aus.

Hier ist der schönste Platz, um den UV-Schutz von Vitaminchen nachzunähen bzw. zu verstärken, wo er sich als zu schwach erwiesen hat.

Des nächtens ist es ruhig.

Keine Kiter. Keine Ausflugsboote.
Nur Glitzerwasser, Mond + Sterne.

Jörg + Margo auf Kat „Kanoa“ liegen neben uns. Bevor sie uns besuchen kommen, rettet Jörg noch schnell ein Schlauchboot samt seiner 2 verzweifelt paddelnden Insassen, die Welle + Strömung unterschätzt haben und ohne das Abschleppmanöver von Jörg wohl in die Weiten des Atlantiks getrieben worden wären. Wann – und ob – sie wohl „drüben“ angekommen wären, an der Westküste von Amerika?
Margo ist begeisterte Köchin – ihre eingelegten Tomaten schmecken hervorragend!

Lieber Besuch : die Crew der „Kanoa“

Corralejo, der Ausgangspunkt der Kiter und Ausflugsboote, liegt gleich gegenüber, quasi ein Bootssprung entfernt.
Die „Dünen von Corralejo“ leuchten verlockend strahlend hellgelb-glänzend. Sie sind der Kern des „Parque Natural de las Dunas de Corralejo“ , der sich über 11 km erstreckt. Verlockend…. aber diesmal fahren wir nur zum Bunkern in Corralejo ein – vielleicht gibt es ein nächstes Mal, oh Du Dünenlandschaft! mit hoher Anziehungskraft!
Mitten im Dünengebiet stehen 2 Hotelkomplexe. Einfach so in diese geschützte Naturlandschaft gesetzt. Welche dunkle Machenschaften da wohl in ebensolchen Hinterstuben zugange waren….. ?

Hotelkomplex in den Dünen von Corralejo

Uns erwartet ein großer, adretter, noch im Aus- und Aufbau befindlicher (das gilt auch für die sanitären Anlagen), Hafen und eine smarte, quirlige Stadt, mit unendlich vielen unterschiedlichen Restaurants (Mexiko, der Orient, Amerika, Italien uva. und ja – sogar Spanien ist vertreten) und Lokalen und Einkaufsmöglichkeiten. Und „Hochwasser-Bäume“ in der Flaniermeile. Und richtig gute, motivierte Live-Musik!
Wir sind – wieder einmal – überrascht: Hier, auf dieser relativ unbekannten, relativ unbewohnten Insel in diesem relativ kleinen Ort gibt´s mehr „Äktschn“ als in Las Palmas auf Gran Canaria!