Die erste Woche an Land vergeht rasant schnell. Vitamine wird an vielen Ecken und Enden von vielen Handwerkern besichtigt, betatscht, begutachtet. Viele Kostenvoranschläge trudeln ein. Wir verpacken Genua und Gros in ihren Transport-Taschen.
Bei der Genua ist der UV-Schutz nachzunähen und sie kommt zum Segelmacher, das Gros bekommt einen Platz am Salon-Tisch. Ab heute essen wir zu Dritt!
Der Mast steht nicht mehr senkrecht auf Vitamine sondern liegt waagrecht neben ihr. Der Kranfahrer, der ihn herunterhievt, hat allerdings mehr Interesse an seiner Zigarette als an der Bedienung seines Bauchladens. Eine untere Saling hält der Fehlbedienung nicht stand und bricht. Au&weh-ojeh-ojehmine!
Ein Desaster für alle Beteiligten – nur der Kranfahrer bleibt unbeeindruckt.
Am nächsten Tag kommt Ruri, der Rigger, extra vorbei, um uns mitzuteilen, dass es ihm bereits gelungen ist, eine neue Saling aufzutreiben. Und stellt wiederum fest, dass dieser Kranführer nie wieder einen Auftrag von ihm bekommen wird. Ob er das, was er sich gestern gedacht hat, ausgeführt hat? Vielleicht gibt es ihn jetzt wirklich, den Mann im Mond? Zumindest ward der Kranführer von uns nie wieder gesehen….
Nadaf, der Scuba-Diver, der sein Kat „Freedom“ taufen wird, kommt uns besuchen, bevor er Richtung Israel entschwindet, um seine tauchbegeisterte Gruppe aufzusammeln und mit ihnen auf die Malediven zu fliegen. Sein Job als Tauchguide, Alleinunterhalter und „Boy für alles“ wartet auf ihn.
Ebenfalls lieben Besuch haben wir von dem 80-jährigen Karl, dem pensionierten Schiffsmaschinenbau- Ingenieur aus Deutschland, dessen Hauptwohnsitz seine stählerne „Indian Sommer“ ist, mit der er seit 20 Jahren unterwegs ist. Davor hat er 10 Jahre lang den Maschinenraum von Frachtschiffen auf Vordermann gebracht.
Fast täglich machen wir eine Fahrt mit dem Dinghi – so haben der Dinghi-Motor & ich endlich Zeit, eine Beziehung aufzubauen, uns so bekommt er auch einen Namen: Ab sofort werden wir ihn mit „Paulchen“ anreden, wenn wir nach seinem werten Befinden fragen!
Zuverlässig tuckernd bringt er uns abends zu den Sanitär-Anlagen (ca. 500 m entfernt) und in den Ort Nydri (ca. 1 km entfernt). Die Lokale mit Gassenverkauf haben geöffnet. Es ist eine Freude, ein Gyros, eine pikante oder süsse Palatschinke oder auch mal eine Pizza „so im Vorbeigehen“ mitzunehmen und im netten Hafenambiente zu genießen. Incl. Graupelschauer. Mitte bis Ende April. In Griechenland. Kaum zu glauben, aber wahr!