von KEROS nach AMORGOS

Die Nacht im Cockpit ist überraschend ruhig, hin und wieder ein paar stärkere Windstöße, ansonsten sehr moderat und angenehm. Und bei jedem nächtlichen Blick in den Sternenhimmel und auf die Berghänge der Umgebung kommt Freude auf!

Sobald die Sonne über die Bergrücken wandert, wird es auch richtig angenehm warm!

Heute frühstücken wir sogar – Müsli mit frischem Obst, für Sepp mit Milch, für mich mit Joghurt.

Kleinere Reparaturarbeiten, Wäsche waschen, „nach Hause“ telefonieren….

Fotooooo – Reparatur Badeplattform auf keros

Das Wasser in dieser Bucht ist unglaublich sauber! Wir hatten noch nie wirklich schmutziges Wasser – aber dieses hier ist so besonders sauber, so besonders klar, so besonders rein.

Der nachmittägliche Erkundungs-Schnorchelgang zeigt mir nicht nur karierte Fische (deren orange-rote Flecken sind mittels silberner Trennungslinie in strengem Karo voneinander abgetrennt, nur das Karo rund um die Rückenflosse ist blau, sowie auch das Maul) und viiiiiiele Seeigel, sondern bringt mich auch zum 2. kleinen Sandstrand. Beim Hinschwimmen und vor allem beim Anblick des hübschen, kleinen, hellen Kiesstrandes mit einem schwarzen „Obelisken“ in der Mitte – packt mich die Lust – die Lust auf einen Landgang, zu genau dieser einen Bergspitze da oben!

Ich bin barfuß im Wasser – naja – nicht der richtige Dress für dieses raue Gestein und das dornige Gestrüpp.

Also auf dem Wasserweg zurück. Bei Vitamine angekommen, bemerkt Sepp mein leichtes „Landweh“ und reicht mir meine wassergängigen Sandalen.

Soooo lieb von ihm!

Er kann es zwar nicht nachvollziehen und ist froh, auf Vitamine bleiben zu können *lach*, aber er weiß, wie wertvoll und bereichernd so ein kleiner Landausflug und -aufstieg für mich ist und bestärkt mich darin….

Hach! Und es ist wieder herrlich!

Ich folge den Ziegenpfaden – sie erleichtern den Aufstieg sehr – genieße die Bucht-Blicke, die sich bei jeder Kehre anders gestalten, erklimme den „Gipfel-Felsen“ auf immerhin ca. 175 m über dem Meer und fühle mich wieder mal …. Großartig!

Fotooooo – bergbesteigung auf keros

Bergabwärts gestaltet es sich wegen des vielen losen Materials schwieriger – da sind die meckernden 4-Beiner klar im Vorteil mit ihrem Allradantrieb und natürlich auch aufgrund der täglichen Übung.

Es erinnert mich an Kapverden. Auch dort, auf der Robinson-Crusoe-Insel, war der Abstieg schwieriger als der Anstieg, auch dort war es notwendig, sich auf den Weg zu konzentrieren – eine gute Übung – „Leben im Hier und Jetzt“!

Und auch dort war der anschließende Sprung in die Fluten ein besonders körper- und geist-erfrischendes Erlebnis!

Fotoooooos – Keros – Ziegeninsel – Landgang

Am späten Nachmittag lichten wir den Anker, verlassen diese traumhafte Bucht und machen uns auf Richtung Amorgos – jetzt aber wirklich!

In der beginnenden Dämmerung fahren wir in die Bucht von Katapola ein, suchen uns einen Ankerplatz in der ersten „Bucht in der Bucht“ und genießen davor noch einen schönen Sonnenuntergang.

Fotoooo – Sonnenuntergang bei Einfahrt Amorgos bucht katapola

Diesmal habe ich mich entschieden, die Nacht in der Koje zu verbringen  Im Vergleich mit der wunderbaren einsamen letzten Nacht, nur von Berghängen und Ziegen umgeben unter schönstem Sternenhimmel, tünkt es mir hier sehr hell durch die Stadtbeleuchtung in Blickweite und dadurch viiiiel weniger einladend. Sepp schläft wieder im Cockpit – im Gegensatz zu mir ganz ohne Gelsen. Vielleicht komme ich nächste Nacht doch auch wieder hinaus. *lach*