Vathy – im Hinterland unterwegs

Heute geht der Lockdown in die Verlängerung. 1 ½ wochen werden angehängt, bis 7. Dezember – heißt es. Die Zahlen steigen, heißt es – das gleiche Spiel wie im restlichen Europa.

Um Xundhait geht´s dabei schon lange nicht mehr – „It´s another game, that is being played….. „

Na dann – wie schön, dass es uns hier in Vathy so gut gefällt!

Beim Spaziergang mit Orai in den Westen, wieder hinauf zu den Klippen der Ostseite von Astypalea, genießen wir das herrlich-sonnige Wetter und es ist erstaunlich, wievieles blüht und austreibt! Sind wir hier im griechischen Frühling oder Herbst? Oder beides?

Bei den Schafherden sind  viele, viele munter herumhüpfende Lämmer zu sehen – sehr oft sind es Zwillinge, oft Drillinge, die jede Chance nutzen, um am Euter des Mutterschafes „flüssig-weißes Kraftfutter“ zu tanken, um sich dann wieder in den „Lämmer-Kindergärten“ zusammenzufinden. Generell sind sie sehr scheu und halten viel Sicherheitsabstand ein. Meist sind sie auch fernab jeder menschlichen Behausung und für sich selbst zuständig.

Hier, gleich angrenzend an´s letzte Haus des kleinen Ortes ist ein eingezäunter Bereich mit 2 fast frisch geschlüpften Lämmchen darin, die – zur Freude des Käpt´ns – handzahm sind! Sie kommen zum Zaun, nuckeln begeistert am Finger vom Käpt´n und das Mutterschaf schaut mit schwindender Skepsis zu. Ich meine, diese Zutraulichkeit liegt daran, dass es „Flaschenlampaln“ sind, das heißt, dass sie es gewohnt sind, mit Flasche zugefüttert zu werden, der Käpt´n hat eine andere Theorie, nämlich: seine weißen Haare im Gesicht verleihen ihm eine faszinierende, vertrauenserweckende Ausstrahlung….

Bei der Kapelle, oben am Berg – naja – sagen wir Hügel, auf 212 Meter über dem Meer, legen wir eine Pause ein, genießen die Sonnenstrahlen auf der Haut und wünschen Orai eine schöne Wanderung – ein Rundweg soll´s werden für sie, den Klippen entlang.

Ein Stück hinter der Kapelle ist einer dieser „Statuen-Sockel-ohne-Statue“ aufgestellt, die uns schon auf Poros und Paros aufgefallen sind. Hier ist er tatsächlich so angebracht, dass man auf ihm einen Rundumblick hat, der einem ansonsten verwehrt bleibt, weil es nunmal nur ein Hügel ist und kein Berg mit einer ordentlichen Spitze. *lach*.

Wieder daheim, auf Vitamine, nutzen wir die letzten Sonnenstrahlen des Tages, um das Genua zu nähen. Für die nächsten Tage ist Regen angesagt, und erledigt ist erledigt.

Dem Käpt´n war aufgefallen, dass die vertikale Naht am blauen UV-Schutz an 2 Stellen nicht mehr durchgängig war, der UV-Schutz hat „geblodert“.

Der Materialverbrauch schlägt sich mit ein bißchen Faden und 3 „kaputt geschufteten“ Nähnadeln zu Buche. Der Segel-Näher hat glücklicherweise keine erkennbaren Folgeschäden – dem metallenen Fingerhut sei Dank!

Der heutige Fast-Vollmond verleiht unserer Bucht einen ganz besonderen Glanz. Mit frisch gebackenem Kuchen und einer Flasche Spätlese feiern wir diese wundersamen Momente auf Vitaminchen – das Meer ist ganz nah und zeigt sich ganz sanft mit einer leicht gerippten Wasseroberfläche, die an eine Tafel Schokolade erinnert. Ein Meer an Sternen leuchtet über uns, leises Schafgeblöcke und Ziegengeläute aus der Ferne ist zu hören – und sonst nichts.

Vitaminchen und ich gehen noch in die Verlängerung und wir erkunden neues Terrain.

Vitaminchen gleitet erstmalig aus der Bucht hinaus. Ein kleines Fischerboot hofft in Ufernähe auf guten Mondfang.

Der prachtvolle Power-Regenbogen, der sich dabei entwickelt, breitet sich über die ganze Bucht, über die griechischen Inseln, über die ganze Welt und schließlich in´s Magnetgitterfeld unserer Mutter Erde aus, er dehnt sich aus, bindet sich ein, verwebt sich ….. Frieden, Vielfalt, Freude, Freiheit, Ganzheitlichkeit, Liebe …. für ALLE ❣️

Herz-Regenbogen