von Ost nach West: Gedanken des Käpt´n

Es gibt ja viele Segler welche behaupten (und damit haben sie ja auch grundsätzlich recht 😉
man sollte mit dem Wind fahren anstatt dagegen.

Die erste Strecke, von Klein-Curacao zu den Islas Aves, liegt nun hinter uns.
Wir haben von Anfang an einen guten Wind und eine passende Welle vorgefunden und sind sehr gemütlich und passend, mit passendem Wind und passender Welle gegen Wind und Welle gesegelt.
Der Plan, den wir hatten, ist einigermaßen gut aufgegangen und wir sind erholt entspannt und voller Freude bei den Inseln angekommen.
Wir planen und analysieren die Wettervorhersage mit dem App Windy und die Routenplanung auf längeren Strecken mit dem App Luck Grip.
Mit der Außenwelt sind wir bei so „kurzen Distanzen“ nur mit Starlink verbunden.
Wobei auch wenn wir dann einmal 24 Stunden keine Wettervorhersage hätten ist es ja auch kein Problem. Auch wenn wir mit Sicherheit sehr verwöhnt sind durch unsere „Ich-bin-immer-online“-Gesellschaft.

Tagsüber kann man das Meer beobachten, die Sonne, den kommenden Mond, das Verschwinden der Sonne…..
in der Nacht die Sterne….
und man kann einfach sein …. !!!!

Dieses „einfach-zu-sein“ ist etwas was wir uns ohnehin viel zu wenig gönnen !!!

Anm.d.Redak.:
ein paar Hintergrund-Informationen:
In Seglerkreisen ist klar:
die absolut bevorzugte Route, um die Seemeilen zwischen dem Osten bzw. Süden der Karibik ( Martinique, St. Lucia, St. Vincent + den Grenadinen, Grenada oder Trinidad) und den ABC-Inseln zu bewältigen, führt von Ost nach West.
Das ist absolut logisch in Hinblick auf Wind + Welle und absolut nachvollziehbar.

Manchmal ergibt es sich halt anders, nämlich „verkehrt herum“ – vom Westen in den Osten!
Für uns zum Beispiel deshalb, weil wir bei dieser klassischen Ost-West-Route die gesamte wunderschöne Inselwelt, die dazwischenliegt (Los Testigos, La Blanquilla, La Orchilla, Los Roques, Islas Aves… ) nur aus weiter Ferne, falls überhaupt, gesehen haben.
Und deshalb, weil wir zurück nach Trinidad wollen – unsere Kleine besuchen.
Und deshalb, weil die Hurrican-Season für uns zu lang ist (von Juni bis November), um sie „nur“ auf den ABC-Inseln zu verbringen.