Brasilien: von Fernando nach Jacaré

Nach 2 Tagen im grünen Inselparadies Fernando de Noronha segeln wir heute noch weiter ans brasilianische Festland, nach Cabedelo im Bundesstaat Paraiba, in die Marina Jacaré.
Diesmal „nur“ 2 tage (und Nächte) „on tour“ – so der Plan.
Unsere Aufenthaltsgenehmigung endet um 18 Uhr – pünktlich heben wir den Anker (mitteleuropäische Gründlichkeit).
Und mittlerweile wissen wir ja, dass die netten Mannen der Behörden direkten Blick auf unseren Ankerplatz haben!

Der Sonnenuntergang leuchtet in schönen Farben vor VITAMINE´s Bug –
die Richtung stimmt – wir fahren gen Westen!

2 Schönwetter-Segeltage folgen – hart am Wind, daher mit beachtlicher Kränkung und nicht soooo komfortabel wie der Wind von Raumschot bei der Atlantiküberquerung … aber…. genau wegen diesem Segel-Feeling haben wir schließlich einen Einrümpfer – unsere VITAMINE !
Auch wenn man sich mal hinlegen muss, um die Fuß-Lade zu öffnen! Das Segelgefühl isses wert!

Spätestens bei der Einfahrt in den Bereich der gut betonnten Fahrwasser-Rinne im Rio Paraiba stehen die Zeichen auf „Fender“.
Zeit, unseren „Großen“ wieder aufzupumpen (die letzten Monate hat er zusammengefaltet in der Heckkabine verbracht).
Ein havariertes Stahl-Ross – natürlich unbeleuchtet – war glücklicherweise nicht direkt auf unserer Route – für einen Schreckmoment war dessen plötzliches Auftauchen an Backbord aber auch ausreichend!
Im Ankerlicht-Schein einiger anderer Segelboote suchen wir uns unser Platzal für die Nacht.
Der nächste Morgen startet ganz nach dem Motto: „komm gut in den Tag“ – wir haben herzerfrischenden Besuch!
Ein Dinghi düst heran, und aus demselbigen schallt ein herzliches Willkommen – auf Deutsch !!! Unser erster Morgen auf dem brasiliansichen Festland – in Südamerika – und wir hören Deutsch!
Was für eine nette Überraschung!
Antonia + Tim auf ihrer SY Noah haben hier schon einige Wochen vor Anker liegend verbracht und wollten eigentlich schon wieder unterwegs sein – ein Unwetter hat sie noch einmal „festgehalten“ – das hat wohl so sollen sein- wie schade wäre es doch gewesen, wenn wir uns nicht kennengelernt hätten!
Passend zu den 2 Strahle-Menschen tauchen gerade in diesen Momenten des Dinghi-Plauschals auch noch Delfine hinter Vitamine auf!
Wir fühlen uns – wieder einmal – herzlichst empfangen!

Auf der einen Seite des Ankerplatzes ist es ungewohnt „voll“. Voll sowohl mit Segelbooten, Bäumen und Sträuchern und auch Häusern. Die 2. Seite zeigt immerhin noch viel Wasser + einen Streifen Land (das andere Ufer) weit weg.
Die erste Tat des Käptn´s:
Maya, den Antrieb von Willi, unserem Autopiloten, aus den Tiefen der Heckkabine hervorholen und zerlegen, um ihr Gutes zu tun. Diese intensive Wartung steht schon seit etlichen Monaten an.

Am Nachmittag holt uns Fernando, einer der netten Marina-Boys ab und lotst uns – perfekt zum Zeitpunkt des Tiden-Wechsels – zu unserem Liegeplatz.
Und schon ist VITAMINE mit Landleinen fest vertäut und die Passerella ist ausgelegt.
Ungewohnt! Anders! Für jetzt gut!