Eines Abends essen wir in einer netten kleinen Pizzeria in der 3. Reihe der Restaurantzeilen. Nicht nur das Essen ist hervorragend (Teigtaschen mit Birnenfülle in Gorgonzolasoße – mhm…. Ein Genuss!) sondern auch das Lächeln und der Augen-Blick der Senior-Chefin. Einfach zum Wohlfühlen.
Wir beschließen: bei der nächsten auswärtigen „Hungerattacke“ kommen wir wieder genau hierher!
Tage später setzen wir uns wieder in den kleinen Gastgarten, zwischen die großen grünen Büsche. Die unauffällig nette Bedienung kommt und wir bestellen.
Als Sepp im Laufe des Abends den kleinen Schankraum betritt, erspäht ihn die Senior-Chefin, schießt aus ihrer kleinen Küche heraus hinter die Theke, ruft Sepp einiges Unverständliches zu. Es kommt ihm „spanisch“ vor, womit er sich auch nur um ein paar wenige Sprachen-Grade irrt: es ist katalanisch – die Amtssprache auf den Balearen – und katalanisch ist KEIN Dialekt des Spanischen sondern eine eigenständige Regionalsprache. Sie gestikuliert und bespricht mit ihrem Bar-Mann und mit dessen zusätzlichen Englisch-Brocken erklärt sie Sepp mit Gestik+Mimik+auf katalanisch (die ersteren 2 sind wohl weltweit führend an Verständlichkeit), dass das letzte Mal irrtümlich um 10 Euro zu viel verrechnet wurde! Das tut ihr sehr leid! Und drückt ihm die soeben besprochenen 10 Euro in die Hand.
Na was sagt man bloß dazu???
Wir waren die nächsten Tage noch sprachlos….
Sowohl äußerlich als auch innerlich erinnert sie mich stark an „unsere“ Maria, die Tavernenchefin in der Baucht Vathy auf „unserer“ Insel Astypalea in Griechenland…..
Wiederum Tage später schauen wir noch einmal vorbei – um ihr ein kleines Präsent und einem handgeschriebenen „Dankeschön“ zu bringen – für so viel Ehrlichkeit + Herzlichkeit:


Eine schillernde Persönlichkeit des Hafens steht mit seinem Wohnmobil direkt vor VITAMINE auf den Parkplätzen für Landfahrzeuge am Pier. Das Einzige, woran er sich noch nicht gewöhnt hat, ist, dass sein Wohnmobil keinen Anker hat, meint der agile, weitgereiste, rhetorisch gewandte, Lebensfreude versprühende pensionierte „Capitano“!
Wir haben nie den richtigen Namen des alten Meeres-Haudegen erfahren, der als Berufskapitän auf richtig großen Frachtschiffen unterwegs war, sich jetzt um den Seglernachwuchs kümmert und ihnen wortreich, mit viel Haus- bzw. Boots- und Menschenverstand sein in Jahrzehnten erworbenes Wissen (Sein Leben verläuft so ähnlich wie „vom Tellerwäscher zum Millionär, für ihn gilt nämlich: „vom Schiffsjungen zum Kapitän“) weitergibt.
Als Prüfer der verschiedensten Stufen der Segelscheine wirft er sich sogar in Schale! Weißes Hemd mit Kapitän-Streifen und marineblaue Bundfalten-Hose! Sogar frisch rasiert!

Auch wir profitieren von seinen nützlichen Tipps – er weiß, sie frisch-fröhlich an den Mann zu bringen – so macht Lernen Spaß!
Z.B. beim Leinenmanagement im Zuge des Anlegemanövers – so wirkungsvoll, so einfach, so logisch.
Bei so manchen „Tipps aus der Praxis“ denken wir uns: Warum sind wir nicht längst schon selbst darauf gekommen?
Dann ist da noch der Skipper der HR, der sehr gerne seine kleine Finca verkaufen würde, um ganz auf dem Boot zu leben – nur seine Freundin kann sich mit dieser Idee nicht identifizieren.
Und der Skipper, dessen Kat schon bessere Zeiten erlebt hat. Er selbst wohl auch – während unsere Boote nebeneinander liegen, ist er für ein paar Tage weg. Im Krankenhaus. Er hatte einen Herzinfarkt.
Und dann ist da noch die Amel „Tina“, die für ein paar Tage direkt neben uns liegt.
„Tina“ hat Etwas, was ich gerne hätte: Klappräder! Meine Probefahrt fällt positiv aus. Sowas will ich auch haben!
Der Scooter, den wir seit ein paar Monaten an Bord haben, ist auch ein tolles Teil! Aber es ist eine ganz andere Bewegung, ganz eine andere Art des Strecke-Zurücklegens! Seit Monaten liebäugle ich mit dieser Anschaffung – zum Leidwesen des Käptn´s, der damit ein Teil mehr im Weg herumstehen bzw. -liegen sieht. Und dies birgt alptraum-auslösendes Potential in sich.
Der Käpt´n ist derjenige, der in der Heckkabine, unserem „Abstellraum“ das „Abgestellte“ von links nach rechts und oben und unten räumt. Immer wieder. Immer dann, wenn er – wieder einmal – an die Eingeweide von VITAMINE muss, die sich unter den aufklappbaren Liegeflächen der Heckkabine befinden, würde er in diesem Moment wohl am liebsten so manches davon über Bord werfen.
Hm… Es sind Klapp-Betten – sozusagen. Klapprad zu Klappbett? Vielleicht wäre das eine gute Argumentations-Grundlage !? 😉

Klapprad hin oder her –
Yvonne + Paul, das junge, sympathische Pärchen, das „Tina“ vor ein paar Wochen erst in Südfrankreich gekauft hat, hat großes vor! Sie geben sich ein Jahr Auszeit, um einen Traum zu verfolgen:
Mit dem Segelboot bis in die Karibik! Vielleicht auch weiter!
Toll! Toitoitoi! May your dreams come true! Ihr seid schon guuut auf dem Weg!
Ein Jahr ist kurz für diesen Plan! Zumal es enorm viel Sehenswertes auf der Strecke gibt! Auf jeden Fall Zeit, um ihr schwimmendes Zuhause unterwegs nach und nach auf Vordermann zu bringen!
Für Port de Pollenca steht ein allgemeines Entrümpeln, Zuordnung von an vom Voreigner an Bord befindlichen „Fundstücken“ und ein Rigg-Check an.
Mit Rafa, ihrem Rigger, sind sie sehr zufrieden – wir melden gleich mal Bedarf an – er wird wohl unser Kutterstag-Mann werden!
An unserem neuen Sprayhood wird schon fleissig gearbeitet.
Marco, Segelmacher aus Ostfriesland, hat es in seiner abenteuerlustigen Jugend als Surf- und Segellehrer nach Pollenca verschlagen – und hier hat er auch seine große Liebe gefunden.
Seine sportliche Begeisterung gilt aktuell der Bewegung an Land: Während der Fertigungszeit unseres Sprayhoods läuft er mal schnell so nebenbei einen Marathon.
Bravo, Marco!
Und dann ist es soweit:
Das in Griechenland entstandene sonnengelbe Bimini hat seinen sonnengelben Partner!

grau-beige und nciht mehr dicht


die „halbe Kuchenbudl“ für VITAMINE im Entstehen
