Zurück in die für uns „schönste Bucht der Insel“

Unsere Hafeng´schichten sind erledigt! Wie schön!

In der Früh gehe ich noch um ein frisches Brot in die Hafen-Bäckerei und kaufe auch ein kleines Weihnachtspräsent. Bitte von jedem Weihnachtskeks 2 Stück, und bei der Frage, ob in ein normales Papiersackerl oder einen hübschen Konditor-Faltkarton entscheide ich mich für Zweiteres, füge hinzu: „It´s a gift“ und bitte um einen kleinen Notizzettel, den ich hinter dem Tresen liegen sehe und um einen Kugelschreiber. „Best wishes from Vitamine“.

Ob die junge Verkäuferin mit den 3 Kindern, die sich heute recht reserviert gibt, so nett ist und „Merry christmas“ auf griechisch dazuschreibt? Nach kurzem Zögern, das wohl auf ein gewisses Verständnisproblem zurückzuführen ist, kommt mit dem Verständnis die Motivation: sie nimmt zügig Stift und Zettel und beginnt zu schreiben. Sie hält inne, wird ganz quirlig, sagt „wait – wait a moment“, schießt in den Nebenraum, kramt dort kurz umher und kommt freudestrahlend mit einem kleinen Geschenkkärtchen zurück.

Jö – das ist aber lieb!!!

Geschwind schreibt sie in schöner Schrift gleich den gesamten Text auf das kleine Kärtchen – ich unterschreibe nur mehr, für den Käpt´n i.v., und fertig ist das kleine Weihnachtsgeschenk für die Port Police! Beim Zurückgehen stelle ich es vor die blaue Tür des kleinen offiziellen Bereiches – der Schlüssel steckt, das Fenster ist offen – da schaut vor Weihnachten sicher nochmal jemand vorbei!

Der jüngste Sprössling, ein entzückender Lockenkopf mit 2 Jahren, streckt mir ihre Hände entgegen und ich bewundere ausgiebig und gebührend ihre Fingernägel + Umgebung, die frisch in zartrosa glänzen. Dafür braucht´s auch gar keine Fremdsprachenkenntnisse auf beiden Seiten. Und die Bewunderung ist echt – für den Mut, den sie erstmalig bewiesen hat, um mit mir so direkt in Interaktion zu treten!

Unser Pierkater – der sich seine, vom Käpt´n mit ihm geteilte Portion Vor-Weihnachts-Leber begeistert schmecken hat lassen – weiss, dass beim Ablegen kein Bedarf an seiner Expertise ist und geht anderen Beschäftigungen nach.

Wir freuen uns auf das Erlebnis Ostküste! Auch beim 2. Mal sind die Klippen imposant und die meterhoch anbrandende Gischt beeindruckend. Wir haben 6 Beaufort Wind, das heißt wiederum zwischen 22 und 28 Knoten, die Wellen sind, unserer Wahrnehmung nach, ein bißchen höher als beim 1. Mal – wir kreuzen wieder auf, genießen wieder die Schaumkronen-Wellen und das gefühlte Verschwinden von Vitamine in den beachtlichen Wellentälern.

Unsere Lady zeigt sich absolut unbeeindruckt und pflügt durch die aufgewühlte See, als wäre es ein Kinderspaziergang. Gut so, Vitamine, das macht absolut Lust auf Meer, auf mehr Meer!

Unser Wassertemperatur-Anzeiger, der an der gesamten Ostküste in der aufgewühlten See „heisse“ 21,4 ° angezeigt hat, behauptet steif und fest, dass hier in der Bucht von Vathy das Wasser nur mehr eine Temperatur von 15,5 ° aufweist.

Da wir davon ausgehen, dass unser Wassertemperaturanzeiger gerne etwas übertreibt, geht der Käpt´n nach dem Motto „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ in die Pantry und misst mit dem Kühlschrankthermometer die Temperatur des frisch eingelassenen Meerwassers in der Spüle: Sein Fazit: 13,0 Grad Wassertemperatur!

Uuuups!

Anyway…. Das Einlaufen in Vathy hat ein bißchen den Charakter von „Heimkommen“!

Und der anschließende „Schwimm des Tages“ ist besonders herrlich und besonders erfrischend!