
Wir stechen in See!
120 Meilen liegen vor uns!
Wir verlassen Arrecife auf Lanzarote (rechts) und gehen weiter in den Westen
next stop: Las Palmas auf Gran Canaria! (in der Mitte der Kanaren)




…. gesellen sich Delphine! Delphine! Delphine zu uns!
Was für wundervolle Momente!
Immer wieder bezaubernd, mit welcher Leichtigkeit und Behendigkeit sich diese freudebringenden Meeresbewohner in ihrem Element bewegen! Grazil und elegant gleiten sie mit rasanter Geschwindigkeit durch´s Wasser, nach vorne, hinten, rechts und links, zischen davon und tauchen in der nächsten Sekunde wieder knapp neben dem Bug auf – sie interagieren untereinander als auch mit Boot und Crew….
So schön kann Leben sein!
Leben im Moment der aufgehenden Sonne, des beginnenden Tages – so kitschig, so echt!
Ein paar Meilen vor Las Palmas leisten uns noch einmal eine große Gruppe der Freudenbringer Gesellschaft! Was für ein Genuß!



Sie gelten als Glücks- und Freudebringer,
als Wächter über Narkosen (im medizinischen Bereich)
und als „Retter der Schiffbrüchigen“


„Land in Sicht“!
Gran Canaria taucht am Horizont auf,
Noch hat ganz Gran Canaria locker unter unserem Genacker Platz.

Die „Bohrtürme“ von Las Palmas nehmen Gestalt an…

… die Fähre hat gerade Las Palmas verlassen und bringt -zig Passagiere, Autos und Co nach Lanzarote, Fuerteventura oder zum Festland ….

… und der schwer beladene Frachter möchte seine Container wohl in Las Palmas entladen.
Im von einer langen Mole geschützten Bereich vor dem Hafen von Las Palmas herrscht unterschiedliches Treiben. Es erinnert an eines dieser „Wimmelbilder“ aus der Kindheit. „Titel: „Auf dem Wasser“.
Riesige Frachter, die selbst in dem Hafenbecken, ausgerichtet auf Giganten, aufgrund ihrer Größe manövrierunfähig sind und von Schleppern an ihren Platz „geschubst“ werden über Segel- und Motorboote von „xs“ bis „xxl“ bis hin zu Optimisten (Optimisten sind eine Segelboot-Klasse für sich: Es sind kleine, leichte Jollen (formstabile Schwertboote) für Kids bis ca. 15 Jahren mit nur einem Segel. Ideal zum Lernen. Ein Optimist ist so gibbelig, dass man jeden Lufthauch und jede kleine Welle direkt spürt.
Tja. Diese Phase der seglerischen Entwicklung haben wir verpasst. Dafür sind wir viiiiel zu spät eingestiegen. Der Optimist ist SICHER deshalb zu seinem Namen gekommen, weil man auf ihm seine Segelkenntnisse „optimieren“ kann *lach*.





Der Gaststeg, direkt vor dem Hafenbüro, befindet sich direkt nach der engen Hafeneinfahrt links.
Ah! Die leicht gebaute Rennsemmel unter französischer Flagge, die uns heute Nacht überholt hat, legt auch gerade an!
Wir scherzen kurz und nett über unsere „gemeinsame“ Überfahrt – die Einladung für heute Abend auf Vitamine folgt auf den Fuß.
Rennsemmeln sind auf Gewichts- und Luftwiderstandsminimierung gedrillt. Diesem Credo fällt dann auch schon mal das Sprayhood zum Opfer. Im Gegensatz dazu haben wir unser Sprayhood in dieser Nacht noch mit unserem Kälteverbau erweitert.
Das könnte der Grund sein, warum die Crew der „Vitamine“ kurzärmelig die Sonnenstrahlen genießt und die Crew der SY „Galaad II“ sich auch gegen Mittag noch im warmen Ölzeug verpackt.hält.
Der Empfang am Gastpier ist freundlich kompetent und motiviert. Bereits Beim Anlegen am Gaststeg sprintet ein hübsch in weiß-blau gekleideter Marineure zur Hilfe heran, im Office erwarten mich 4 gut gelaunte, bemühte derselben Gattung und flugs werden wir von einem schnittigen Beiboot, bestückt mit 2 Marineuris, zu unserem Platz im Hafen gebracht, wo am Steg bereits 1 weiterer Marineur auf uns wartet.
Außerhalb des Hafens ist es möglich, zu ankern. Manche Boote werden wegen Platz- oder sonstigem Mangel angehalten, draußen zu warten, aber es kostet fast gleich viel wie im Hafen.
Der Tipp von Mario und Angeline auf ihrer Westerly Corsair, unseren Liegenachbarn in Arrecife mit viiiiiel Kanaren-Erfahrung: „gleich verlautbaren, dass man mindestens eine Woche bleiben will. Das wirkt sich auf die Verfügbarkeit positiv aus.“ Der Tipp war gut!
Unsere beiden Boots-Nachbarn, zwischen die uns der Käpt´n hier in Las Palmas gewohnt souverän hineinmanövriert, sind beide an Bord und warten – mit Fendern bewaffnet – ob ihre Hilfe notwendig ist. Muchas gracias!
Solch vielfältige Hilfestellungen würde ich mir in jedem Hafen und bei jedem Anlegemanöver wünschen!

Im Verlauf dieser rundum angenehmen Überfahrt hat sich die Temperatur sukzessive erhöht.
Hier vor Las Palmas spult die Sonne gerade ihr- Wohlfühlprogramm ab!- Wie wohlig!
Der Abend mit den beiden Rennsammel-Franzosen Brigitte und Jean-Louis auf ihrer
SY „Galaad II“ verläuft kurzweilig, angenehm und lustig.
Kurzerhand wird „der Drink“ auf ein Abendessen erweitert – nach dem Motto: „Alles, was der Kühlschrank und der Bauch von Vitamine an Essbarem hergibt.“ Wie schön – solche spontan entstehenden, sich aus der Situation entwickelnden zwischenmenschlichen Lebens-Bereicherungen!

Nicht nur das Kältegefühl beim Eintreffen in Las Palmas war bei den beiden größer, auch das Schlafbedürfnis am Abend ist es! Jean-Louis erzählt, äußerst humorvoll und detailreich, warum:
Die Version von Jean-Louis, dem Käpt´n der GALAAD II:
GALAAD II auf dem Weg nach las Palmas.
Vor uns mit annähernd gleichem Kurs ein anderes Segelboot. Ca. 2 Knoten langsamer. Wir beobachten den Plotter, um den gesamten Verkehr rund um uns im Auge zu behalten, um keine Gefahrensituation entstehen zu lassen.
Die Galaad II ist schnell. Brigitte hat in ihrer Jugend Regatten bestritten. Und das begeistert. Geschwindigkeit ist wichtig. Darum haben wir ja auch dieses wind- und wellenschlüpfrige Boot, eine Dehler 41.
Ein Frachter kommt dem anderen Segelboot recht nahe. Hoffentlich passiert da nichts! Okay – alles gut gegangen.
Gegen Mitternacht überholen wir die Yacht weit backbord. Alles gut.
Wir gewinnen Abstand – klar – wir sind nunmal schnell.
Nach 1 Stunde wird der Abstand nicht mehr größer. Hm. Seltsam. Wie kann das sein? Brigitte wird nervös. Sie zupft an den Segeln. Das kann doch nicht sein, dass dieses Boot, das von der Bauart her langsamer sein MUSS als wir, plötzlich gleich schnell ist.
Die Stunden vergehen. Überlegungen werden angestellt. Die Segel werden gezupft. Immer wieder wird der Abstand der beiden Boote auf dem Plotter überprüft. Die Köpfe rauchen.
Das Schwarz der Nacht geht langsam in das Grau-Blau des Tages über. Im Morgengrauen kommt „das Geheimnis“ an´s Licht des beginnenden Tages:
Sie haben das bunte Tuch draussen!“
Ah! Haha! Wettbewerbsvorteil! Das bunte Tuch bringt Geschwindigkeit!
Na dann ist alles klar!
Die Version von Josef, Käpt´n der VITAMINE:
VITAMINE auf dem Weg nach las Palmas.
Mit einem Geschwindigkeitsüberschuss von ca. 2 Knoten nähert sich ein Segelboot – gleicher Kurs wie wir. Gegen Mitternacht überholt es uns im Abstand von 1 Meile.
Wow – das ist „gute Seemannschaft“.
Das andere Segelboot zieht an uns vorbei. Der Wind wird schwächer. Wir beschließen, den Genacker zu setzen. Ah! Er ist effizient, der Abstand zum anderen Boot vergrößert sich nicht mehr! Der Wind ist gleichmäßig, die Lage ist ruhig. Nachdem der Frachter uns achterlich gekreuzt hat, übernimmt der Wecker die Bereitschaft. Er wird alle 28 Minuten klingeln, um uns zu erinnern, dass wir wieder einmal einen 360°-Kontrollblick machen sollen. Die VITAMINE + ihr Genacker sind ein gutes Team – die machen das!
— > „Segeln“ und „Segeln“ – jedes Boot segelt in seinem eigenen Mikrokosmos!
Das ist die Diversität von „Leben“! Das ist „live“ *lach*
Der große, schöne Sandstrandbereich von Alcavaneras, direkt neben dem Hafen, peppt das Hafen Flair ordentlich auf!
Nicht viele Häfen haben dieses hübsche Sand-Zuckerll im Arrangement!
Und…. Wen treffen wir ebendort wieder? Jöööööö! Wie schööööön! Es geht ihnen guuuuut!




Unsere Gibaratarkatzaln zelten absolut idyllisch unter Palmen auf Sandstrand.
Mädls! Wen ich so jung wäre wie ihr – ich würde es GENAU SO machen!
Und vermehrt haben sie sich auch schon, unsere Katzaln! Tja – das geht eben schnell bei Jungkatzaln ….. No.. ist ja ganz gut gelungen, die 3. im Bunde!
Sina hat es jetzt auch geschafft, sich von zuhause in Deutschland auf den Weg zu machen und hier haben sie sich getroffen, die 3 motivierten Weltenbummler!
„Um 23 Uhr kommt die Krawallmaschine, die wieder eine homogene Sandfläche erzeugt“ berichten die 3, Aha – nach den vielen Fußtritten des Tages wird wieder schön gemacht.
„Und um 7 Uhr in der Früh kommt die Polizei und lässt alle Zelte abbauen.“ berichten die 3 „immer nett und freundlich.“
In der Hauptsaison hat sich hier eine kleine Zeltstadt aus bis zu 40 Zelten gebildet, bevölkert von Obdachlosen, Boatstoppern und anderen Vagabunden – das soll nicht ausarten, befindet die Stadt Las Palmas. Der Weisung kommen die Ordnungshüter gewissenhaft nach.
Später am Vormittag werden die Zelte wieder aufgebaut, in der Nacht wieder abgebaut, noch später in der Nacht wieder aufgebaut, frühmorgens wieder abgebaut….. und so weiter und so heiter!
Oooooooch – so eine fixe Koje auf Vitamine hat also doch auch Vorteile! Wie gut, dass ich schon ein paar Jahre älter bin… *smile* Auch wenn das aus den „Störungen“ resultierende potentielle Schlafpensum von 6- 7 Stunden bei weitem mein übliches Pensum von „früher“ übersteigt – „Jetzt und hier“ genieße ich es, grundsätzlich das Privileg zu haben, zu schlafen, wann, wo und wie lange ich möchte.
Entlang der Hafenmole in den Norden liegen Boote der „Sonderklasse“:

„White cloud spirit“ („Kreuzfahrtgenuß trifft Segelerlebnis – 3-Mast-Vollschiff mit traditioneller Takelage)
– so der Netzfund.

Puh! Soooooooo viele Leinen!
Sooooooo viel Takelage!
(darunter fallen Masten, Wanten, Fallen, Blöcke, Beschläge ……….)
Die „White cloud spirit“ hat sich ganz schön aufgetakelt, könnte man sagen!

So wie auch die extravagante „Christian Radich“.
Ein norwegisches stählernes Schulschiff, seit 2000 im Chartereinsatz.

Boat-Stoppen bedeutet auch, sich um Mitfahrgelegenheiten zu kümmern!
Plötzlich stehen unsere 3 Weltenbummler vor Vitamine.
Alle Stege werden – mittlerweile routinemäßig – abgeklappert, die Crews angesprochen und auf eine Mitfahrgelegenheit gehofft. Viel Erfolg!
Mitfahrgelegenheit haben wir keine zu bieten, aber das Abendeessen ist gerade im Entstehen – in dem Fall essen wir heute zu 5. Ungeplant und total nett.
Kurzfristig nutzen wir anschließend die vitaminische maximale Aufnahmekapazität von 7 Personen voll aus Die Crew der holländischen SY „Come Di“ kommt – geplanterweise – auf einen Drink. Die Katzaln schwirren hinaus in die Nacht….

….. und wir verbringen
einen gemütlichen
Salon-Abend
(für´s Cockpit ist es noch viel zu kalt)
mit Micheline
und Perjan!

DER Sandstrand der Stadt las Palmas, der „Playa de las Canteras“, liegt auf der anderen Seite des „Halbinsel-Halses“, auf der Westseite.
Der Hafen liegt auf der Ostseite.
(Las Palmas nimmt Raum im gesamten Bereich dieses „Halses“ ein)

Der Valentinstag ist auch auf Gran Canaria ein umsatzreicher Tag – wahrscheinlich auch hier nicht nur für Floristen.
Hübsch sind sie ja, die Bärlis!
„Playa de las Canteras“ steht für Touri-Promenade, für Flanieren zwischen Meer+Strand und Restaurants+Geschäften. Am Playa de las Canteras findet man einen schönen, breiten, langen Sandstrand, sportliche Aktivitäten am Strand als auch im Wasser, detailreiche Darstellung der täglichen Arbeit auf der Promenade und: meisterliche Sand-Kunst!





Noch ist es nicht vollendet, das Sand-Bildnis, und bald setzen wir unser Insel-Hopping fort – aber wir kommen wieder! Wir sind gespannt!

Der Käpt´n vervollständigt die Route, in der Vergangenheit und macht sich Gedanken über die zukünftige

Solche Business-Kolosse hat Las Palmas auch im Angebot. Gepflegt und auf „hübsch“ gemacht.
Ansonsten zeigt das Straßenbild von Las Palmas auch viele, viele verfallende und von Grund auf hässliche Gebäude. Und das auf dicht gedrängtem Raum – eine andere Spezialität von Las Palmas.

Eines Abends empfängt uns die Rennsemmel „Galaad II“ ….

,…. mit leckeren Knabbereien und einem sehr wohlschmeckenden und
von Brigitte sehr exakt gemachtem
Aperol-Spritz!


Darauf folgt ein „einfaches Abendessen“ (so die Ankündigung von Jean-Louis) an Bord.
Nichts da. Wir werden entführt in´s Restaurant Barracuda!
Das wohl nobelste, eleganteste, vornehmste Restaurant im großen Umkreis!

Ich freue mich, wieder einmal Französich zu hören und sprechen zu können (für mich die wohlklingendste Sprache der Welt!) meine ohnehin nur geringen Französisch-Kenntnisse sind allerdings schon ordentlich von Rost überzogen – wie gut, dass die 2 SEHR gut Deutsch sprechen. – ein jahrelanger Arbeitseinsatz in Deutschland hat bewirkt, dass diese 2 sympathischen Bretagne-Bewohner das Klischee „ein Franzose spricht nur Französisch und sonst nichts“ NICHT erfüllen. Was für ein Glück für uns! Merci beaucoup!